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Metallische Akzente

Laminate mit Metalloberflächen – von Thorsten Ruhnke*
Metallische Akzente

Unter Laminaten – auch Schichtpreßstoffplatten oder HPL (High Pressure Laminate) genannt – versteht man dünne Platten (Duroplaste) mit einer dekorativen Oberfläche. Statt der üblich bedruckten oder einfarbigen Dekorpapiere lassen sich auch andere Materialien verwenden, so beispielsweise Metallfolien. Die Firma Homapal begann sehr früh Laminate mit Metallfolien zu kombinieren und zählt heute zu den führenden Herstellern von Metall-Laminaten.

Metall-Laminate bestehen aus einem HPL-Kern (der genauso zusammengesetzt ist, wie in BM 2/99, Seite 150, beschrieben), einem speziellen Verklebersystem und einer Metallfolie, die dem Laminat den metallischen Charakter verleiht. Da sich die Optik und Haptik von Metallen nicht imitieren lassen, versuchte man, metallische Folien in Laminaten zu integrieren. Bedingt durch die geringe Dicke spricht man nicht von Blechen, sondern von Folien. Heute sind Aluminium-, Kupfer- und Edelstahlfolien (18/8) mit verschiedenen Struk-turen und in unterschiedlichen Dicken verfügbar. Homapal setzt derzeit mehr als ein Dutzend verschiedener Metallfolien ein.

Die weltweit bekanntesten Folienstrukturen sind: Strichmatt (butlerfinish), gebürstet und Feinmatt. Durch Reliefstrukturen ergibt sich ausserdem eine große Vielfalt an Dekoren. Ge-genüber Blechen weisen Metall-Laminate einige Vorteile auf. So gibt der Laminatkern der Platte eine bessere Stabilität. Weiterhin lassen sich die Metall-Laminate – wegen der dünnen Metallschicht – einfacher bearbeiten und auch das geringere Gewicht der Metall-Laminate erleichtert das Handling.
Herstellung
Die Oberflächen der Metalle werden zunächst durch verschiedene Lacksysteme vor Kor-rosion geschützt. In Pressen werden dann die phenolharzimprägnierten Kraftpapiere, der spezielle Kleber und die Metallfolie bei 120 – 145°C und 7 – 10 N/mm² in einem Vorgang verpreßt. Die jeweiligen Preßbleche erzeugen dabei die Oberflächen-strukturen (Reliefs). Abschliessend finden ggf. Oberflächen-veredelungen statt. Nach der Endkontrolle wird jede Platte mit einer Schutzfolie versehen, um die Oberfläche während des Transportes und der Verarbeitung zu schützen.
Eigenschaften
Die Norm EN 438 ist nur für die herkömmlichen Melamin- Schichtpreßstoffplatten gültig. Diese Bedingungen der Norm werden jedoch auch von den Homapal Metall-Laminaten erfüllt – mit einer Ausnahme: die Oberflächeneigenschaften. Die eingesetzten Metalle sind nicht so hart wie die Melaminoberfläche, der in der Norm erfaßten HPL. Daher sind Widerstandskraft gegen mechanische Beanspruchung und thermische Belastbarkeit der Metall-Laminate nicht mit denen der Melamin-HPL vergleichbar. Metall-Laminate sollten nur vertikal in Innenbereichen eingesetzt werden. Sofern keine thermischen Belastungen auftreten, stellen Edelstahl-Laminate eine Ausnahme dar. Sie können horizontal eingesetzt werden, wenn man ein dem Edelstahl angemessenes Zerkratzen akzeptiert. Generell gilt, daß derartige Oberflächen so wie teure Echtholzoberflächen behandelt werden sollten.
Verarbeitung
Grundsätzlich können Laminate mit metallischer Oberfläche wie normale HPL mit hartmetallbestückten Werkzeugen gesägt und gefräst werden. Nur für die Bearbeitung von Edelstahl-Laminaten sind spezielle Werkzeuge mit besonderen Zahnformen bzw. Winkelgeometrie erforderlich, da das Material sehr hart und spröde ist. Hier bieten die Hersteller von Maschinenwerkzeugen entsprechende Sägen und Fräser und auch die Verarbeitungshinweise der Hersteller geben Hinweise. Zu beachten ist, daß beim Zuschnitt die Dekorfläche stets oben liegen muß – bei beidseitiger Belegung mit Metall-Laminaten sollte auf alle Fälle mit der Vorritzsäge gearbeitet werden. Bei Edelstahl- Folien kann bei der Verarbeitung Funkenflug entstehen.
Die Verklebung erfolgt standardmäßig mit Weißleimen (PVAc) oder Reaktionsklebern auf allen üblichen Trägermaterialien, wie beispielsweise MDF, HDF, Spanplatte, Gipskarton usw. Der Preßdruck sollte 0,1 bzw. 0,3 N/mm², die Preßtemperatur max. 60°C nicht übersteigen. Bei Dekoren mit Relief sorgen Polsterungen für den nötigen Druckausgleich. Um die Planlage der Verbundplatte zu gewährleisten, ist ein symmetrischer Aufbau wichtig. Deshalb sollte unbedingt der jeweils empfohlene Gegenzug eingesetzt werden. Die technischen Informationen des Herstellers müssen selbstverständlich immer beachtet werden.
Die Plattenkanten können vielseitig gestaltet werden. Neben dem bekannten Kantenmaterial aus PVC o. ä., ist auch besonderes Kantenmaterial aus Aluminium am Markt erhältlich. Die einfachste Verarbeitung ist dann gegeben, wenn das Kantenmaterial vor der Fläche aufgebracht wird.
Lieferformen
Metall-Laminate werden von den Herstellern in meist üblichen Standardformaten geliefert. Bei der Firma Homapal sind Metall-Laminate im Format 2440 x 1220 mm, meist auch in 3050 x 1220 mm, über den Fachhandel erhältlich. Edelstahl-Laminate sind in 2440 x 1020 bzw. 3050 x 1020 mm verfügbar. Die Dicke der Laminate betragen 0,9 bis 1,4 mm je nach Dekor. Viele Dekore werden auch in Postforming-Qualität und schwerentflammbarer Qualität hergestellt. n
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