1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

„Handtuch werfen gibt’s nicht“

Deutsche Meisterschaft im Tischler- und Schreinerhandwerk
„Handtuch werfen gibt’s nicht“

Der neunzehnjährige Michael Martin aus Burgberg in Bayern hat den praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend vom 10. bis 14. November 2003 an der Holzfachschule Bad Wildungen gewonnen. Martin qualifizierte sich durch seinen Sieg für die Teilnahme an der Berufsweltmeisterschaft 2005 in der finnischen Hauptstadt Helsinki.

Der zweite Platz ging an Tobias Naber aus Bielefeld, Nordrhein-Westfalen. Alexander Foth aus Obendeich in Schleswig-Holstein, belegte den hervorragenden dritten Platz. Jedes Jahr treffen sich die besten Tischler und Schreiner des aktuellen Abschlussjahrganges zum Wettstreit um die deutsche Meisterschaft.

Vier Tage lang Volldampf. Vier Tage lang die erlernten Fähigkeiten, das Können nach drei Jahren Ausbildung im Tischler- und Schreinerhandwerk unter hohem Zeitdruck in perfekter Qualität ausführen. Das lässt manch einen der insgesamt 16 Teilnehmer schon am ersten Tag schier verzweifeln. „Kann ich schon früher abreisen?“ so ein Teilnehmer scherzhaft, nachdem ihm die Zeichnung am ersten Wettkampftag ausgehändigt wurde. Aber so leicht lässt Jan Dröge, der Tischlermeister an der Holzfachschule Bad Wildungen, „seine“ Jungs nicht raus. „Der erste Schock über die anspruchsvolle Aufgabe sitzt bei manchen erst mal tief. Da muss man ein wenig Mut zusprechen und den Kampfgeist wecken. Einfach das Handtuch werfen – das gibt es nicht“, sagt Dröge.
Manchmal ist auch eine Frau in der Truppe. Auch in diesem Jahr hatte sich wieder eine weibliche Teilnehmerin ganz nach vorne gekämpft. Melanie Vielgut hat ihre Ausbildung bei Radio Bremen absolviert. Der Sender hat sie auch übernommen. „Wir bauen für Filmproduktionen vor allem Kulissen; das ist sehr abwechslungsreich und macht großen Spaß“, so die 22-jährige Tischlerin.
In der Zeit des Bundesleistungswettbewerb bleibt nach dem täglichen Arbeitsende gegen 17.30 Uhr auch noch ein wenig Zeit, um sich auszutauschen. Denn die Mannschaft verbringt die vier Wettkampftage auch am Abend miteinander. „Das ist eine wichtige Teamerfahrung und auf jeden Fall bereichernd“, weiß Dröge, der den Wettbewerb bereits zum vierten Mal erlebt.
Die Teilnehmer des Bundeswettbewerbes qualifizieren sich zunächst über den Sieg auf Innungs- und Kammerebene. Der Sieger des folgenden Landesentscheids qualifiziert sich für das nationale Finale. In vier Tagen sägen, stemmen, hobeln und schleifen dann die Teilnehmer das Prüfungsstück. In diesem Jahr war es eine Bibliotheksleiter mit integriertem Lesepult. Ein außergewöhnliches Möbel, welches von dem Gestaltungsbüro Michael Niederhuber eigens für den Wettbewerb entworfen wurde. Niederhuber ist nicht nur Gestalter im Handwerk, er hat den Leistungswettbewerb schon selbst gewonnen und war für Deutschland bei der Weltmeisterschaft 1996 in Lyon, Frankreich, am Start. Jedoch geht es nicht um Ästhetik, denn das Stück aus massiver Rotbuche enthielt viele Schwierigkeiten: In erster Linie werden daran Massivholzverbindungen geprüft, die teilweise sehr kompliziert sind. „Darauf kommt es beim internationalen Wettbewerb an“, so Richard Schauer, einer der beiden Bundestrainer im deutschen Team. International gibt es zwei Kategorien: den Möbeltischler, der auch mit Holzwerkstoffen und Furnier arbeitet, sowie den Massivholz- oder Bautischler. In dieser Kategorie sind ausschließlich Massivholzverbindungen in komplexer Form gefragt. „Die Bibliotheksleiter besitzt einen hohen Schwierigkeitsgrad“, zeigt sich Hans Simon, der Vorsitzende der Bewertungskommission, beeindruckt. Wiederum zeigt sich das hohe Niveau der deutschen Ausbildung. „Die deutschen Teilnehmer sind Weltklasse“, weiß Walter Langenmair, Deutschlands Bundestrainer der Möbeltischler. Zuletzt hat Bastian Maier aus Nordrhein-Westfalen bei den World-Skills 2003 in St. Gallen die Silbermedaille für Deutschland gewonnen.
Der Bundesleistungswettbewerb 2003 wurde durch mehrere Partner des Tischler- und Schreinerhandwerks unterstützt. Das Buchenholz, aus dem die Stücke gefertigt wurden, stammte von der Firma Pollmeier. Dabei kam das vorgeschliffene und parallel besäumte Schnittholz, eine Spezialität von Pollmeier, zum Einsatz. „Dadurch benötigte ich für den Zuschnitt nur die Hälfte, der sonst üblichen Zeit“, so Dröge. Die Firma hts kleidete die Teilnehmer mit Arbeitskleidung von boco ein. Festool stellte Handmaschinen als Preise für die drei Erstplatzierten zur Verfügung. Die Sieger können traditionell nach der Rangfolge ihrer Platzierung aus den gestifteten Maschinen auswählen. Auch jeder weitere Teilnehmer erhielt einen Preis von Festool. Die fünf besten Teilnehmer erhielten zudem als Preis verschiedene Kirschen-Stechbeitel der Firma Wilhelm Schmitt & Comp.
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de