Holzfensterhersteller und Mitglieder der Initiative Pro Holzfenster wurden selbst aktiv: Die 2. Versuchsreihe über das “Abwitterungsverhalten verschiedener Lasursysteme bei Holzfenstern”, so die IPH, habe aufschlußreiche Ergebnisse erbracht.
In der Auswertung wurde klar: Je nach verwendeter Technik (Tauchen, Spritzen bzw. Fluten) und auch der aufgetragenen Lasur verschiedener Hersteller gibt es große Unterschiede bei der Haltbarkeit der Oberflächenbeschichtung. “Die Ergebnisse sind eine sehr gute Orientierungshilfe für Fensterbauer”, unterstrich die Initiative ProHolzfenster (IPH) auf ihrer Pressekonferenz während der fensterbau in Stuttgart.
In einem dreizehnmonatigen Freilandversuch untersuchte man 1400 Proben. 13 verschiedene Lasurhersteller hatten ihre am Markt vertretenen Produkte zur Verfügung gestellt.
“Ziel war es, gesicherte Aussagen über die Haltbarkeit verschiedener Beschichtungsaufbauten und verschiedener Lasurfarbtöne zu bekommen”, sagte Norbert Appelhans, Vorsitzender der IPH.
Unter Federführung der Firma Garant Fenster in Moosham entwickelte man eine Prüfreihe, die durch gleiche Grundvoraussetzungen eine vergleichende Bewertung ermöglicht.
Zur Prüfung versah man die Holzstücke (Fichte, Kiefer, Meranti) mit verschiedenen, klar definierten Fehlern (z. B. Hagelschlag) und Schwachstellen wie V-Fugen. Auf die Proben brachte man auf unterschiedliche Weisen, je nach Angaben der Hersteller, die Lasursysteme: Mit und ohne Imprägnierung, Grundierung durch Tauchen oder Spritzen, Zwischenlasur und unterschiedliche Dickschichtlasur.
Schon nach drei bis vier Monaten habe sich gezeigt wo die Stärken und Schwächen der einzelnen Systeme, Lasur-Produkte und Holzarten liegen. Zusätzlich zu der üblichen Oberflächenbeschichtung wurden auch Zusatzbehandlungen wie Hydrophobierungsmittel, W-Schutzlasur, Fugenfüller und Pflegemittel getestet.
So zeigte sich, daß beispielsweise das zusätzliche Imprägnieren je nach Verfahren sehr unterschiedliche Ergebnisse bringt. Manche Fugenfüller, so stellte sich bei den Proben heraus, verdienen ihren Namen nicht – die Erfolge sind stark vom Hersteller abhängig. Die Wirkung von Hydrophobierungsmitteln steht in keinem Verhältnis zum Aufwand – “deshalb ist dieses Material durchweg nicht zu empfehlen”, erbrachte der Test. Dagegen wurden sehr gute Resultate beim Einsatz von Pflegemilch erzielt.
An der Versuchsreihe hatten sich neben Garant-Fenstern viele Mitglieder der IPH beteiligt. “Wenn Holzfensterhersteller selbst aktiv werden, dann kann sich in kurzer Zeit auch viel bewegen”, sagt Norbert Appelhans von der IPH. Zusammen mit Lackherstellern und unter Einbeziehung der WKI-Studie soll nun an der Verbesserung der Produkte und Beschichtungsverfahren gearbeitet werden. Da die Untersuchung privatwirtschaftlich finanziert worden ist, haben nur die beteiligten Fensterbaufirmen die detaillierten Ergebnisse erhalten. Vollmitglieder der IPH können den Bericht gegen eine Kostenbeteiligung erwerben: IPH, Am Herscheid 12, 59846 Sundern, Tel. 0 23 93/91 10 92, Fax~/17 09 42 n
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