Im System von Thule Professional lässt sich ein Laststützen-Paar zu einem Leiterträger komplettieren, der komfortabel von der Fahrzeugseite aus bedient werden kann. Gerade bei Kleintransportern, wie etwa dem VW Caddy, spart dies enorm Zeit. BM-Autor Thomas Dietrich hat das System in einem Praxistest unter die Lupe genommen. Fazit: Ganz schön praktisch.
Um Systeme zur Ladungssicherung auf ihre Gebrauchstauglichkeit hin zu testen, sollte der Thule-Leiterträger zeigen, was er zu leisten vermag. Und wer als Praktiker häufig mit einer Leiter auf dem Fahrzeug unterwegs ist, dem sei vorweg gesagt, dass man auf dieses System zählen kann – zumindest, wenn alles erstmal montiert ist. Soll heißen: Das Gesamtsystem aus Streben, Stützen, Schienen, Schrauben, Schutzprofilen und Schlössern sollte man im Thule-Stützpunkt zusammenbauen lassen, denn so sieht der Hersteller es aus guten Gründen vor.
Sich das Know-how im Selbstversuch anzueignen und alle nötigen Teile (auf das jeweilige Fahrzeug passend) zuschicken zu lassen, könnte zwar irgendwann von Erfolg gekrönt sein, wird jedoch unnötig Zeit und möglicherweise auch Nerven rauben.
Um eine Leiter auf den Dachträger bringen zu können, steht man (ohne Leiter) seitlich am Fahrzeug und löst zuerst mit jeder Hand eine Arretierung der beiden Teleskopschienen. Diese Träger sollten in einem Abstand von max. 1,5 Metern voneinander entfernt auf dem Dach positioniert sein, damit man sie gleichzeitig gut erreichen kann. Als nächstes zieht man die leichtgewichtigen, parallel verlaufenden Aluminiumträger heraus. Dies spielt sich beim VW Caddy oder Fiat Scudo in einer Höhe von etwa zwei Metern ab.
Hätte man hier schweres Gerät an der Hand, würde die Last als mühsam empfunden werden können. Beim Renault Trafic oder VW Transporter würde man sogar noch ein Stück höher greifen müssen. Doch es bedarf keiner Anstrengung, denn die Schienen gleiten bis zum Endanschlag leicht heraus. Wenn dies erfolgt ist, kann man die beiden Träger schräg nach unten neigen.
Die entscheidende Arbeitserleichterung, die sich durch dieses Trägersystem ergibt, zeigt sich im nächsten Schritt: Auf schiefer Ebene bildet sich nunmehr eine bequem erreichbare Auflage für die Leiter, die zwischen justierbaren Ladungsbegrenzern aufgelegt und mit einem stabilen Gummigurt arretiert werden kann. Falls dafür keine Leitersprosse günstig erreichbar ist, lässt sich dies durch einen S-förmigen Adapter überbrücken.
Kein Hinaufhangeln mehr, kein umständliches Verzurren über dem Fahrzeugdach: Die bereits verzurrte Leiter wird jetzt mitsamt den beiden Teleskopträgern angehoben, zurück aufs Dach geschoben und durch die beiden Arretierhebel gesichert – fertig.
Der Leiterträger ist mit einer Nennbelastung von 50 kg angegeben. Er bedarf keiner dritten Querstrebe. Doch empfiehlt sich eine weitere Stütze beispielsweise dann, wenn zusätzlich Langgut transportiert werden soll und dafür möglichst weitreichende Auflagen über der gesamten Dachfläche erwünscht sind. Das weitestgehend aus Aluminium bestehende System hat gegenüber einem Dachträger aus Stahl nicht nur Vorteile im Handling, sondern auch im Eigengewicht, was der verfügbaren Dachlast zugute kommen kann.
Im Thule-Stützpunkt ist der absolut alltagstaugliche klappbare Leiterhalter in Kombination mit zwei Schwerlaststützen mit etwa 700 Euro gelistet (eine Händlerliste gibt es als PDF unter www.thule.com/professional_germany). Einen dritten Lastträger (beispielsweise für den Caddy Maxi) bekommt man für zusätzlich für rund 150 Euro (Preise zzgl. MwSt. sowie evtl. Montagekosten). ■
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