Stefan Treude hat das Schreinerhandwerk in den Genen: Schon sein Uropa und Opa waren Tischlermeister. „Zum Werkstoff Holz hatte ich seit jeher eine besondere Beziehung. Sogar ein Auto würde ich mir am liebsten aus Holz bauen“, erklärte Deutschlands bester Möbelschreiner. „Ich habe mein Hobby zu meinem Beruf gemacht“. Von seinem Opa hat er noch die komplette Werkstatt aufgehoben. Sein Ziel ist es, die Meisterprüfung abzulegen und sich dann selbstständig zu machen. Doch bis jetzt drehte sich erst einmal alles um die Berufsweltmeisterschaft.
Bis zur Berufsolympiade war es ein weiter Weg: Mit seiner Gesellenprüfung, die er in der Schreinerei Koberaus aus Weitefeld im Westerwald absolvierte, qualifizierte sich der junge Schreiner als Innungsbester für den Leistungswettbewerb auf Landesebene, bei dem er als Sieger hervortrat. Bei den Deutschen Meisterschaften der Tischler- und Schreinergesellen in Bad Wildungen stand Stefan Treude ebenfalls auf dem Siegertreppchen. Im Feld der besten 16 Jung-Gesellen setzte sich der Westerwälder beim Anfertigen einer Säule mit Furnier- und Einlegearbeiten durch. An vier Tagen baute er das Werkstück, das in Maß- und Passgenauigkeit keine Wünsche offen ließ.
Doch Stefan Treude ruhte sich auf seinen Lorbeeren nicht aus. Angemeldet zur Teilnahme an dem renommierten Wettbewerb der Berufsweltmeisterschaft 2005 in Helsinki, erklärte der Meister der Jung-Gesellen: „Dort will ich zeigen, wie viel Know-how bereits der Nachwuchs bei uns hat.“
Der 20-Jährige hat sich – neben dem Training bei Walter Langenmair, der seit langem die Kandidaten aus dem Schreinerhandwerk in vier Wochen auf die Berufsweltmeisterschaften vorbereitet – in der renommierten Bau- und Möbelschreinerei Bernhard Leidig in Epgert/Krunkel fit für die Teilnahme an der Olympiade gemacht. In dem traditionsreichen Unternehmen, welches seit 1948 Möbel und Treppen für den individuellen Innenausbau fertigt, wurde er von Schreinermeister Bernhard Leidig und Schreinermeister/staatl. gepr.Techniker Michael Leidig betreut. „Stefan war mit Leib und Seele bei der Sache und hat hervorragende handwerkliche Fähigkeiten“, freut sich der erfahrene Schreinermeister Bernhard Leidig. In seiner Werkstatt in Epgert „trainierte“ Stefan mit der Herstellung von verschiedenen Möbelstücken. Freizeit kannte Treude dabei nicht. Er bereitete sich mit großem Idealismus auf die Weltmeisterschaft vor. Schreinermeister Leidig und sein Sohn Michael sind stolz darauf, dass Stefan Treude in ihrem Betrieb tätig ist. Bernhard Leidig: „Gerne gebe ich meine Erfahrungen an junge Menschen weiter.“
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