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Hell und freundlich, Holz, Glas und Metall – weiß oder farbig

Internationale Möbelmesse Köln 2001
Hell und freundlich, Holz, Glas und Metall – weiß oder farbig

Jedes Jahr fährt man mit einer gewissen Spannung zur Möbelmesse nach Köln. Jedes Mal aber die gleiche Erkenntnis: Einen allgemein selig machenden Trend zum Einrichten gibt es nicht. Trotzdem fallen auch diesmal prägnante Gestaltungselemente, interessante Konstruktionen und Materialverwendungen auf, die sich zwar im letzen Jahr zum Teil schon andeuteten, aber nun in breiter Front das Bild bei den Trendmöbeln beherrschen.

Ganz offensichtlich wird mehr und mehr der Quadratmodul bei der Gestaltung verdrängt und nun durch liegende Rechteckformate abgelöst. Zum Teil so heftig, dass überbreite Frontelemente, niedrige und überlange Möbelkorpusse dabei herausgekommen sind. Die Horizontale wurde von den Gestaltern neu entdeckt und wo es nur ging wurde diese mit Nachdruck betont.

Das Ergebnis sind lange Anrichten mit niedrigen, aber sehr breiten Klappen oder überbreiten Schubkästen in der Front. Die Möbel können entweder an der Wand aufgehängt werden oder stehen auf möglichst unauffälligen dünnen Metallbeinen. Manchmal werden die Korpusmöbel durch lange Böden ergänzt. Die Horizontale Bodenkante wird durch keine vertikalen Elemente wie Tragseiten unterbrochen. Die Böden sind mittels verdeckt liegender Konsolen an der Wand befestigt oder einfach in tiefe Nuten einer Rückwand gesteckt. Häufig weisen die Böden aber gefährlich dünne Kanten auf, besonders wenn die Böden aus Glas oder dünnem Metall bestehen. Solche Möbel wirken großzügig, leicht und elegant. Sind aber wohl für den alltäglichen Wohnungs-zuschnitt nicht immer die optimale Lösung.
Ein anderes Gestaltungselement, wenn auch weniger angewendet, ist die wechselseitige Durch-dringung. So durchdringen zum Beispiel geschlossene Möbel-körper Regale mit geringerer Tiefe. Dadurch werden senkrechte und waagerechte Elemente unterbrochen, laufen nicht durch und lösen sich auf.
Vielfach sind bei den Ausstellern Solitärmöbel zu sehen, wie Geschirrschränke, Anrichten, Kommoden, Schreibplätze usw. Sie sind erfreulich schlicht und bestechen durch feine Details und Grifflösungen. Bei dem spanischen Aussteller Tresserra hat sich zu den feinen, hochhandwerklich gefertigten Klassikern aus früheren Jahren eine neue Wanduhr mit Pendel und ein neuer Barwagen gesellt.
Große kompakte Schrankwände mit geschlossenen Fronten sind im Wohnbereich nur selten anzutreffen. Wenn ganze Wandflächen möbliert werden sollen, dann geschieht dies mit offenen Regalen, oft mit verschiebbarer Bibliotheksleiter. Man zeigt eben was man hat. Wer es nicht so offen mag, kann einen Teil der Fächer durch Glastüren, meist großflächige Glasschiebetüren in zierlichen Aluminiumrahmen, verschließen. Und wer den Inhalt verstecken will, verwendet dann eben Mattglas. Immer ist aber nur ein Teil dieser Fächer zu verschließen. Um auch hier die Horizontale zu betonen, werden langgestreckte geschlossene Möbelkörper im unteren oder mittleren Bereich der Regalwand eingebaut.
Diesem horizontalen Gestaltungselement haben wir wohl auch die Entwicklung der quer liegenden, langformatigen Vertikalschiebetüren zu verdanken. Zum leichten Bedienen benötigen diese allerdings einen aufwendigen Beschlag. Gegengewichte sorgen dafür, dass die verschobenen Flächen auf jeder Höhe stehen bleiben.
Überhaupt spielen die Beschläge bei den Möbeln eine immerbedeutendere Rolle. Nicht nur die Vertikalschiebetüren, sondern auch die großformatigen Horizontalschiebetüren verlangen stabile Beschläge für einen leichten und sicheren Lauf. Außerdem lassen sich die überbreiten großen Schubkästen nur mit präzisen mechanischen Führungen oder Vollauszügen störungsfrei bedienen.
Neu ist ein Parallelschwenk-beschlag, den die Firma Interlübke für großflächige Türelemente in einer Schrankwand einsetzt. Ähnlich wie bei einer Omnibus-tür schwenken und öffnen die Türen parallel zur Front so weit zur Seite, dass kein Überstand der Tür im geöffneten Bereich entsteht.
Die Firma Schönbuch präsentierte einen Raumteiler, um zum Beispiel den Essraum vom Wohnraum, oder in einer Singlewohnung den Wohn- und Schlafbereich voneinander zu trennen. Der Mittelteil des Raumteilers lässt sich um die vertikale Schwerpunktachse drehen, auf Wunsch auch motorisch, um nun das Fernsehbild eines großformatigen Plasmabildschirmes (Loewe) im anderen Raum sehen zu können.
Der Katalog neuer interessanter, im Möbelbau verwendeter Beschläge lässt sich natürlich weiter fortsetzen. Da wären noch die elektronischen Verschlüsse von Möbeln und die raffinierten Verstellmöglichkeiten der Sitz- und Liegepositionen von Sesseln und Betten zu nennen.
Auch die Beleuchtung der Möbelinnenräume wird immer eleganter. So lässt sie sich jetzt auch dimmen, um verschiedene Helligkeiten und Tonwerte zu erreichen. Relativ neu sind aber die dünnen Leuchtstoffröhren mit einem Durchmesser von nur 3,2 mm, die sich in Bodenkanten oder dünnen Stangen einbauen lassen.
Die im Wohnbereich häufig verwendeten Holzarten sind vorwiegend helle Hölzer wie Buche, Ahorn, Kirsche auch gebleichte Eiche. Manchmal werden helle, cremefarbene Flächen mit dunkleren Hölzern wie Wengé oder Nussbaum kombiniert oder Möbel aus hellen Hölzern erhalten ein dunkles Passepartout. Die Holz-Palette wird durch weitere Materialien wie Edelstahl, Aluminium und Glas ergänzt. Metall wird nicht nur für die Beschläge verwendet, sondern vielfach auch als tragende Stützen oder als zierliche Fußgestelle. Besonders abgekantete oder gefaltete dünne Metallbleche werden auch für hoch-belastbare Fachböden eingesetzt. Glas spielt eine große Rolle bei Schiebetüren im Frontbereich, meist mit dünnem Metallrahmen eingefasst und als Fachböden. Manche Firmen fertigen ganze Möbel, einschließlich der Schubkästen aus Glas (Team by Wellis).
Im Schlafbereich wird der Kleiderschrank gern begehbar angeboten. Wer den erforder-lichen Platz dazu hat, kann sich hier nach Herzenslust der teils sehr exklusiven Einrichtungs-elemente bedienen und einen allen Bedürfnissen gerecht werdenden Innenraum gestalten. Versteckt wird alles hinter großen Schiebetüren oder den vor genannten Parallel-Schwenktüren.
Die Betten stehen in punkto Exklusivität den Schränken in nichts nach. Die Matratzen werden weicher empfohlen. Einsinktiefen bis 70 mm sollen ein in jeder Lage entspanntes und gesundes Schlafen garantieren. Die Kopf- und Fußteile der Liegefläche sind elektronisch auf Knopfdruck mehrfach zu verstellen. Die Höhe der Liegefläche wird höher, weil bequemer zum Aus- und Einsteigen. Die Komforthöhe wird mit Stuhlhöhe von 450 mm angegeben, besser aber wären 500 bis 600 mm.
Bei Polstermöbeln sind neben geradlinigem kubischem Design auch bewegte organische Formen zu beobachten. Meistens sind sie einfarbig mit Stoff oder mit Leder bezogen. Neben weißen, hellgrauen oder cremigen Farben sind die Bezüge auch knallbunt wie Rot, Grasgrün, Maisgelb. Manchmal trifft man auf alte Klassiker, die im neuen Bezug erstaunlich modern daherkommen und einen hervorragenden Sitzkomfort bieten.
Im Auensaal fiel ein Aussteller mit seinem transportablen Bett “Tojo” besonders auf. Aus einem handlichen und leicht zu transportierenden Paket lässt sich im Handumdrehen ein Doppelbett aufbauen. Bemerkenswert ist zudem die konsequente handwerkliche Konstruktion.
Insgesamt gesehen haben die neuen Möbelentwürfe eine leichte, frische und moderne Ausstrahlung. Manchmal, so hat es den Anschein, wird der neue Trend schon übersteigert. Ohne Rücksicht auf das Platzangebot in Schränken und Schubkasten wird der superflache horizontale Möbelkörper angestrebt. Andererseits werden Podeste oder auch Schränke so tief auf den Boden gedrückt, dass ein Reinigen darunter schwer möglich ist.
Wolfgang Nutsch
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Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
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