Die MIP (Mittelstands-Projekt GmbH Leipzig) und der Fachbereich Maschinen- und Energietechnik der Hochschule Leipzig (HTWK) haben ein dezentrales, feuchtegeführtes Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung entwickelt. Es bildet mit dem Fenster eine Einheit und übernimmt dessen ursprüngliche Lüftungsfunktion und reduziert Energieverluste.
Durch den Abtransport verbrauchter, feuchter Luft werden Bauschäden vermieden und die Raumluftqualität verbessert. Die Energiebank, wie das Gerät offiziell heißt, hat den Innovationspreis der Stadt Leipzig gewonnen. Mittlerweile wird das Gerät in Sachsen gebaut und europaweit vertrieben.
Ziel der gemeinsamen Entwicklung war ein Gerät, das es ermöglicht, den angrenzenden Raum bedarfsgerecht zu lüften, also nur dann, wenn der Raum wirklich genutzt wird. Als Maß für die Raumnutzung oder die Luftqualität wurde die Raumluftfeuchte als Hauptparameter definiert. Ein weiterer wichtiger Vorteil der Neuentwicklung ist, dass Betriebsstundenzahlen erreicht werden, die weit unter denen vergleichbarer zentraler Lüftungssysteme liegen. Damit lässt sich zusätzlich Energie einsparen. Im Vergleich zu zentralen Lösungen lassen sich etwa 30 bis 35 Prozent Energie einsparen. Das System sollte im Fensterbereich zum Einsatz kommen und gerade im Sanierungsfall wenig Probleme schaffen. Es besteht aus einem Wandgehäuse, das idealerweise beim Fensterwechsel mit eingebaut wird, und dem Arbeitsmodul, das den technischen Kern (Lüfter, Wärmetauscher) beinhaltet. Beim Arbeitsbetrieb schaltet sich die Energiebank alle 20 Minuten selbstständig ein, misst dann für ca. drei Minuten die relative Luftfeuchte und entscheidet dann, ob gelüftet werden muss oder nicht. Ein so genannter Maximal- oder Intensivbetrieb – bei sehr hohen Feuchtebelastungen, z. B. nach dem Duschen – lässt sich auch von Hand einstellen.
Der definierte Feuchtewert für das Auslösen des Lüftungsvorganges ist nicht konstant, sondern von der Außentemperatur abhängig: Im Sommer wird nach dem Kriterium Lufthygiene gelüftet, im Winter ist das Hauptkriterium Schimmelpilzvermeidung. Der eingesetzte Wärmetauscher ist ebenfalls eine Eigenentwicklung von MIP und HTWK: Er überzeugt durch seine geringe Bauhöhe und seine guten Wärmeübergangseigenschaften.
Der nachträgliche Einbau beispielsweise bei Sanierungen kann raumweise erfolgen, selbst frisch gedämmte Außenwände stellen kein Problem dar. Im Vergleich mit herkömmlichen zentralen Lüftungssystemen schneidet das Gerät Energiebank gut ab: Es soll nur rund die Hälfte vergleichbarer Lösungen kosten.
Das modulare Einschubsystem der Energiebank ermöglicht eine sehr einfache Montage und Wartung. Es kann im Rahmen der Sanierung beim Fensteraustausch bzw. im Neubau durch den Fensterbauer bzw. Bauschreiner eingesetzt werden.
MIP Mittelstands-Projekt GmbH
04129 Leipzig
Tel 0341 904830
Fax 0341 9048350
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