Handwerk veranstaltet Aktionswochen in Ostdeutschland
Die ostdeutschen Handwerkskammern veranstalten noch einmal eigene Aktionswochen „Neue Lehrstellen“, um Handwerksmeisterinnen und –meister zur Ausbildung Jugendlicher zu motivieren. Flankiert wird die Initiative von den Zentralfachverbänden des Handwerks, die branchenspezifische Unterstützung leisten.
Obwohl noch keine abschließende Bilanz der neuen Lehrverträge im Handwerk gezogen werden kann, zeichnet sich bislang ab, daß in diesem Jahr vor allem aufgrund der nach wie vor außerordentlich schwierigen wirtschaftlichen Situation in Ostdeutschland weniger Jugendliche eine handwerkliche Lehre aufnehmen als 1997.
Im Westen hat dagegen bereits eine leichte konjunkturelle Erholung zu einem spürbaren Aufwärtstrend geführt.
Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Dieter Philipp, ruft daher die ostdeutschen Handwerksmeisterinnen und –meister auf, jungen Menschen die Chance einer Ausbildung zu geben. Noch sei auf dem Ausbildungsmarkt erhebliche Bewegung, da erst nach den Schul- und Betriebsferien die Ausbildung aufgenommen werde. Auch habe sich die Konjunktur insbesondere im Baugewerbe, wo überdurchschnittlich stark ausgebildet werde, im zweiten Quartal 1998 besser entwickelt als noch im Frühjahr abzusehen war, weshalb gerade hier erst jüngst zusätzliche Potentiale freigeworden seien. Er hoffe, so der Handwerkspräsident, daß das ostdeutsche Handwerk – das in den Jahren nach der Wiedervereinigung eine enorme Ausbildungsleistung vollbracht habe – erneut alle Kräfte mobilisieren werde, um den Jugendlichen eine Lehrstelle anzubieten.
Die jungen Leute forderte der Handwerkspräsident auf, jede Möglichkeit zum Einstieg ins Berufsleben wahrzunehmen. „Bei der Berufswahl gibt es auch ‚Liebe auf den zweiten Blick´“, sagte Philipp unter Hinweis darauf, daß im Handwerk eine breite und flexible Aus- und Weiterbildung zur Verfügung stehe, die immer wieder Wege zum „Traumjob“ eröffne.
Wer bereits einen Lehrvertrag unterschrieben habe, solle andere Bewerbungen sofort zurückziehen, um Ausbildungsplätze nicht zu blockieren.
Die Handwerksorganisationen setzen im Rahmen der regional unterschiedlichen Aktionswochen vor allem auf die persönliche Ansprache der Unternehmer. Mitglieder des Ehrenamts, ehemalige Betriebsinhaber und Berater der Handwerkskammern werden direkt bei den Handwerksmeistern vorsprechen und Lehrstellen werben.n
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