Klassenprimus

Die GST 135 wird in zwei Varianten angeboten: Als „BCE“ in Bügel- sowie als „CE“ in Stabform. Die Entwicklungsingenieure von Bosch haben sich mächtig ins Zeug gelegt, um ihre Spitzenmodelle mit einer ganzen Reihe einzigartiger Features auszustatten. Allem voran ist hier „Precision Control“ zu nennen. Diese patentierte Weltneuheit sorgt für die exakte Justierung des Sägeblatts und ermöglicht so sehr präzises und winkelgenaues Arbeiten. Dies geschieht durch eine neuartige Drei-Punkt-Führung, die einfach und werkzeuglos per Knopfdruck aktiviert wird. Dabei passen sich zwei verschleißarme Hartmetallbacken automatisch exakt der Stärke des Sägeblattes an und verringern so das seitliche Spiel (siehe Abbildungen nächste Seite oben). Die Führungsrolle hält den Sägeblattrücken von hinten in der Spur.

Die schnelle und exakte Arretierung spart viel Zeit und schließt – mindestens ebenso wichtig – zugleich eine Fehlbedienung bei der Justierung aus. Ganz besonders bei sonst schwierigen Kurvenschnitten in dicken und/oder harten Materialien wirkt sich dieses innovative Feature sehr positiv auf die Schnittqualität aus. Darüber hinaus sorgt der aufsteckbare Splitterschutz für weitgehend ausrissfreie Sägeschnitte.

Precision Control kann immer eingeschaltet sein. Die Reibung der Führungsbacken hat Unternehmensangaben zufolge keinerlei Einfluss auf die Schnittleistung oder auf die Haltbarkeit des Sägeblatts. Die Führungsbacken sind aus Hartmetall und auf die Lebensdauer der Maschine ausgelegt, können aber bei Bedarf auch einfach getauscht werden.

Sämtliche Funktionen der GST 135 CE werden ohne Zusatzwerkzeug bedient (SDS). Mit nur einer Hand lässt sich das Sägeblatt nicht nur mühelos einsetzen („Klick“), sondern auch auswerfen. Auf Knopfdruck springt das Sägeblatt heraus. Verbrannte Finger beim Sägeblattwechsel sind Schnee von gestern. Ebenfalls ohne Werkzeug lässt sich auch die sehr robuste Fußplatte von 0° bis 45° verstellen. Oder bei Bedarf horizontal nach hinten verschieben, wodurch man noch weiter in Ecken sägen kann.

Für sehr niedrige Vibrationswerte und hohe Laufruhe beim Sägen bzw. Ansägen sorgt der Massenausgleich im Getriebe. Daraus folgen hervorragende Arbeitsergebnisse, insbesondere auch bei Sägearbeiten an dünnen, empfindlichen Materialien.

Die Sägen kommen optisch recht wuchtig daher, wirken dafür aufgrund des hohen Aluminium-Anteils am Gehäuse aber auch außerordentlich hochwertig. Breite und Höhe sind fast mit den Maßen der bewährten GST 85 identisch, die beim Design für die neuen Spitzenmodelle Pate stand. Lediglich die Fußplatte wurde aus Gründen der Standsicherheit vergrößert. Das Gewicht der neuen Bosch-Stichsägen liegt bei 2,6 bzw. 2,7 kg. Dank sehr guter Maschinenergonomie, hoher Laufruhe und – nicht zu unterschätzen – der reichlich vorhandenen Leistung machen die Sägen einen sehr handlichen und wendigen Eindruck.

Die GST 135-Modelle, so Bosch, zeichnen sich durch besondere Langlebigkeit und Robustheit aus. Ihr Aluminiumgehäuse und die Topfbauweise schützen das Getriebe und ermöglichen eine optimale Motorlagerung. Beide Modelle sind gut für eine Schnittleistung von 135 mm in Holz, 20 mm in Aluminium und 10 mm in unlegiertem Stahl. Die Konstantelektronik garantiert dabei die gewünschte konstante Drehzahl, auch unter extremer Last.

Zur serienmäßigen Ausstattung gehören ein Handwerkerkoffer mit reichlich Platz für Zubehör, Absaugrohr, eine Abdeckhaube, Splitterschutz, drei Sägeblätter sowie ein Gleitschuh. Der Preis: 239,– Euro (zzgl. MwSt.).

Den GST 135 Modellen stehen übrigens auch zwei ebenfalls neue „kleine Brüder“ zur Seite: Die GST 120 BE bzw. E (Bügel- bzw. Stabform). Sie haben kein Precision Control, keine Konstantelektronik und eine Nennaufnahmeleistung von 650 W (70 W weniger als die GTS 135). Ansonsten verfügen sie über die gleichen Features wie die beiden Spitzenmodelle und sind mit 219,– Euro (zzgl. MwSt.) knapp 10 Prozent günstiger im Anschaffungspreis.

Fazit: Die Spitzenmodelle der neuen Stichsägen-Generation von Bosch überzeugen auf voller Breite. Mit maximalem Bedienkomfort, Leistung satt, hoher Präzision, sauberer Verarbeitung und nicht zuletzt dem robusten Maschinenkoffer aus Kunststoff mit reichlich Platz für Zubehör werden die GST’s auch höchsten Profi-Ansprüchen gerecht.

Christian Närdemann