Ein rascheres Tempo in Sachen Schulreform fordert der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT). „Nach wie vor gelingt es der Schule nicht, die Jugendlichen mit einer besseren Ausbildungsreife in die Ausbildung zu entlassen“, sagte BWHT-Hauptgeschäftsführer Hartmut Richter. Die Pisa II-Ergebnisse bestätigten entsprechende Rückmeldungen aus dem Handwerk. Der Handwerkstag sieht seine nach Pisa I vorgestellten Forderungen zur Weiterentwicklung des Schulwesens bestätigt. Mit seinem teilweise kontrovers diskutierten Pisa-Papier hatte er sich für eine Neuformulierung des Bildungsauftrags der Schule, mehr Freiheit bei der Ausgestaltung des Unterrichts, mehr Verantwortung der Schulen und messbare Ergebnisse stark gemacht. Zugleich hatten die Handwerker aber auch vorgeschlagen, das dreigliedrige Schulsystem hin zu einer neunjährigen Basisschule weiter zu entwickeln. Erst danach solle eine Differenzierung stattfinden. Ein Teil dieser Forderungen sei inzwischen berücksichtigt worden, entscheidende Eckpunkte aber noch offen. Ein neuralgischer Punkt sei immer noch die frühe Selektion im dreigliedrigen Schulsystem. Notwendig seien systematische, nachhaltige Lösungen. Das Bildungsniveau müsse in einem überschaubaren Zeitrahmen angehoben werden. Dies gelte vor allem für die Bildungsleistungen von Haupt- und Realschulen. Ausländische Schüler erhielten keine ausreichende Unterstützung, so dass vielen der Weg in die Förderschule nicht erspart bleibe.
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