Die Schulabgänger sind nur unzureichend auf das Berufsleben vorbereitet. Das zeigen die Ergebnisse des Eignungstests, den der Verband des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen in 14 Städten und Landkreisen in Niedersachsen und Bremen durchgeführt hatte. Die praxisferne Ausbildung der allgemein bildenden Schulen stellt das größte Ausbildungshemmnis im Tischlerhandwerk dar. 560 Neunt- und Zehntklässler aus allgemein bildenden Schulen überprüften im November 2003 anhand eines Tests, der speziell für die Anforderungen im Tischlerhandwerk entwickelt worden war, ihre Eignung für eine Ausbildung zum Tischler.
Die Ergebnisse waren ernüchternd. Im Durchschnitt erreichten die Schüler nur 52 von 100 möglichen Punkten, was in der Schulpraxis der Note 5 entspricht. Die größten Defizite lagen im Bereich der Rechtschreibung, wo nur 30 Prozent aller Fragen korrekt beantwortet wurden. Deutliche Defizite traten auch bei den Mathematikkenntnissen mit nur 32 Prozent richtigen Antworten zutage.
Überdurchschnittliche Ergebnisse erzielten die Kinder der Computergeneration dagegen beim räumlichen Vorstellungsvermögen (80%) richtige Antworten), beim logischen Denken 68 Prozent und beim technischen Grundverständnis 65 Prozent.
Unter dem Strich erreichten nur 10 Prozent aller Teilnehmer mehr als 70 von 100 möglichen Punkten und sind damit für eine Lehre im Tischlerhandwerk geeignet.
„Die Resultate des Eignungstests widerlegen eindeutig die Mär von der Ausbildungsmüdigkeit der Wirtschaft. Das Tischlerhandwerk würde gerne mehr junge Leute ausbilden, wird daran aber durch die unzureichende schulische Vorbereitung und die fehlende Eignung der Bewerber gehindert“, fasste Matthias Wächter, Hauptgeschäftsführer des Verbandes des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen, die Ergebnisse der Aktion zusammen.
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