Die deutsche Holzindustrie liegt mit einem Umsatzplus von 3,8 % im erstenHalbjahr im Aufwärtstrend. Johannes Schwörer, Präsident des Hauptverbandes der Deutschen Holz und Kunststoffe verarbeitenden Industrie, warnte anlässlich der Wirtschafts-Pressekonferenz allerdings vor allzu großer Euphorie: „Trotz der erfreulich schnellen Erholung befinden wir uns immer noch deutlich unter dem Niveau des Jahres 2008 und die Spuren der Krise, die auch die Holzindustrie in 2009 hart getroffen hat, sind noch nicht beseitigt.“ Nach einer schmerzhaften Konsolidierung 2009 mit einem Minus von 12 Prozent kann die deutsche Holzindustrie jetzt wieder eine positive Halbjahresbilanz vorlegen. Die Umsätze liegen mit einem Plus von 3,8 Prozent auf 14,5 Mrd. Euro deutlich über Vorjahresniveau. Die Holzindustrie liegt mit einer Exportquote von 28,8 Prozent unter dem Wert anderer wichtiger Industriezweige.
Das Holzgewerbe, also die Holzindustrie ohne die Möbelhersteller, setzte zwischen Januar und Juni 6,5 Mrd. Euro um und damit 8,8 Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2009. Die Zahl der Beschäftigten sank um 4,7 Prozent auf rund 55200. Deutlich besser als der Durchschnitt entwickelten sich die Sägewerke, die angesichts der gestiegenen Nachfrage aus den nachfolgenden Produktionsstufen deutliche Umsatzzuwächse von 24,5 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro vermelden konnten. Auch die Sparte Holzveredelung und Herstellung von Kork-, Flecht- und Korbwaren legte 17,9 Prozent auf rund 330 Mio. Euro zu.
Die Hersteller von Fertighäusern, Fenstern und Türen profitierten im bisherigen Jahresverlauf von der langsamen Belebung der Bautätigkeit im Wohnbau. Der Umsatz der 183 Betriebe stieg deutlich um 5,3 Prozent auf 2 Mrd. Euro.
Der Umsatz der Hersteller von Spanplatten und anderen Holzwerkstoffprodukten stieg um 2,4 Prozent auf 2,1 Mrd. Euro. Die Erlöse der Parkettproduzenten gingen im ersten Halbjahr um 2 Prozent auf 120 Mio. Euro zurück.
In der deutschen Holzindustrie sind derzeit insgesamt 150 600 Mitarbeiter/innen in 993 Unternehmen beschäftigt. (mm)
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