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Im Zeichen des Marketings

Hessischer Tischlertag 2002
Im Zeichen des Marketings

Workshops, Vorträge und die Mitgliederversammlung waren die Highlights beim hessischen Tischlertag, der vom 30. Mai bis 01. Juni 2002 in Wetzlar stattfand. Trotz der Qualität der angebotenen Informations- und Weiterbildungsveranstaltungen hatten sich nur rund 80 interessierte Kollegen von rd. 4000 angeschriebenen Tischlern in Hessen eingefunden.

Zum offiziellen Teil des „Hessischen Tischlertags“ konnte Landesinnungsmeister Günter Füllgraf neben Repräsentanten des Lahn-Dill-Kreises, der Stadt Wetzlar, den Unternehmerverbänden des Hessischen Handwerks, auch den Vizepräsidenten des Bundesverbandes Holz und Kunststoff, Stefan Zock, begrüßen. Sein besonderer Gruß galt den beiden Referenten, dem Marketing-Berater Dr. Erich Küthe und dem „ers-ten Bürger Hessens“, dem Präsidenten des Hessischen Landtags, Klaus Peter Möller.

„Marketing sei die Legitimation zur Verkündung der Unwahrheit“, wollte Dr. Erich Küthe in seinem Vortrag den Werkstattprofis weismachen. Nichts von „Ausrichtung auf die Kundenwünsche“, oder die „Erfordernisse des Marktes“ wollte der Marketingberater gelten lassen. Stattdessen – auffallen, um jeden Preis. Und das tat er dann auch. Im Grunde haben die Tischler und Schreiner „keine Ahnung von Marketing“, viel zu brav und wenig egozentrisch seien die gestaltenden Handwerker. Fulminant witzig und sprühend tro-cken beeindruckte Küthe seine Zuhörerschaft und unterhielt sie zugleich. Wider den tierischen Ernst sind schon manche Unternehmer reich geworden, könnte er sich gedacht haben. Entscheidend: „Nie war das betriebliche Marketing so wichtig wie heute.“ Und diese Botschaft kam rüber. Wer nicht auffalle werde nicht wahrgenommen, könne nicht verkaufen. Auch Klaus Peter Möller, Präsident des Hessischen Landtages, machte in seinem Vortrag deutlich, dass in Deutschland insgesamt viel zu wenig verkauft werde.
Auf erfolgreichem Weg
Als eine „Erfolgsstory“ bezeichnete Verbandsgeschäftsführer Her-mann Hubing in seinem Geschäftsbericht die Aktivitäten des Fachverbandes Holz und Kunststoff Hessen. In der längeren Diskussion, die sich der tour d’horizon anschloss, wurden neben Lob für die geleistete Arbeit aber vereinzelt auch Kritik daran laut, dass die Tätigkeit eines Verbandes nicht nur primär unter betriebswirtschaftlichen Aspekten gesehen werden dürfe, sondern auch Wert auf „weiche“ Faktoren gelegt werden müsse. Zu Beginn seiner Ausführungen ging Hubing stichwortartig auf die strukturellen Veränderungen ein, denen das Tischlerhandwerk ausgesetzt ist. Diese Veränderungen, die auch zu einer Marktbereinigung und dem Wegbrechen traditioneller Märkte führen würden, seien mit vielen Risiken für den einzelnen Unternehmer, aber auch mit neuen Chancen verbunden. Die Kunden würden verstärkt nach der Devise „industrielle Qualität, gepaart mit handwerklicher Individualität und das zu Baumarktpreisen“ Leis-tungen des Tischlerhandwerks nachfragen. Für die Zukunft prognostizierte Hubing in Anlehnung an Matthias Horx schwerpunktmäßig vier Tätigkeitsfelder, in denen sich die Betriebe positionieren könnten: der hochtechnisierte und auf einem Feld schwerpunktmäßig produzierende Tischler, der hochqualifizierte Montagebetrieb, der „Kult-Schreiner“ sowie der vor allem in ländlich strukturierten Gegenden anzutreffende „Allround-Schreiner“. Angesichts dieser Veränderungen sei es jedoch falsch, lauthals zu lamentieren, da dies auf Kunden und qualifiziertem Berufsnachwuchs eher kontraproduktiv wirke. Doch nicht nur die Betriebe müssten sich den Veränderungen des Marktes anpassen; auch der Verband bedürfe eines ständigen „turn-arounds“. So seien seit seiner Amtsübernahme vor fünf Jahren zahlreiche Veränderungen durchgeführt wurden.
Die Umstrukturierungen seien nun weitgehend abgeschlossen. Teilweise seien sie nicht unumstritten gewesen, aber dennoch mit großer Mehrheit beschlossen worden. Durch die Gründung der Service-GmbH seien neue Möglichkeiten für Umstrukturierungen bei der Dienstleistungs-tätigkeit eröffnet worden: Ziel sei es, die Mitgliedsbeiträge weiter zu senken und für konkrete Gegenleistungen Gebühren zu erheben. In diesem Zusammenhang erwähnte Hubing, dass zurzeit der Gesamthaushalt des Verbandes nur noch zu rund 40 Prozent durch Mitgliedsbeiträge gedeckt werde; gerade angesichts rückläufiger Betriebszahlen und Lohnsummen sei es ein Gebot der Stunde, weiter in diese Richtung Aktivitäten zu entfalten. Ab-schließend wies Hubing darauf hin, dass der Verband über eine solide finanzielle Grundlage, qualifizierte und hochmotivierte Mitarbeiter und eine funktionierende Infrastruktur verfüge. Dies seien gute Voraussetzungen für eine innovative Arbeit als Dienstleister für die Mitgliedsbetriebe.
In Zukunft wird der hessische Verband um eine „Fachgruppe Bestatter“ erweitert. Fast einstimmig entschieden die Delegierten in Wetzlar eine Satzungsänderung, die eine entsprechende Ausweitung des Fachgebiets vorsieht. o
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