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„Jedes Chaos birgt Chancen“

TMP Fenster-Informationstag
„Jedes Chaos birgt Chancen“

Ein Veranstaltungs-Highlight rund um die EnEV und das Passivhausfenster bot der Fenster- und Türenhersteller TMP Verarbeitern und Architekten in der Bauhaus-Uni in Weimar. Über 85 Teilnehmer nutzten die Tagung als Impulsgeber und erhielten durch die hochkarätigen Referenten wichtige Erkenntnisse für den erhöhten Wärmeschutz mit Fenstern.

Das erfolgreiche Unternehmen aus Bad Langensalza hatte zu einem Fenster-Informationstag auf der Suche nach Trends, Innovationen und Perspektiven eingeladen. In den Vorträgen gaben Prof. Dr. Franz Feldmeier von der Fachhochschule Rosenheim, Dr. Wolfgang Feist als Leiter des Passivhaus Institutes, Dr. Stefan Helbig vom MFPA der Bauhaus Uni Weimar und Dr. Andreas Brandt, Beauftragter von fenstermarkt-plus.de, informative Einblicke und Erläuterungen.

Zur Begrüßung gab der geschäftsführende Gesellschafter der TMP, Bernhard Helbing, einen Überblick über die Leistungsfähigkeit seines Unternehmens. Stolz präsentierte er Ergebnisse aus der zwölfjährigen Unternehmensgeschichte, wie z. B. die Restaurierung des ,Haus zum Mohren’ in Bad Langensalza (siehe auch TMP im nebenstehenden Porträt).
Der Mitarbeiter der MFPA (Materialforschungs- und Prüfanstalt) an der Bauhaus Universität, Dr. Stefan Helbig, wies in seinem Vortrag auf die verschobene Bilanzgrenze der EnEV hin. Jetzt sei die Gesamtbilanz entscheidend, also auch der Energieträger, mit dem das System ,gefüttert’ wird. Es gelte auch das eingeführte Kompensationsprinzip: ,Gute’ heizungstechnische Anlagen können einen ,schlechten’ Dämmwert der Gebäudehülle ausgleichen. Seiner These, dass sich eine, auf den Fenstertausch beschränkte Modernisierungsmaßnahme aus energetischen Gründen nicht lohne, wurde von den nachfolgenden Rednern jedoch deutlich widerspro-chen.
Vor allem Dr. Brandt wollte sich nicht Helbings Meinung anschließen: Untersuchungen der Initiative fenstermarkt-plus.de würden belegen, dass sich dieser Fenstertausch sehr wohl rechne. Er verdeutlichte in seinen Ausführungen aber auch die Notwendigkeit, dass die politischen Rahmenbedingungen für eine Bestandsmodernisierung verbessert werden müssen. Das Image für das Fenster müsse gestärkt und die Margen in der Branche deutlich gesteigert werden, so Dr. Brandt. Ein wichtiges Element der politischen Steuerfunktion sei eine Halbierung der Mehrwertsteuer für den Ersatz von Fenstern im Bestand mit einer Begrenzung dieser Maßnahme bis zum Jahr 2012: Das motiviere dazu, jetzt zu handeln. Zudem müssen nach den Kyoto-Beschlüssen dann die CO2-Emissionen auf den Stand von 1990 vermindert sein.
Handfeste Kritik an den aktuellen Normen übte Prof. Dr. Franz Feldmeier von der Fachhochschule Rosenheim. Für ihn liegt das Problem vor allem an der mangelnden „Unreife“ der ausgetauschten Normen und schließt die EnEV da eindeutig mit ein. „Die Qualität ist teilweise erbärmlich“, so sein Urteil, jedoch erwartet er nach einigen Jahren weiteren Feinschliff der einschlägigen Vorschriften. Aber das derzeitige Durcheinander hat auch sein Gutes: „Jedes Chaos bringt Chancen“ und es sei nicht zu verkennen, dass das Fenster mit der EnEV deutlich aufgewertet wurde, so Feldmeier.
Zu den Festlegungen in der DIN 4108-2 zum sommerlichen Wärmeschutz ist seine Meinung ebenso deutlich: „Die Norm stimmt schon – manchmal!“ Dabei wird die potentielle Raumerwärmung im Sommer leider viel zu oft stiefmütterlich behandelt: „Im Sommer ist es wärmer als im Winter, das vergessen viele. Die unterschiedlichen Sonnenschutzmaßnahmen müssen viel intensiver genutzt werden.“
Der Leiter des Passivhaus-Institutes, Dr. Wolfgang Feist, kommentierte gleichfalls die Energieeinsparverordnung. Ein Problem sei, dass die Verordnung zu optimistisch rechne. Als Folge dessen würden die tatsächlichen Verbrauchswerte meist höher ausfallen als die errechneten Bedarfswerte. Eindrucksvoll demonstrierte er anhand beispielhafter Projekte, dass Ein-Liter Häuser seit 1991 funktionieren und bezahlbar sind. Zudem sei es in einem Passivhaus durch die angenäherten Oberflächentemperaturen im Innenraum auch noch viel behaglicher, denn so werden Temperaturunterschiede der Innenwände und Fenster deutlich verringert.
Ganz wichtig sei für ihn die ganzheitliche Betrachtung: Alle kosten- und wartungsreduzierenden sowie emotionalen Faktoren müssen berücksichtigt werden. „Dann bekommt das Passivhaus einen viel höheren Stellenwert.“ Bei den Fensterkomponenten betonte Dr. Feist die Notwendigkeit des optimierten Randverbundes im Isolierglas. Dadurch werde vor allem die Bauschadensfreiheit gewährleistet. Dabei ist die Luftdichtheit als wichtigste Planungsaufgabe anzusehen, wo an keinem Detail „gemogelt“ werden dürfe. „Es ist ein Unding, das dem Arbeiter auf der Baustelle zu überlassen.“
Allen Zuhörern sind sicher nach der Vortragsreihe die Chancen und Perspektiven der neuen Gesetzgebung und der Potentiale für den Wärmeschutz im Fensterbereich bewusst geworden. Es bleibt für die Branche zu hoffen, dass diese Trends auch den Bauherren vermittelt werden können.
TMP-Kurzporträt
Fenster statt Schafe: Dort wo früher intensive Schafzucht und Schweinemast betrieben wurde, wagten 1990 LPG-Mitarbeiter einen Neuanfang und gründeten die Thuringia Megaplast GmbH. So entstand in Bad Langensalza eine moderne große Produktionsstätte mit 90 Mitarbeitern für Fenster und Türen aus Kunststoff. Inzwischen ist dort die Zahl der Beschäftigten auf 220 angewachsen. Rund 400 Fachbetriebe werden in Deutschland mit den Bauelementen beliefert. Weitere Produktionsstätten wurden eröffnet (Groß Wokern in Mecklenburg-Vorpommern und in Litauen) und mittlerweile hat man einen fast weltweiten Aktionsradius. TMP-Produkte sind in Ländern wie den USA, Iran, Weißrussland, Vietnam, Bahrein, aber auch in Polen und Tschechien zu finden. Die Gruppe erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von 20 Mio. Euro. Auch an dem Ziel, bundesweit präsent zu sein wird sukzessive gearbeitet; inzwischen sind in Deutschland sieben Vertretungen entstanden. Mit ihren Marketingelementen möchten die Bad Langensalzaer nicht nur die Verkaufsstandorte, sondern vor allem die Partner intensiv unterstützen. Neben einem breiten Schulungs- und Seminarprogramm werden auch gemeinsame Strategien entwickelt. Für die Fachbetriebe gibt es vielfältige Verkaufsunterstützungen und für die Planer ein Isothermen-Programm sowie ein Softwareprogramm zum Erstellen von Angeboten. Der Systemlieferant Veka steuert ebenfalls seine Verkaufs- und Marketingunterstützung mit bei. Stolz ist der seit 1992 geschäftsführende Gesellschafter Bernhard Helbing auf die prominenten Referenzobjekte: Für die anlässlich der Expo in Hannover entstandene Kronsberg-Siedlung wurden Fenster und Haustüren im Wert von – damals noch – 2,5 Mio. DM geliefert. Auch die Denkmalschutzbehörde in Bad Langensalza konnte davon überzeugt werden, dass nach historischem Vorbild angefertigte Kunststofffenster vom Original kaum zu unterscheiden sind. Das aus dem 16. Jahrhundert stammende ,Haus zum Mohren’ wurde mit schalldämmenden Fenstern saniert.
TMP-Fenster + Türen GmbH
99947 BadLangensalza
Tel. 0 36 03/8 60 40
Fax ~/86 04 77
Daniel Mund
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