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Moderne Handwerklichkeit

Gestaltete Gesellenstücke 2002 in Baden-Württemberg
Moderne Handwerklichkeit

Zur Landesauswahl des Gestaltungswettbewerbs „Gestaltete Gesellenstücke“ in Baden-Württemberg waren 40 Gesellenstücke aus 25 Innungen auf dem SchreinerForum der Offerta in Karlsruhe vertreten. Gute Gestaltung im Sinne von Gebrauchsfähigkeit, langjähriger Akzeptanz und materialgerechter Konstruktion klassifizierte die breite Fülle der Stücke. Insgesamt wurden zwei Auszeichnungen vergeben. Mit drei Erwähnungen – welche die Jury vergab – will das Gremium interessante Gesellenstücke hervorheben.

Am letzten Tag der Offerta waren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer von ,Gestaltete Gesellenstücke 2002’ zusammen mit Angehörigen und Freunden sowie Ausbildungsbetrieben wieder auf dem Messegelände. In einer Finissage galt es, den Schlusspunkt von Wettbewerb und Präsentation zu setzen. Eine Menschentraube von über 200 Personen war es, die sich dann von den Preisträgern und weiteren Gesellinnen und Gesellen die Stücke vorstellen ließen. In lebhafter Darstellung und zum Teil mit trockenem Humor trugen sie, moderiert von Rainer Gall, ihre Entwurfsabsichten und Vorgehensweisen vor. Als Landesinnungsmeister schloss Kurt Wolf den offiziellen Teil des Nachmittags mit seinem Grußwort und der Überreichung der Urkunden an die Preisträger und deren Ausbildungsbetriebe ab.

Einige recht signifikante Erfahrungen brachte diese öffentliche Präsentation. Stark beachtet bei den Gesellenstücken war insgesamt die Leistungsfähigkeit der jungen Schreinerinnen und Schreiner. Gelobt wurde von dem Publikum – auf der Offerta wurden insgesamt 107 000 Besucher gezählt – auch die thematische Bandbreite. Die Aufgabe der Sonderschau, Öffentlichkeit auf das Schreinerhandwerk aufmerksam zu machen, war damit voll gelungen. Die Stücke forderten die Besucher zu vielerlei Diskussionen darüber hinaus, welche Möbel denn zu Hause gebraucht werden könnten, was denn ein Schreiner alles machen könnte in der Wohnung und welche Reparaturen anstehen. Besonders beachtet wurden Tische. Wobei bei einem Tisch die besondere Art der Unterbringung in Schub und Klappe, bei einem anderen Tisch allerdings die geschmeidige Kantenausbildung besonders beachtet wurde. Die Kantigkeit polarisierte das Publikum, die Liebhaber von Handschmeichlern überwogen.
Durch eine sehr plakative Form konnte das eine oder andere Stück die Aufmerksamkeit locken – nicht ohne dann in der Diskussion hinterfragt zu werden, in der die Besucher dann zumeist feststellten: doch zu klein, oder das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen könnte besser sein oder … die Besucher freuten sich über manch witziges, als Impuls aber nahmen sie Gestaltungslösungen mit, die die Funktionalität erweiterten. Wie es zum Beispiel beim Treppenschrank von Bettina Treinen, der Fall war, oder dem Flötenschrank von Elke Harnisch.
Die zwei Auszeichnungen auf Landesebene erhielten Benjamin Löw für seine Schränkchen in Kirschbaum und Peter Straub für sein Sideboard aus europäischem Ahorn. Für sein Bett aus massivem Birnbaumholz erhielt Andreas Brämer eine Erwähnung. Die zweite Erwähnung ging an Stefan Roller für einen CD-Schrank aus europäischem Nussbaum. Auch Pascal Roß erhielt eine Erwähnung für seinen Notenschrank aus Kirschbaum.
Feine Details
Eine der Auszeichnungen auf Landes-ebene erhielten Benjamin Löw für seine Schränkchen in Kirschbaum.
Ausbildungsbetrieb: Neumayer & Feller, Ettlingen; Innung Karlsruhe
Auszeichnung 2002
Das Urteil der Jury:
Der Korpus aus massivem Kirschbaumholz nimmt fünf Schubladen auf und steht aufeinem Betonsockel. Die Besonderheit dieses Möbels ist unter anderem die Führung der Schubladen mittels einer umlaufenden Edelstahlleiste – einem selten gebrauchten Motiv. Die Führung im Korpus übernimmt ein Corianprofil. Mit solchen sichtbar belassenen aber auch gestalteten, konstruktiven Details begründet sich die in diesem Schränkchen zum Ausdruck kommende moderne Handwerklichkeit. Die Landesjury vergibt für das Möbel von Benjamin Löw eine Auszeichnung.
Edler Kontrast
Ebenfalls eine Auszeichnungen erhielt Peter Straub für sein Sideboard aus europäischem Ahorn.
Ausbildungsbetrieb: Schlagentweith, Biberach; Innung Biberach
Das Urteil der Jury
Ein waagrechter Quader wird an seinen Enden von starken Wangen getragen. Quader und Wangen stehen in einem deutlichen Kontrast. Die Schiebetüren verändern je Position die Dreigliederung der Fassadenwirkung, immer aber belassen sie einen exakt definierten Freiraum. Ganz zart zeigt sich auf der Oberfläche des Korpusses eine Streifigkeit: die Wahl und Verarbeitung des Furniers wurde in bewusster Art durchgeführt. Insgesamt erfreut die zurückhaltende Formensprache. Die Landesjury vergibt für das Möbel von Peter Straub eine Auszeichnung.
Wie man sich bettet …
Für sein Bett aus massivem Birnbaumholz erhielt An-dreas Brämer eine Erwähnung.
Ausbildungsbetrieb: Heizmann, Merzhausen; Innung Freiburg
Ein stabiler Rahmen aus Birnbaumholz umfasst schützend die Matratzen. Im Kopfbereich trägt er links wie rechts einen Korpus. Diese Behältnisse lassen sich nach vorne schieben und kommen damit in den kommoden Greifbereich aus dem Liegen heraus. Die Inneneinteilung der Korpusse ist überaus filigran gefertigt. Insbesondere kleine Gegenstände können übersichtlich untergebracht werden. Die Landesjury vergibt für das Möbel eine Erwähnung.
Schlank und rank
Die zweite Erwähnung ging an Stefan Roller für einen CD-Schrank aus europäischem Nussbaum.
Ausbildungsbetrieb: H. F. Wolf, Rohrdorf; Innung Nagold
Schlank und rank erhebt sich der Quader, in der Höhenwirkung unterstrichen zum einen durch das ausdrucksstarke Nussbaumfurnier und zum anderen durch die mittige Nut. An der Vorderfront findet die Nut ihren Ursprung, ist sie doch als Griffmulde ausgebildet. Die strenge Rhythmik der CD-Träger verleiht dem Innenleben seinen Reiz, denn die Buntheit der CDs wird dadurch gefasst. Leider nicht ganz so sorgsam wie die Furnierauswahl ist seine Verarbeitung an den Kanten gelungen. Die Landesjury vergibt für das Möbel eine Erwähnung.
Unter Strom
Auch Pascal Roß erhielt eine Erwähnung für seinen Notenschrank aus Kirschbaum.
Ausbildungsbetrieb: Feurer, Albstadt-Trochtelfingen; Innung Zollern-Alb
In seiner Formensprache nimmt sich der Korpus zur Unterbringung von Noten ganz zurück und überlässt die visuelle Wirkung den Stiften, auf denen das Notenpult aufgesteckt werden kann. Die Stifte erlauben zum einen, dass unterschiedlich große Personen an diesem Möbel ihr Instrument spielen können, aber auch den Anforderungen unterschiedlicher Instrumente gerecht wird. Die Stifte leiten den Strom für die Halogenbeleuchtung. Die Landesjury vergibt für das Möbel eine Erwähnung.
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