Ein Software-Hersteller, der branchenübergreifend tätig ist, war mit den Entwürfen eines Messebauers nicht zufrieden. Er wünschte sich einen unkonventionellen Entwurf für seinen Messestand.
So trat die Firma an die Fachschule für Holztechnik, Stuttgart. Die Gestalter sollten in Form einer Projektarbeit einen fortschrittlichen, modernen Messestand entwerfen, wobei die Vorgaben relativ frei waren.
Interessant dabei: Die Firma wollte ihre Produkte nicht vermarkten, sondern vielmehr nur den persönlichen Kontakt zu den Kunden herstellen, um so vielleicht einen Termin vor Ort festmachen zu können.
Trotz der großzügigen Gestalterfreiheiten, mussten einige Vorgaben beachtet werden. So war der Firma wichtig:
• Frei zugänglicher Stand ohne Hindernisse wie Stufen etc.
• Offenheit: präsentieren ohne ausladende oder Sicht verdeckende Bauteile
• Der Messestand sollte ganz in Weiß gehalten sein – also hell und freundlich
• Räumlichkeiten mit Abstellmöglichkeiten und Garderobe für die Angestellten
• Einzuplanen war ein Platz für einen Karikaturenzeichner, der sichtbar sein sollte
• Präsentationsfläche für die fertigen Zeichnungen; die Zeichnungen sollten viel Aufmerksamkeit erregen
• Es musste eine Möglichkeitgeschaffen werden, die es Messebesuchern erlaubt im Internet zu surfen
• Theke mit Getränkeausschank.
Unter diesen Vorbedingungen konzipierten die Studierenden in der Klasse Thomas Freese insgesamt 25 verschiedene Messestände und repräsentierten ihre Entwürfe. Das Konzept von Chris-tian Schuster wurde ausgewählt, nach Absprache konkretisiert und auch vom elterlichen Betrieb, der Firma Schuster creativ concepte, dann gefertigt.
Die Realisierung
Auf der linken Seite des Messestandes ist ein Monitor in der Wand eingelassen. Dort wird der Internetauftritt der Firma gezeigt. Gleich rechts daneben befindet sich eine Sitzgelegenheit und die Möglichkeit ins Internet zu gehen.
Der Internetplatz wurde in einer gebogenen Wand integriert, welche die Garderobe und Stellfläche vom eigentlichen Messestand trennt. Sie ist gebogen, um für den Besucher einladend zu wirken. In dieser Wand ist ein beleuchtetes Regal eingebaut, das die Fruchtsäfte besonders hervorhebt und passend im Orange zum Logo der Firma gehalten ist. Davor ist die Bewirtungstheke als Kommunika-tions- und Anlaufpunkt mit Hocker als Sitzmöglichkeit angeordnet.
An der Längsseite des Standes sind sechs beleuchtete Glas-säulen angebracht, die durch den Sockel beleuchtet werden. Sie sind versetzt angeordnet, um zusätzlich Tiefe in dem doch relativ sehr schmalen Stand zu erhalten.
Die Säulen sind 600 mm breit und aus sandgestrahltem Glas, so dass eine ansprechende und einladende Beleuchtung entsteht. Die Besonderheit hierbei ist, dass jeweils ein Rechteck klar gelassen wurde, um dort die Karikaturen der Firmenangestellten in Szene zu setzen. Hier wird also schon an der Hauptwand auf den Karikaturisten hingewiesen.
Auf der rechten Seite des Standes sollte die eigentliche Show stattfinden. Dort ist Platz für zwei Modelle, die vom Karikaturisten gezeichnet werden können. Im Rücken der Modelle besteht die Möglichkeit, dass an einer Art Wäscheleine aus Edelstahl zusätzlich Karikaturen aufgehängt und präsentiert werden. Diese Wand ist ebenfalls beleuchtet und das Plexiglas strahlt in den Farben der Firma und bringt so die kleinen Kunst-werke besonders zur Geltung.
Die Möblierung – insbesondere die Sitzmöbel – wurden nicht vom Gestalter ausgewählt, sondern wurden von einem Kunden der Firma zur Verfügung gestellt. o
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