„Das Handwerk macht seit vielen Jahren sehr gute Erfahrungen mit ausländischen Mitarbeitern“, erklärte der baden-württembergische Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle. Damit reagierte er auf die Aussage der neuen Integrationsministerin Bilkay Oney, dass die Perspektiven junger Migranten auf dem Ausbildungsmarkt noch immer schlechter seien als für Deutsche. „Für das Handwerk jedenfalls gelte dies nicht“, betonte Möhrle „Das Handwerk erbringt traditionell eine hohe Integrationsleistung und umgekehrt tragen Migranten einen wesentlichen Anteil zum wirtschaftlichen Erfolg des Handwerks im Land bei.
Von den mehr als 55 000 Auszubildenden haben nahezu 7000 keinen deutschen Pass. Die Ausländerquote liege bei 12,3 Prozent und sei damit sogar etwas höher als der Anteil in der baden-württembergischen Bevölkerung. Bundesweit werden 33 Prozent aller Auszubildenden mit ausländischem Pass in Handwerksbetrieben ausgebildet.
Zudem wirke sich die Demografie aus. Gerade vor diesem Hintergrund verbesserten sich die Chancen aller Bewerber, egal ob mit oder ohne ausländischen Wurzeln.
Eine wichtige Voraussetzung für eine anhaltende Integration in Arbeit und Ausbildung sei allerdings eine intensive Berufsorientierung in der Schule, die das Handwerk mit Praktika und Partnerschaften begleite.
Betriebe und Handwerksorganisationen reagierten bereits mit Nachhilfe und Zusatzangeboten an ihren Bildungszentren auf eine erhöhte Abbrecherquote bei Lehrlingen mit Migrationshintergrund.
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