Der Umsatzeinbruch im Möbelhandel, die Talfahrt des Wohnungsneubaus und die Rückgänge im Holz verarbeitenden Handwerk machen der deutschen Holzbearbeitungsmaschinen-Branche offenbar schwer zu schaffen. Dieter Siempelkamp, Präsident des VDMA-Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen, führte in einer Pressekonferenz am 09. Mai 2002 in Wiesbaden aus, dass die Holzmaschinen-Hersteller im Jahr 2000 noch Musterknaben beim Auftragseingang im Gesamtmaschinenbau gewesen seien. Seit Anfang 2001 habe sich dieses Bild jedoch ins Gegenteil verkehrt: “Die reale Veränderung des Auftragseinganges im Gesamtmaschinenbau betrug im 1. Quartal 2002 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum minus 7 Prozent. Der entsprechende Wert für die Holzbearbeitungs-Maschinenindustrie lag bei minus 37 Prozent.”
Besonders stark betroffen seien Standardmaschinen die im Monat Februar 2002 einen Rückgang von 23 Prozent hatten, während Spezialmaschinen eine Zunahme um sogar 7 Prozent aufzuweisen hätten. Den stärksten Einbruch beim Auftragseingang jedoch, hätten die Hersteller im Anlagenbereich zu verkraften.
Der noch befriedigende, mittlere Auslastungsgrad von 86,2 Prozent deute darauf hin, dass sich derzeit noch größere Anlagen im Fertigungsprozess befinden. Der Umsatzrückgang der Gesamtbranche liege im 1. Quartal 2002, so Siempelkamp, insgesamt bei 19 Prozent.
Tiefe Spuren hinterlasse außerdem der parallel zur Inlandsnachfrage ebenfalls rückläufige Export, der im Jahr 2000 noch um 17,6 Prozent auf 2,090 Mio. Euro angestiegen war. Im Jahr 2001 sei es nur in China (+ 26 %) und Russland (+ 35 %) zu nennenswerten Zuwächsen gekommen, wobei das gesamte Exportvolumen gegenüber dem Vorjahr um 11,8 Prozent abnahm.
Die deutsche Holzbearbeitungs-Maschinenindustrie ist hinsichtlich Technologie und Produktionsvolumen weltweit an erster Stelle. Im Zuge der Marktglobalisierung hätten durch eine Reihe neuer Aktionen Maßstäbe im internationalen Wettbewerb gesetzt werden können, so Dr. Werner Neubauer, Geschäftsführer des Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen. So z. B. bei produktbegleitenden Dienstleistungen wie Projektierung, Technologieberatung, Softwareanpassung bis hin zur Mitarbeiterschulung und zu einem 24-Stunden-Service.
Ein wichtiges Anliegen des Verbandes ist außerdem die Nachwuchsförderung für die Holz-wirtschaft. Zur Imagestärkung der Ausbildung im Holzbereich wurde eine aufwändige Kampag-ne gestartet und mit der von annähernd 10 000 Schülern besuchten Sonderschau “Karriere mit Holz” abgerundet. In Zusammenarbeit mit Ausbildungsstätten und engagierten Unternehmen soll die begonnene Aktion zur LIGNAplus 2003 fortgeführt werden.
Die Branche profitiere außerdem, so Dr. Werner Neubauer, vom besonderen Engagement des Fachverbands bei der Entwicklung der Fachmessen LIGNAplus in Hannover und der Holz-Handwerk in Nürnberg. Bei beiden Messen ist der Fachverband als fachlicher Träger verantwortlich. Der Vorstand sprach sich in Wiesbaden mehrheitlich für die Fortsetzung des jährlichen Rhythmus der Holz-Handwerk in Nürn-berg aus. Andere Fachmessen in Deutschland, so Dr. Werner Neubauer, werde der Verband nicht unterstützen.
Auf internationaler Ebene verfolgt der Verband eine kosten- und leistungsorientierte Messepolitik. Nachdem im Frühjahr 2002 bereits drei deutsche Gruppenbeteiligungen in Indien, China und Indonesien durchgeführt wurden, sind weitere Gemeinschaftsbeteiligungen in Moskau und Malaysia in Vorbereitung. Die Messe Woodmac China in Shanghai (Februar 2003) wurde aus der Förderung heraus genommen, da die Industrie nicht mehr bereit sei, die extrem hohen Ausstellungspreise zu bezahlen. Derzeit sei man dabei, zusammen mit dem europäischen Verband Eumabois, geeignete Lösungen zu finden. o
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