Aus Sicht des Handwerks wird die Handwerksnovelle als Ausdruck einer fehlgerichteten Handwerkspolitik gewertet. So kritisierte Dieter Philipp, Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, die Defizite der Neuordnung: „Bei 41 Berufen bleibt die Ausbildungsleistung anerkannt, doch für eine Vielzahl bisheriger Handwerke wird die Meisterprüfung nicht mehr als verpflichtend vorgesehen. Das damit verbundene Signal einer Dequalifizierungspolitik wirkt kontraproduktiv für den Ausbildungsmarkt.“
Um den Qualitätsanspruch des Meisterbriefs mit Nachdruck zu vertreten, hat das Handwerk eine neue Kampagne ins Leben gerufen. Jetzt werben Meisterbetriebe unter dem Motto „Meister wissen wie’s geht“. Philipp dazu: „Mehr denn je wird der Meisterbrief zum Qualitäts- und Vertrauenssiegel.“
In 41 Berufen bleibt die selbstständige Ausübung eines Handwerks an den Meisterbrief gebunden (darunter auch der Schreiner und Tischler). Die übrigen 53 Handwerke sind zukünftig zulassungsfrei. Ihre selbstständige Ausübung setzt keinen Befähigungsnachweis voraus. Gesellen können sich in Zukunft auch in den zulassungspflichtigen Handwerken selbstständig machen, wenn sie sechs Jahre Tätigkeit in dem Handwerk (vier in leitender Position) vorweisen können.
Weiter wurde für Ingenieure und Techniker der Zugang zum Handwerk erleichtert. Existenzgründern wird eine abgestufte Befreiung von den Kammerbeiträgen gewährt.
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