Einen Büroschrank aus massivem Kirschbaum und Ahorn entwarf und fertigte Ralf Janzen als Meisterstück, das durch die horizon-tale Gliederung ins Auge fällt. Sehr konsequent hat der Meis-terschüler hier die Massivholzverarbeitung durchgezogen. An jeweils vier aufrechten Friesen, die im hinteren Bereich als Winkel ausgebildet sind, wurden Schwalbenschwanzverbindungen angefräst. Die einzelnen Bretter, die quer zum Möbel angeordnet sind, wurden mit Gratnuten versehen und einfach nur auf diese Rahmen aufgefädelt. Die Bretter sind gefälzt, so dass quasi eine überdeckte Schalung entsteht, wobei zwischen den Brettern eine Nute von 11 mm sichtbar ist. Mit kleinen, sichtbaren Dübeln sind die Einzelbretter an den Rahmenhölzern fixiert.
Konsequent – wie auch die Korpusverbindung – ist auch die Tür auf Gehrung angeschlagen; als Griffe wurden jeweils vier Edelstahlleisten aufgeschraubt, die einen harmonischen Akzent setzen. Unglücklich gewählt wurde die Platzierung des Schubstangenschlosses, das man durchaus in der Gratleiste hätte integrieren können.
Der Oberboden und die Einlegeböden sind jeweils auch als Rahmenkonstruktion ausgebildet und haben als Füllung satiniertes Glas, so dass der Schrank innen natürlich belichtet wird.
Das Meisterstück entstand an der Fachschule für Holztechnik, Detmold.
BM-Fotos: Frank Herrmann
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