Angeregt durch Zylinderbüros – wie sie Ende des 18. Jahrhunderts gebaut wurden – konzipierte er Meisterschüler Markus Gummich ein rundes Schreibbüro, das ebenfalls solche Funktionen erfüllt.
Früher wurden zwischen den Seiten des Oberschrankes eine Klappe in Form eines Viertelkreises angeordnet. Im geschlossenen Zustand sperrte die Klappe den dahinterliegende Bereich ab. Wurde die Klappe zurückgeschoben, entstand der für den Schreibenden nötige Raum und Platz auf der Schreibplatte. Verschiedene Zylinderbüros waren früher auch so konstruiert, dass beim Öffnen der Klappe die Schreibplatte über eine Scherenmechanismus nach vorne geschoben wurde und somit mehr Platz und mehr Beinfreiheit bot.
Eine derartige Konstruktion hatte es dem Meisterschüler angetan und so entwarf er für sein Zylinderbüro – das wir auf der Seite 98 vorstellen – eine ausgeklügelte Vorrichtung. Die Seiten bestehen aus einer Innenseite und eine äußeren Kreisring, der mit der Klappe fest verbunden ist. Der Kreisring hat innen jeweils eine schräggestellte Nut in die ein Stift eingreift. Dieser Stift wird gleichzeitig durch eine waagerechte, durchgefräst Nut in der Innenseite geführt. Beim Öffnen der Klappe drücken die Stifte die Schreibklappe nach vorne, wobei die waagrechte Nuten in den Innenseiten die lineare Bewegung der Schreibplatte gewährleisten.
Das in Kirschbaum ausgeführte Meisterstück entstand an der Fachschule für Holztechnik, Detmold. o
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