Nach einem mehr als zehn Jahre anhaltenden, kräftigen Wachstum wird im Gesamtjahr 2001 der Produktionswert von Holzbearbeitungsmaschinen nach VDMA-Prognose nur noch um 3 Prozent auf 3,3 Mrd. Euro zunehmen. Schwerwiegende Sorgen mache der Branche jedoch der außergewöhnlich hohe Rückgang des Auftragseingangs in den ersten neun Monaten des Jahres 2000 gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 26 Prozent, berichtete Dr. Werner Neubauer, Geschäftsführer des VDMA-Branchenverbandes, auf einer Pressekonferenz in Stuttgart. Ein zweistelliger Umsatzrückgang im 1. Halbjahr 2002, sei unter diesen Vorzeichen unausweichlich.
Während sich in früheren Jahren die Exportschwankungen in den Hauptmärkten Europa, Amerika und Asien tendenziell ausgeglichen hätten, gehe der Auftragseingang aus nahezu allen Regionen erstmalig unisono zurück. Hinzu komme ein in dieser Ausprägung nicht vorhergesehener, zweistelliger Rückgang im Inland.
Bei dieser Auftragssituation kommt es unter den Maschinenbaubetrieben verstärkt zu Kooperationen und Firmenzusammenschlüssen, in einigen Fällen auch zu Insolvenzen durch Zahlungsausfälle auf Kundenseite.
Die mittelständische Holzbearbeitungsmaschinen-Industrie mit ihren 239 Unternehmen und ca. 24 500 Beschäftigten sieht die Ursachen der konjunkturellen Talfahrt vornehmlich in der vernachlässigten Wirtschafts- und Wohnungsbaupolitik der Bundesregierung.
Die so dringend benötigten Impulse in der Wohnungswirtschaft würden von einer Reihe von neuen Gesetzen und Verordnungen blockiert. Das reiche von der Erhöhung der Grunderwerbs- und Ökosteuer, der Anhebung der Einkommensgrenzen für die Eigentumsförderung und der Benachteiligung von Wohneigentum bei der Riester-Rente bis hin zur unzureichenden Bereitstellung von Baugelände durch die Kommunen. o
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