Die rasant steigenden Energie- und Rohstoffpreise, die internationale Finanzkrise und andere Unwägbarkeiten können die gute Laune in der Branche offenbar nicht trüben. Ganz im Gegenteil: Der erfolgreiche Verlauf des Nürnberger Messeduos Holz-Handwerk und fensterbau/frontale signalisierte eine stabile Auftragslage auf hohem Niveau. Rolf Knoll, Vorsitzender des Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen im VDMA, zieht Bilanz: „Neben dem Besucherrekord war vor allem die positive Stimmung beeindruckend. Unsere Handwerkskunden blicken derzeit mit Zuversicht in die Zukunft. Viele sind mit konkreten Kaufabsichten gekommen.“
Mehr noch: Einige Maschinenhersteller – und das gab es schon lange nicht mehr – berichten von Spontankäufen auf der Messe. Besonders bemerkenswert dabei ist, dass offenbar auch die kleineren Betriebe wieder bereit sind zu investieren. Ein gutes Zeichen dafür, dass sie sich nicht abhängen lassen wollen.
Das Nürnberger Messe-Doppel konnte auch in Bezug auf den technischen Fortschritt richtungweisende Akzente setzen. Kräftig unterstützt von hochmoderner Steuerungstechnik, kommen die Maschinenhersteller mit praxisorientierten und marktgerechten Entwicklungen den Anforderungen des Handwerks immer besser entgegen (ab Seite 44).
An den Erfordernissen der handwerklichen Fertigung orientiert sich auch die Innovation eines Lackherstellers: Ein dreikomponentiges Lacksystem bringt im Zusammenspiel mit einem speziellen Belichtungsfeld die schnelle UV-Technik „an den Hordenwagen“. Das ermöglicht hochwertige Oberflächen und Hochglanzlackierungen in absoluter Rekordzeit (Seite 76).
Auf der fensterbau/frontale glänzten vor allem die Systemanbieter für Kunststoff-Fenster. Für Furore sorgte ein faserverstärktes Profilsystem, das den kalten Verstärkungsstahl in den meisten Anwendungsfällen überflüssig macht (Seite 78). Neben den Messe-Highlights aus Nürnberg sollten Sie einige aktuelle Markt- und Branchenstudien nicht versäumen, bieten sie doch hilfreiche Erkenntnisse für unternehmerische Konzepte. Eine vom Beschlägehersteller Roto in Auftrag gegebene Forsa-Studie ist eine Steilvorlage für die künftige Marktbearbeitung. Sie räumt mit der weit verbreiteten Meinung auf, das Fenster sei ein Bauprodukt von eher geringem Interesse und der Kauf werde allein über den Preis entschieden (Seite 79).
Die Branchenstrukturanalyse des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller bestätigt die Folgen der Baukrise: In den letzten Jahren haben weitere 1000 produzierende Betriebe aufgegeben. Bemerkenswert ist, dass nach wie vor kleine und mittlere Betriebe das Branchenbild prägen und sich stabil im Markt behaupten konnten: 96,9 Prozent der Fensterbauer beschäftigen weniger als 20 Mitarbeiter in der Produktion (Seite 82).
Als echter Mutmacher entpuppt sich die aktuelle Handwerksstudie „Manufaktum“: Schreiner und Tischler sind Spitze! Sie führen das Barometer der Kundenzufriedenheit unter den Gewerken klar an. Der von Reinhold Würth initiierte Handwerks-Spiegel steckt voller interessanter Informationen: Er zeigt, welche Strategien zum Erfolg geführt haben und deckt weitere Optimierungspotenziale auf (Seite 18).
Das BM-Team wünscht weiterhin gute Aufträge und viel Spaß mit dieser BM-Ausgabe!
Manfred Maier
Chefredakteur
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