9 Verfärbungen in Holz, Beize oder Lack
Verfärbungen (nicht Vergilbung) der fertigen Oberflächen, nach der Trocknung, können vom Holz, von der Beize oder vom Lack herrühren.
Ursachen:
• Holz: Meistens ist die Ursache in den Holzinhaltsstoffen zu sehen, nicht nur bei exotischen, tropischen Holzarten, sondern auch bei Nadel- und Laubhölzern.
Gerbsäurehaltige Hölzer z. B. sind sehr empfindlich gegen Eisen und alkalische Substanzen.
• Beize: Es gibt Beizlösungen, welche nicht beständig gegen UV-Licht oder spezielle Reaktionslacke sind.
• Lacke: Einkomponenten-SH-Lacke neigen zu Verfärbung bei Aufbewahrung in ungeeigneten Behältern. Auch auf schnell wachsendem Kiefernholz können mit SH-Lacken Probleme auftreten.
• Beim Ablackieren von farbigen Oberflächen wurden weniger lichtechte Lacke verwendet.
• Auch Verpackungsmaterial (z. B. Schaumstoffe) kann Flecken verursachen.
Vorsorge: Holzauswahl, Holzfeuchte. Verpackungsmaterial abstimmen. Lichtechte Lacke verwenden. Exotische oder stark inhaltsstoffreiche Holzarten mit Sperrgrund vorbehandeln. Bei gerbsäurehaltigen Hölzern: Kontakt mit Eisen vermeiden, kein eisenhaltiges Beizwerkzeug und nicht mit Stahlwolle schleifen.
Beseitigung: Meist nur durch vollständiges Abschleifen der schadhaften Beschichtung mit anschließendem Neuaufbau (inkl. Isolieren).
10 Holz-Inhaltsstoffe
Fehler sind z. B. auf Palisander deutlich sichtbar. Die Hauptmerkmale sind starke Blasenbildung und Abhebungen der farblosen Lackschicht.
Ursachen: Viele Holzinhaltsstoffe, z. B. Lignin, Hexosane, Pentosane, Harze, Fette, ätherische Öle, Gerbsäure und Farbstoffe, können die Beschichtung stören. Palisander ist eine tropische Holzart und bekannt für einen extrem hohen Anteil an Holzinhaltsstoffen. Aber auch viele andere Holzarten haben Inhaltsstoffe: z. B. Tschitola, Makassar, Afzelia, Teak, Sipo-Mahagoni. Auch Weichholzarten wie Fichte, Kiefer, Lärche etc. können Inhaltsstoffe abgeben, welche eine Beschichtung auf Dauer stören können. Bei Esche ist der Gerbsäure-Anteil zu berücksichtigen, außerdem können Farbstoffe ausbluten.
Vorsorge: Bei exotischen Hölzern ist das „Isolieren“ mit einem Isoliergrund z. B. PUR-Sperrgrund unbedingt zu empfehlen.Wenn Holzinhaltsstoffe zu erwarten sind, kann auch (z. B. bei Weichhölzern) mit einer 3 %igen Holzseife-Lösung ausgewaschen werden, anschließend neutralisieren.
Beseitigung: Meist nur durch vollständiges Abschleifen der schadhaften Beschichtung mit anschließendem Neuaufbau (inkl. Isolieren).
Bisher im
(BM 2/99, S. 142/143)
- 1. Läufer, Nasenbildung
- 2. Apfelsinenschalen-Effekt
- 3. Leimdurchschlag
(BM 3/99, S. 80/82)
- 4. Blasen beim Auftragen
- 5. Blasen beim Trocknen
(BM 4/99, S. 132/133)
- 6. Rißbildung
- 7. Hochziehen, schlechte Haftung
- 8. Gießfehler
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