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Großversuch EnEff06 gestartet

Fraunhofer-Institut für Bauphysik
Großversuch EnEff06 gestartet

Die deutsche Bauwirtschaft bekommt Anfang 2006 neue und interessante Impulse. Denn die EU-Richtlinie zur „Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden“ muss dann in den Mitgliedsländern der Union umgesetzt werden. In Deutschland laufen die Vorbereitungen für die neue Energieeinsparverordnung beim Bund und in der Industrie auf Hochtouren. Vor allem das aus Deutschland stammende technische Regelwerk kann in Europa als Blaupause dienen.

Damit bauen die im Bereich der Energieeffizienz weltweit führenden deutschen Anlagenbauer, Beleuchtungs-, Klima-, Bau- und Fassadenspezialisten ihre Position weiter aus. Von zentraler Bedeutung dabei ist ein jetzt in die aktive Phase getretener Großversuch des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik (IBP) in Stuttgart, der die komplexen Beziehungen bei Energieerzeugung und -verwendung in Gebäuden im Maßstab 1:1 abbildet. In Deutschland wird dafür die seit 2001 eingeführte Energieeinsparverordnung (EnEV) geändert und ergänzt. Entstehen wird eine neue Verordnung mit dem Arbeitstitel „Energieeffizienzverordnung“ kurz „EnEff 2006“. Das klingt zunächst einmal völlig unspektakulär. Doch wird die neue Verordnung sehr weit reichende Veränderungen im Gewerbebau nach sich ziehen. In der aktuellen EnEV bisher unberücksichtigt ist der Energiebedarf für Beleuchtung, Belüftung und Klimatisierung. Dies soll nun mit der EnEff 2006 geschehen. Außerdem soll, um der EU-Richtlinie vollständig zu genügen, „… die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden … nach einer Methode berechnet werden, die regional differenziert werden kann und bei der zusätzlich zur Wärmedämmung auch andere Faktoren von wachsender Bedeutung einbezogen werden, z. B. Heizungssysteme und Klimaanlagen, Nutzung erneuerbarer Energieträger und Konstruktionsart des Gebäudes.“ Außerdem sollen zur Kontrolle „Energiebedarfsausweise“ für Gebäudeklassen verpflichtend werden.
Entscheidend für die neu zu entwickelnde Bewertungsmethode ist daher der richtige Ansatz, um aus der großen Vielfalt technischer Anlagen und den komplizierten Wechselwirkungen zwischen Haustechnik, Bauteilen und Mensch so etwas wie „Energieeffizienz“, also ein Optimum bei Energieerzeugung und -verbrauch, zu bestimmen. Theoretische Rechenverfahren müssen dazu mit Daten aus der Praxis bewertet werden. Bislang verwendete man dafür komplizierte Simulationsmodelle, also Näherungsverfahren, mit denen die Wirklichkeit jedoch nur unzureichend nachgebildet wird. Damit ist jetzt Schluss, denn das IBP liefert mit seinem EnEff-Verbundforschungsvorhaben reale Messdaten aus einem bauphysikalischen Großversuch. Dazu dient eine „Versuchseinrichtung für energetische und raumklimatische Untersuchungen“, kurz VERU.
Das dreigeschossige Versuchsgebäude aus Stahlbeton besteht aus dem typischen Materialmix von Verwaltungsbauten. Es steht auf der Freilandversuchsstelle des IBP in Holzkirchen. In jeder Etage befinden sich neun quadratische Räume, von denen sechs als Messzellen und Musterbüros nach DIN-Norm ausgestattet sind. Die Außenwände jeder Messzelle weisen unterschiedliche Materialien und Fassadenelemente auf, die das heute übliche Spektrum gängiger Industriefassaden im Neu- und Altbau abbilden.
Die Messungen laufen seit Beginn des Jahres und bereits Ende April werden erste Ergebnisse vorliegen. Der verantwortliche Abteilungsleiter beim IBP, Hans Erhorn, sagt: „Wir sind bereits sehr bald in der Lage, Nachhaltigkeit mit Zahlen zu belegen.“ Das bedeutet eine Abkehr von der bisherigen Planungspraxis, bei der Bauteil- und Anlagendaten und deren Wechselwirkung untereinander lediglich im Modell hochgerechnet werden. Erhorn: „Aus qualitativer Betrachtung wird quantitatives Wissen. Das IBP entwickelt dafür auch eine neue Software zur Planung energieeffizienter Gebäude.“ Diese Software soll rechtzeitig zum Start der neuen gesetzlichen Rahmenbedingungen im laufe dieses Jahres marktreif sein.
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