Unser kleines Lexikon soll vor allem Berufseinsteigern und Branchenneulingen einen Überblick über wichtige Begriffe der „Schreiner-Fachsprache“ vermitteln.
Die Autoren der Meisterschule Ebern, Schulleiter Dieter Stojan, sowie die Fachlehrer Willi Brokbals (Cartoons) und Rudolf Porzelt, hatten nicht etwa eine vollständige Übersicht im Visier, sondern eher eine leicht verständliche und gut „gewürzte“ Zusammenstellung der wichtigsten Fachbegriffe.
Rutscher: Handschleifmaschine: die rechteckige Schleiffläche schwingt kreisend hin und her; auch Schwingschleifer
Scheibenschneider: bohrerähnliches Werkzeug mit Schneidenkranz; „fräst“ flache, runde Scheiben aus dem Holz; á Querholz-Dübel
Schiebestock: aus Holz oder Kunststoff, um vor allem schmale Teile ohne Gefahr für die Finger am Kreissägeblatt oder Bändsageblatt vorbeischieben zu können
Schiffchen: schiffchenförmiges Holzteil zum Ausflicken von Harzgallen
Schleifbock: Maschine mit zwei rotierenden Schleifscheiben zum Schärfen von Hobeleisen, Stecheisen usw.
Schleifigel: zylindrischer Körper mit Noppen- oder Gummibelag, über den Schleifhülsen geschoben werden, für die Tischfräse oder Kanten-Schleifmaschine
Schmelzkleber: (KSCH) heiß zu verarbeitender Kleber für Kanten-Anleimmaschinen
Schmiege: 1. Meß- und Anreiß-Werkzeug, um beliebige Winkel einzustellen. 2. bezeichnet auch alle Winkel am Werkstück, die nicht 90° und nicht 45° á Gehrung betragen
Schneidlade: Vorrichtung, meist aus Rotbuche, zum rechtwinkligen oder Gehrungschneiden mit der Handsäge
Schnittgeschwindigkeit: Umfanggeschwindigkeit rotierender Werkzeuge; Schnittgeschwindigkeit (v) = Werkzeugdurchmesser (d)* f* Drehzahl (n) in m/s
Schränken: Die Zähne einer Säge werden wechselweise nach links und rechts „gebogen“: vermeidet „Klemmen“
Schränkzange: zum á Schränken der Handsägen
Schreiner: synonym für Tischler, je nach Region
Schreinerklüpfel: = Holzhammer als Hammer-Ersatz, um die Stecheisen-Hefte zu schonen
Schrupphobel: Hobelsohle und -eisen, leicht gerundet: für große Spanabnahme beim Zurichten
Schweifen: Ausführen kurvenförmiger Schnitte
Schwindmaße: beim Trocknen „schrumpft“/ schwindet das Holz: – in Richtung der Holzfasern = axial 0,1 %
– in Richtung der Holzstrahlen = radial bis zu 5,0 %
– in Richtung der Jahrringe = tangential 10,0 %
Schwingschleifer: á Rutscher
Sen: oft fälschlicherweise , wegen oberflächlicher Ähnlichkeit, als Sen-Esche bezeichnet; hat aber mit Esche nichts gemein; sieht meist Rüster ähnlicher
Setzholz: aufrechtes Rahmenholz zur Unterteilung des Blendrahmens; altertümlich Pfosten
Simshobel: schmaler Hobel, der einen Falz erzeugen oder darin arbeiten kann
Sipo: meist falsch Sipo-Mahagoni; rötlich braunes Holz aus Afrika; Fensterbau
Sohlbank: unterer Querriegel des Fensterflügels; falsch: Außen-Fensterbank
Sollfeuchte: Feuchte, die Holz entsprechend dem späteren Verwendungszweck nach dem Trocknen haben soll, um Quellen und Schwinden weitgehend auszuschließen á Ausgleichsfeuchte
Sonderhobel: Falzhobel/Grundhobel/Nuthobel/Profilhobel/Schiffshobel/Zahnhobel
Spaltkeil: verstellbare Metallzunge, die der Form und Stellung des Kreissägeblattes folgt, um das Klemmen des Sägeblattes beim Auftrennen zu vermeiden – Rückschlag! – Schutz vor dem aufsteigenden Sägeblatt
Spanhaube: deckt das Sägeblatt der Kreissäge verstellbar ab; Schutz und gleichzeitig oberer Absaug-Anschluß
Spannlade: Spannvorrichtung, um kurze Werkstücke sicher einsatzfräsen bzw. vorschieben zu können
Spanplatte: Holzwerkstoff aus Spänen, die mit Leim unter Wärmeeinwirkung verpreßt werden
Spätholz: dichter (deswegen dunklerer) Teil des • Jahrringes
Sperrholz: plattenförmiger Werkstoff aus mindestens drei kreuzweise verleimten Lagen Holz oder Furnier, der so gut wie nicht mehr „arbeiten“ kann
Spiegel: radial angeschnittener Holzstrahl (Eiche)
Spitzbohrer: Handwerkzeug zum Markieren von Löchern, ähnlich einer Ahle
Splint: Kurzform für Splintholz, der helle äußere Holzteil im Stamm, dessen äußerste Jahrringe Wasser mit gelösten „Nährsalzen“ transportieren.
Sprosse: schmales, rahmenähnliches Teil, das die Fläche z.B. eines Fensters gliedert
STA: für Stabsperrholz: Mittellage = Stäbe
STAE: für Stäbchensperrholz: Mittellage = Schälfurnier
Stärke: meist für Dicke (eines Brettes usw.); Kalauer: Was ist der Unterschied zwischen einem dicken und starken Mann?
Starkschnitt: Furnier, das dicker als etwa 1 mm ist
Stechbeitel: Stecheisen oder Stemmeisen
Stichsäge: Handwerkzeug zum spanlosen Trennen
Stemmknüppel: • Schreinerklüpfel
Stichsäge: Handwerkzeug oder Handmaschine; vorwiegend zum • Schweifen von Holz und Holzwerkstoffen
Stock: auch Stockrahmen; altertümlich für Blendrahmen
Streichmaß: Anreißwerkzeug, markiert eine Linie parallel zur Werkstückkante
Streifer: Kurzform für radial geschnittenes Furnier: Jahrringe liegen in parallelen Streifen in der Werkstückfläche
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Nevi macht aus Birkenrinde Furnier
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