Die Maschinenbaufirma Hollinger ist zahlungsunfähig. Das Amtsgericht eröffnete am 28.09.2006 das Insolvenzverfahren. Wie die Pirmasenser Zeitung (PZ) berichtete, seien die rund 70 Mitarbeiter seit mehreren Monaten ohne Lohn. Die Nachricht von der Zahlungsunfähigkeit des 1924 gegründeten Unternehmens kam für Insider nicht überraschend, heißt es. Schon seit Monaten gehe es der Firma nicht gut – im August hatte dem Amtsgericht schon einmal ein Insolvenzantrag vorgelegen. Eine Krankenkasse hatte wegen 120 000 Euro Zahlungsrückstand Alarm geschlagen. Damals konnte Geschäftsführer Peter Hollinger das nötige Geld noch kurzfristig auftreiben. Der Antrag wurde zurückgenommen.
Diesmal konnte Hollinger offenbar die Insolvenz nicht mehr abbiegen. Wie aus dem Amtsgericht verlautete, liegen gleich mehrere Anträge vor. „Die Mitarbeiter haben seit drei Monaten keinen Lohn mehr bekommen“, bestätigte Insolvenzverwalter Helmut Hopmeier am 28.09. der PZ entsprechende Gerüchte. Weil es, wenn ein vierter Monat vergeht, für diesen Monat kein Insolvenzausfallgeld mehr vom Arbeitsamt gibt, wurde das Insolvenzverfahren auch gleich eröffnet. Man habe Gefahr im Verzug gesehen, so hieß es vom Gericht. Zu den Gründen der Insolvenz erklärte Hollinger, weil es nicht gelinge, die Masse der Aufträge termingerecht und fehlerlos abzuarbeiten, müssten die Maschinen oft mit Abschlägen verkauft werden.
Die Firma, die Schweißmaschinen für die Kunststoffbranche herstellt, wurde 1924 von Wilhelm Hollinger gegründet – dem Großvater des jetzigen Geschäftsführers. Ende der 90er Jahre waren bei Hollinger fast 120 Menschen beschäftigt.
Ralf Cavelius von der IG Metall gegenüber der PZ: „Es ist unglaublich, wie es dem Sohn von Paul Hollinger gelungen ist, innerhalb von drei Jahren ein gesundes Unternehmen derartig an die Wand zu fahren. Ich gehe davon aus, dass sich Paul Hollinger im Grab herumdreht.“
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