Man nehme drei gleiche Teile, stecke sie zusammen und schon ist sie fertig – eine dreidimensionale, stabile Eckverbindung. Genau solch ein System hat Tischlermeister Peter Seeland entwickelt. Hinter der nach eigenen Angaben gesetzlich geschützten Konstruktion, die er “Nodus” getauft hat, verbergen sich zahlreiche Möglichkeiten.
Das Stecksystem von Peter Seeland eignet sich für 90°-Eckverbindungen, beispielsweise im Möbel- und Innenausbau: es lassen sich damit Gestelle für Schränke, Regale, (Schreib-)Tische, Stuhlgestelle u. v. m. rationell “zusammenstecken”. Erstaunlich groß ist dabei die Stabilität der Verbindung, sei es bei zerlegbaren Möbeln oder auch bei der verleimten Variante. Ebenso besteht die Möglichkeit, in nur einer Ebene (z. B. Schrankseite) zu verleimen und den Rest zu stecken.
Die Geometrie der Einzelteile führt dazu, daß der Ecke der zusammengesteckten Verbindung quasi ein kleiner Würfel “fehlt”. Doch darauf hat der Tischlermeister eine Antwort, die Design und Funktion gleichermaßen beinhaltet: Durch Vorbohren der zusammengesteckten Ecke und anschließendes Einstecken eines Stabes, der über eine entsprechende Kappe verfügt, läßt sich nicht nur die Verbindung verriegeln, sondern auch die fehlende Ecke ergänzen. Die Verschlußkappe kann dabei entweder aus Holz oder aber aus Kunststoff oder Metall bestehen, wodurch sie maßgeblichen Einfluß auf die Optik hat. Diese Verriegelung hat Seeland zum Patent angemeldet.
Der Möbel- und Innenausbau spiegelt nur einen Teil des realisierbaren Einsatzspektrums der Verbindung wider, wenn man über deren Möglichkeiten konsequent nachdenkt. Und das tut Peter Seeland: begehbare Räume, beispielsweise Messestände o. ä. hat er damit bereits erfolgreich auf- und wieder abgebaut. Und was spricht dagegen, eventuell auch aus einzelnen Zellen komplexe räumliche Strukturen – sprich: Häuser – zu schaffen? Vielleicht ist ja alles nur eine Frage der entsprechenden Dimensionierung der verwendeten Holzkanteln.
Trotz allem will Seeland sein System vor allem im Möbelbau stärker etablieren. Zwar beliefert er Kollegen und ambitionierte Selbermacher bereits mit Einzelteilen aus eigener Produktion, doch für Nachfrage im großen Stil ist er nicht augerüstet. Deshalb sucht er nach Partnern mit entsprechenden Produktions- und auch Vertriebskapazitäten, um im größeren Stil als Zulieferer für Schreinereien und Tischlereien zu agieren.
Langfristig will er auch Selbermacher ansprechen, die eigene Ideen und Möbelprojekte realisieren möchten. Hinzu könnte eine mögliche “Kooperation von Handwerker und Heimwerker” kommen, die sich von der Bereitstellung von Fertigkanteln, über Bausätze bis hin zur fertigen Einrichtung erstreckt.
(Peter Seeland, Tischlermeister, 37130 Gleichen/Reinhausen, Fax 0 55 92/850) n
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