Die Fachhochschule Lippe und Höxter in Lemgo will ihre Zusammenarbeit mit der Wirtschaft der Region ausweiten. Ein „Möbel-Studium“ soll dem krisenbedrohten Industriezweig neuen Innovationsschub geben. Wissenschafts- und Arbeitsministerium sowie heimische Unternehmen finanzieren das Projekt.
Fünf der neun Fachbereiche bringt die FH in das Modellprojekt „Kompass“ ein, erläutert Professor Martin Stosch vom Labor für Möbelbau, -konstruktion und -entwicklung im Studiengang für Holztechnik. Kompass verfolge einen ganzheitlichen Ansatz. Theorie und Praxis sollen noch besser zusammengeführt werden.
So könne man Erfolg versprechender der „deprimierenden Situation“ der Branche begegnen. Diese sei unter anderem gekennzeichnet durch einen enormen Kostendruck, durch die weitgehende Sättigung des Marktes, eine marktbeherrschende Stellung des Handels, den harten Wettbewerb mit osteuropäischen Importprodukten sowie die schwache Baukonjunktur.
„Kompass“ umfasst die Bereiche Projektmanagement, Marketing, Design, Produktion, Logistik und Vertrieb, also den typischen Ablauf der Möbelproduktion. Inhaltlich und organisatorisch eingebettet ist das Projekt in die Zukunftsinitiative der Möbel-Industrie (ZiMit NRW). Der Start in die angewandte wissenschaftliche Begleitung der ostwestfälischen Möbler soll Anfang 2003 erfolgen. 404 000 Euro stehen bis 2005 zur Verfügung. Die Kosten übernehmen Land und Wirtschaft.
NRW-Wissenschaftsministerin Behler erwartet von der Verknüpfung von Wissenschaft und direkter praktischer Anwendung einen positiven Schub für Ausbildung und Wirtschaft. Zudem solle – eingebettet in das Projekt und in Kooperation mit einer Universität – ein an die Praxis angebundener Promotionsweg für Studierende der FH entstehen.
(Quelle: Neue Westfälische Zeitung) o
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