Perfekt gestaltete und veredelte Holzoberflächen sind heute verkaufsentscheidende Qualitätsmerkmale. Für die Herstellung bestmöglicher Oberflächen und Beschichtungen ist die Kenntnis über Ursachen und Vermeidung häufiger Lackierfehler eine wesentliche Voraussetzung. Mit der neuen BM-Serie möchten wir Ihnen wichtige Tips für die tägliche Betriebspraxis in kurzer und prägnanter Form vermitteln. Für die fotografische Sammlung und fachliche Ausarbeitung konnten wir die Spezialisten der anwendungstechnischen Abteilung im Hause des Lack- und Beizenherstellers ICI-Zweihorn gewinnen.
4 Blasen beim Auftragen
Während des Lackauftrages kann es zu deutlich sichtbarer, störender Luftblasenbildung kommen, welche in der noch flüssigen Ablüftphase eigentlich verschwinden sollten. Der Lack schäumt.
Ursachen:
• Im Zuluftschlauch zur Spritzpistole oder in der Spritzpistole selbst ist ein Defekt (Leck oder Loch)
• Falsches Verdünnungsmittel wurde eingesetzt
• Luft kann auch vom Untergrund aus dem Furnier o.ä. kommen
• Spritzdruck zu hoch
• Abstand Pistole zum Werkstück zu gering
• Lack zu dick (Viskosität)
• Zugluft bei und nach dem Spritzen
• Falsche Umgebungs-, Lack- oder Objekttemperatur
• Zu große Holzfeuchte
Vorsorge: Beachtung aller wichtigen Punkte (siehe Ursachen)
Beseitigung: Bemerkt man das Schäumen beim Spritzen, so kann die noch nasse Fläche mit langsam flüchtiger Verdünnung oder Verzögerer überspritzt werden, so daß die Luftblasen die Möglichkeit haben, an der Oberfläche zu entweichen.
5 Blasen beim Trocknen
Sind beim Auftragen von Lacken und Lackfarben im noch nassen Zustand keine Blasen aufgetreten, kann dieser Fehler auch nachträglich beim Trocknen entstehen. Mehr oder weniger große, eingeschlossene Luftblasen sind bei Klarlacken als weiße Punkte zu erkennen. Viele Mikrobläschen erscheinen auch als Grauschleier. Auch sogenannte nadelstichartige Löcher haben meist die Ursache in unkontrollierten Luft- oder Luftblaseneinschlüssen.
Ursachen:
• Bei der Trocknung kann zu schnelles oder auch zu langsames Ablüften zur Blasenbildung führen, wenn z.B. die Holzfeuchte nachträglich wirkt, oder falsche Umgebungsluft das Aufschwimmen und Platzen der Blasen verhindert
• Zu hohe Temperaturen
• Ungeeignete Lösungsmittelkombinationen
• Vorzeitige Filmbildung, so daß langsamere Lösungsmittel nicht verdunsten und die eingeschlossene Luft nicht entweichen kann
Vorsorge: Kontrolle von Holzfeuchte, Luftgeschwindigkeiten, Temperatur von Lack, Objekt und Umluft, Viskosität und relativer Luftfeuchtigkeit.
Beseitigung: Zusatz von Entblasungsmitteln oder Entschäumern ist möglich, wenn der Fehler rechtzeitig erkannt wurde. Die Wahl der richtigen Verdünnung kann entscheidend zur Behebung dieser Fehler beitragen. Ansonsten die Flächen nach dem Trocknen anschleifen und mit gleichem Material überlackieren.
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