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Holz trifft Metall

Neue Fachschule für Holztechnik in Trier
Holz trifft Metall

Seit 2018 bietet sich an der Berufsbildenden Schule (BBS) für Gestaltung und Technik in Trier interessierten Schreinern und Tischlern die Möglichkeit zu einer zweijährigen Weiterbildung zum Holztechniker bzw. zur Holztechnikerin. Die Schule will dabei neue Wege in der interdisziplinären Ausbildung gehen, wie eine schulinterne, gewerkübergreifende Kooperation zeigt.

Jedes Gewerk hat so seine eigene „Denke“, seine individuellen Herangehensweisen, die sich zwangsläufig aus den Eigenschaften und der Bearbeitung des jeweils verarbeiteten Materials ergeben. Das mussten auch die angehenden Holztechniker der bereits im zweiten Jahrgang laufenden Fachschule für Holztechnik an der BBS Gestaltung und Technik Trier erkennen. In einem Projekt entwickelten sie gemeinsam mit Auszubildenden aus dem Bereich Metallgestaltung (Kunstschmiede) verschiedene Möbel, in die das Wissen und die Fähigkeiten beider Berufe Eingang fanden. Entstanden sind ein zusammenklappbarer Tisch aus Eisbuche, eine Garderobe und ein Schlüsselkästchen aus Holz und Metall.

Gewerkübergreifende Zusammenarbeit

„Den Holztechniker würde ich vorrangig als Problemlöser bezeichnen. Es war cool, wie wir die Beschläge für unsere Möbel selbst gestalten konnten,“ so Marius Mertes, angehender Holztechniker aus dem ersten Jahrgang der Trierer Schule. Ein erstes Treffen zwischen den Fachschülern und den Auszubildenden des Metallgestalterhandwerks diente dem gegenseitigen Kennenlernen. „Für die Berufsschüler (Metallgestalter) war es eine Herausforderung, in so großen zeitlichen Abständen, das heißt in einzelnen Terminen, verteilt auf verschiedene Blockwochen, an einem Projekt weiterzuarbeiten,“ fasste Martin Steineke, Lehrer für Holztechnik an der BBS, das Projekt zusammen. „Dies funktionierte jedoch, weil die Planungsarbeit und Koordinierung bei den Fachschülern lag.“

Von der Idee zur Realisierung

Zu Beginn des als unterrichtsbegleitende Halbjahresarbeit innerhalb der Technikerausbildung angelegten Projektes entwickelten die angehenden Holztechniker ihre Entwürfe anhand von Skizzen und 3D-Zeichnungen. Zur besseren Visualisierung wurden zusätzlich Modelle im 3D-Druckverfahren erstellt, um die entwickelten Möbel später in der schuleigenen Werkstatt fertigen zu können. Die Metallgestalter fertigten währenddessen auf der Basis von Konstruktionszeichnungen die von den Fachschülern entwickelten Beschläge und Metallteile.

In den fertigen Möbeln zeigen sich die gestalterische Kompetenz der engagierten Fachschüler und das handwerkliche Geschick der jungen Metallgestalter. Sebastian Kohns, angehender Holztechniker, betont so nach Abschluss des Projektes auch die gelungene Teamarbeit: „Die Zusammenarbeit der Gewerke hat mir gut gefallen. Sie hat mich in meiner Kreativität angespornt.“ Auch sein Mitschüler, Andrej Pertsch, empfand dies ähnlich: „Die Projektbeziehung zum fremden Fachbereich war für mich neu. Ich hatte bisher eher Kontakt zu Händlern. Hier musste ich Grundlegendes erklären und Techniken der Kunstschmiede erst einmal erklärt bekommen.“

Doch das Projekt endete nicht mit der Fertigung der entworfenen Möbel: Im Wahlpflichtfach Fotografie lernten die Schüler unter Anleitung des schulinternen Fachbereichs Fotografie, wie man mit dem entsprechenden Equipment professionelle Aufnahmen seiner Objekte erstellt.

Neue Wege gehen in der Weiterbildung

Die zweijährige Weiterbildung zum Holztechniker in Trier unterscheidet sich erst einmal nicht grundlegend von der an anderen Technikerschulen im Land. Dennoch möchten die Verantwortlichen, gerade im Hinblick auf die exponierte Lage im Dreiländereck zu Luxemburg und Frankreich, die Technikerausbildung dahingehend modifizieren, dass ein reger Austausch mit den Nachbarländern gepflegt werden soll. Kontakte zu französischen und luxemburgischen Schulen sollen aufgebaut und ein regelmäßiger Austausch zu einer europäischen Partnerschule etabliert werden. Karl Hans Porten, Mitglied des Organisationsteams der neuen Fachschule, betont: „Wir wollen raus aus der Komfortzone einer rein schulischen Ausbildung und hin zu einem vernetzten Lernen.“

Die schulische Ausbildung soll um Kontakte mit Innungen, Zulieferfirmen und externen Bildungspartnern (wie beispielsweise der Handwerkskammer Trier im Zusammenhang mit CNC-Kursen) ergänzt werden. Nach diesem Selbstverständnis gehören dazu natürlich auch reichlich Bildungsfahrten zu Messen, zu Betrieben, zu Planungsbüros, Prüflaboren, Museen etc. Angestrebt sind darüber hinaus auch Praktika in Betrieben zur Vorbereitung der angehenden Techniker auf die Berufspraxis. Ein Baustein dazu ist sicherlich auch die schulinterne Vernetzung mit anderen Gewerken. Dass dies schon ganz gut funktioniert, hat das gemeinsame Projekt der Holztechniker mit den Metallgestaltern ja bewiesen. (hf/Quelle: BBS)


Zusatz-Info

Fachschule für Holztechnik Trier

„Sie möchten raus aus der Werkstatt und neue Arbeitsbereiche übernehmen? Sie sind gestalterisch begabt, wollen mehr Verantwortung und möchten andere von Ihren Ideen überzeugen? Dann sind Sie im Berufsfeld der Holztechnikerin/des Holztechnikers genau richtig.“ So wirbt die der Berufsbildenden Schule (BBS) Gestaltung und Technik Trier angeschlossene, im Jahr 2018 gegründete Fachschule für Holztechnik in Trier um Schülerinnen und Schüler. Die zweijährige Weiterbildung führt nach bestandener Abschlussprüfung zum staatlich geprüften Holztechniker bzw. zur staatlich geprüften Holztechnikerin. Im neuen Schuljahr 2020/21 sind noch Plätze frei – weitere Infos unter:

www.bbsgut.de/gut2/chancen/fachschule

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