Der Schuhschrank von Wladimir Richert überzeugt erst beim zweiten Hingucken durch seine nicht alltägliche Formgebung und durch den, wenn auch harten, Kontrast von Wenge und Ahorn. Der Korpus ist aus massivem Ahorn hergestellt und wurde mit sichtbaren Fingerzinken verbunden. Die Front selbst ist mit Wenge furniert, wobei die drei Klappen nach unten gebogen sind. Die Klappen sind mit Zylinderbändern unten angeschlagen und somit nicht sichtbar. Interessant gemacht ist der Mechanismus zum Öffnen und Schließen der Klappe: Hier hat der Meisterschüler als Dämpfung einen Gasdruckdämpfer eingesetzt, der ein sanftes Öffnen ermöglicht und einen festen Endanschlag bietet. Ebenso wurde ein gedämpftes Schließen möglich gemacht. Die Korpusse hinter den Klappen sind mit einem Glasboden schräg unterteilt, so dass hinter jeder Klappe zwei paar Schuhe untergebracht werden können. Zur optimalen Belüftung des Innenraums wäre statt einem geschlossenen Korpus eine offene Rahmenkonstruktion oder der Einsatz von Lochblechen wünschenswert gewesen. Die Schubkästen sind auf Vollholzführungen geführt.
Der Schuhschrank entstand an der Meisterschule in Detmold. (wp) ■
BM-Fotos: Frank Herrmann
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