Als Semesterabschlußarbeit hatte sich Christoph Rauh die Aufgabe gestellt, zu dem charakteristischen und interessanten Äußeren eines Hauses in Holzständerbauweise, eine ansprechende Inneneinrichtung zu gestalten. Eine sachliche Gliederung von geometrischen Formen und eine Minimierung der Materialen, waren für ihn dabei ebenso wichtige Gestaltungselemente, wie das Balkenwerk sichtbar zu zeigen. Auch hatte der Bauherr – ein Grafiker – bei der Gestaltung des Hauses Mut zur Farbegefordert, die sich in der taubenblauen Fassade widerspiegelt.
Alle Innenwände sind im Leichtbausystem zwischen die Stützbalken gesetzt und beidseitig mit Gipskartonplatten beplanktem.
Aufgrund der Hausform ergeben sich im Erdgeschoß unterschiedliche Deckensituationen: Im Mittelteil sind die Deckenhöhen einheitlich hoch. Das Schlafzimmer und der Eßbereich mit Küche sind in den Seitenschiffen untergebracht; diese Räume öffnen sich in die Dachneigung und sorgen für ein attraktive Wohnatmosphäre. Die anderen Räume der Seitenschiffe haben einenormale Raumhöhe.
Die Decken haben sichtbare Balken mit gespachtelt und gestrichen Gipskartonplatten in den Zwischenräumen. Die Decken in den Dachneigungen haben ebenfalls das sichtbare Balkentragwerk, jedoch mit sichtbarer Dachschalung aus Rauhspunddielen.Großzügig konzeptioniert wurde das gesamte Erdgeschoß, wobei Diele mit Treppe, Eßbereich mit Küche und das Wohnzimmer eine Einheit bilden. Die L-förmige Küche ist offen und hat zum Eßplatz eine halbhohe Theke. Die Hängeschränke sind in Buche mit arretierenden Klappen aus sandgestrahltem Glas und einem Rahmen aus verchromten Stahl geplant. Kleine Würfel aus Buche mit Edelstahltüren oder Schubkästen dienen zur Unterbringung von Gewürzen etc. Die Unterschränke sind HPL-beschichtet und haben breite Vollauszüge.
Das Regalsystem im Wohnzimmer hat Rückwände aus weiß beschichtetem Stahlblech und ist mit Einschraubmuffen für Metallstäbe versehen. Auf den Stäben liegen Fachböden aus Birke oder werden Korpusse mit Schiebetüren aus sandgestrahltem Glas dazwischen gestellt. Am Fuße der Rückwand befindet sich ein Podest mit breiten Schubauszügen; die Front ist mit zitronengelber HPL-Platte beschichtet.
Das Schlafzimmer, das vom Wohnraum zugänglich ist, wird über ein Ankleideraum direkt mit dem Bad verbunden, wobei Schiebetüren eine platzsparende Ausführunggewährleisten. Der Einbauschrank in der Ankleide wird in Birkenholz gefertigt und Blau gebeizt. In der Schrankmitte ist ein Apothekenauszug mit Fächern und Körben für kleinere Wäscheteil vorgesehen. Hinter den zwei Türen befinden sich Kleiderstangen in verschiedenen Höhen und einige Fächer.
Die Zeichung auf der nächsten Seite zeigt die Schiebetür-konstrukion im Ankleidezimmer.
Die Arbeit entstand an der Fachschule für Holztechnik, Stuttgart, in der Gestalter- Klasse von Thomas Freese.
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