1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Notwendiges Rüstzeug vermittelt

Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk
Notwendiges Rüstzeug vermittelt

Seit der Gründung der Meisterschule Ebern für das Schreinerhandwerk im September 1984 hat sich die Eberner Ausbildungsstätte innerhalb weniger Jahre zu einer der bekanntesten Meisterschulen für Schreiner in ganz Deutschland entwickelt. Gute organisatorische Umstände, die man mit „Die Kleinen sind flexibler“ beschreiben kann, trugen sicherlich auch dazu bei. Ebern ist eine kleine Schule mit maximal 66 Schülern, die sich ganz und gar auf die Meisterausbildung für Schreiner konzentriert. Welche Vorteile dies für den gesamten Schulbetrieb und die Unterrichtsorganisation hat, schildert der stellvertretende Schulleiter Alfred Neugebauer im nachfolgenden Bericht.

Corporate Identity
Wenn man die Schule betritt, riecht es erst mal gar nicht, wie sonst häufig, nach steriler Bildungsanonymität. Der Besucher hat eher den Eindruck, im Verwaltungsbau eines größeren holzverarbeitenden Betriebes gelandet zu sein. In den Treppenräumen und den Fluren wird gezeigt, was man kann – handwerklich und zeichnerisch.

Gleich erkennbar: Es geht um Holz und den Umgang damit. Der neu eintreffende Meisterschüler bekommt so vermittelt:
„Hier bist Du unter deinesgleichen“, und mancher Absolvent der ersten Stunde hat noch immer ein „Stück“ in Ebern stehen oder hängen, an dem er mitgearbeitet hat. Dies schafft Verbundenheit mit seiner Schule und ein familiäres Miteinander. Überdies nimmt jeder nach seiner Zeit in Ebern (hoffentlich) auch die Erfahrung mit nach Hause, wie positiv sich ein gutes Miteinander in (s)einem Betrieb auswirkt.
Schreiner als moderne Unternehmer
Als die Schule gegründet wurde, war der Umbruch des unternehmerischen Weltbildes im Handwerk bereits voll im Gange. Man konnte sich deshalb bei der Grundkonzeption der Schule von Anfang an darauf einstellen und hat diese Chance auch genutzt. Die Wissensvermittlung soll nicht in drillmäßigem Einüben handwerklicher Fähigkeiten oder im Faktenpauken bestehen. Der Schüler soll vielmehr methodisch auf die Aufgaben vorbereitet werden, die ihn später als Betriebsinhaber oder -leiter erwarten. Dabei kann er schon in der Schule viele Eigenerfahrungen machen und lernen, daraus seine Schlüsse zu ziehen. Dies erfordert natürlich mehr Einsatz, sowohl vom Lehrer als auch vom Schüler, als bloßes Büffeln von Prüfungsfragen. Auch die äußeren Umstände wurden geschaffen, die eine solche Konzeption erst ermöglichen: Ebern ist eine „offene Schule“. Das heißt zum Beispiel: sämtliche Übungsräume, wie Zeichensaal, EDV-Raum oder die Werkstatt, sind außerhalb der normalen Unterrichtszeiten dem Schüler zugänglich. Das heißt aber auch, daß man handwerkliche Fähigkeiten bei einem Gesellen nach fast fünf Berufsjahren weitgehend voraussetzt und die Lerninhalte mehr auf den rationellen Einsatz dieser Fähigkeiten richtet.
Nur als Beispiel: Im Fach Maschinenkunde wird nicht nur der sichere Umgang mit der Kreissäge oder anderen Maschinen unterrichtet, in Ebern versteht man darunter, wie an allen modern geführten Meisterschulen, die grundsätzliche Auseinandersetzung mit allen Anlagen und Einrichtungen bezüglich Betriebs- und Verfahrenstechnik sowie der Ergonomie. „Der Meister, der unsere Schule verläßt, muß in der Lage sein, jede Standardmaschine soweit systematisch zu analysieren, daß er sie mit anderen vergleichen kann, um dann daraus seine Schlüsse für die optimale Investition ziehen zu können“, so das Anliegen von Schulleiter Dieter Stojan.
Die Meisterschule Ebern zeigt mit einem eigenen Messestand, unter Einbeziehung der Schü-ler, wie in der Praxis Werbe- und PR-Maßnahmen organisiert werden und welchen Effekt sie haben können; dies als weiteres Beispiel für den praxisnahen Unterricht.
Außerdem ist der enge Kontakt zu den Unternehmen, Verbänden und Institutionen ein großes Anliegen der Schule:
Die Teilnahme an Wettbewerben, bei Innungsveranstaltungen und die Besichtigung vorbildlich geführter Betriebe stehen genauso auf dem Programm, wie mehrtägige Ex-kursionen und Messebesuche.
Ausstattung
Neben Einrichtungen, die zum Standard einer Meisterschule gehören, verweist das Kollegium mit Stolz auf einige Zusatzeinrichtungen, die man nicht überall antrifft. So gibt es ein Holzlabor mit über 800 Holzproben, ausgestattet mit allen Geräten, die man zur Werkstoffprüfung braucht: Mikroskop, Universal-Prüfeinrichtung.
CAD
CAD wird mit dem Programm „Spirit“ im 1. und 2. Semester unterrichtet; insgesamt ca. 60 Stunden Einweisung, wobei alle Konstruktionsaufgaben am Rechner gezeichnet werden können. Im ersten Teil liegt der Schwerpunkt auf Darstellung der Möbelgrundkonstruktion als 2-dimensionale Zeichnung, in Teil 2 wird anhand von Einbauschränken die 3D-Konstruktion gelehrt. Die „Meisterstück“-Fertigungszeichnung, die heute schon von etwa der Hälfte der Schüler am Computer gezeichnet wird, schließt die Vertiefung ab.
CNC-Technologie
Für viele haben die Begriffe „CNC“ und „Programmieren“ noch immer etwas Beängstigendes, nahezu Mythisches. Diesen „Bann“ zu brechen, die Schwellenangst vor dem Programmieren und einer CNC-Maschine zu nehmen, hat sich die Meisterschule Ebern zur Aufgabe gemacht.
Bereits im Jahre 1986, zwei Jahre nach Gründung der Meisterschule Ebern, konnte mit großzügiger Unterstützung durch die Firma Reichenbacher eine CNC-Oberfräse in der Schule installiert werden, die nach einer intensiven Vorbereitungsphase in das Unterrichtgeschehen integriert wurde, so daß bis heute fundierte Erfahrungen für das Programmieren und den Einsatz der Maschine vorliegen.
Im Januar 1994 wurde die dreimotorige „RANC 210 AM“ gegen ein neues Bearbeitungszentrum „RANC 207 AMW“ ausgetauscht. Auch dieses Anpassen an erweiterte und verbes-serte Technik war nur durch das außerordentliche Engagement der Firma Reichenbacher möglich.
Die robuste Maschine hat einen Werkzeugwechsler mit acht Plätzen (SK 30) bei einer Bearbeitungsfläche von 1200 x 700 mm. Durch die 3 D bzw. 2 1/2 D zirkular Bahnsteuerung ist sie eine echte Universalmaschine. Gerade in der flexiblen Fertigung und im Schulbetrieb lassen sich mit entsprechenden Fräswerkzeugen, Fünffach-Bohrgetriebe, Winkelbohrkopf und Säge viele Dinge verwirklichen, die mit herkömmlichen Maschinen nur unter hohem Aufwand oder gar nicht realisiert werden könnten. Ziel der Meisterschule ist, in kurzer Zeit nachhaltig zu vermitteln, daß jeder Schreiner in der Lage ist, NC-Programme zu erstellen und eine CNC-Maschine zu bedienen. Die Arbeitsmöglichkeiten sollen als Chance begriffen werden.
Um den Lerneffekt zu erhöhen und intensiv auf Fragen eingehen zu können, werden alle Programme nach wie vor „zu Fuß“, also ohne unterstützende Software erstellt. Erst wenn das Gelernte sicher verstanden ist, schreiben die Schüler eigene Haupt- und Unterprogramme am Rechner. Jedem Schüler steht ein Rechner zur Verfügung, so daß optimale Arbeitsbedingungen gegeben sind. Damit der Praxisbezug sichergestellt ist, wird mit der Originalsoftware „RANC 05“ und nicht mit einer Schulversion gearbeitet. Erst wenn alle Teileprogramme im Grafikprogramm ihren Probelauf erfolgreich absolviert haben, werden sie an die Maschine übernommen.
Damit Wissensdefizite individuell aufgearbeitet werden können oder um den bearbeiteten Stoff zu wiederholen, steht die spezielle Lernsoftware „DIDAKT 2“ zur Verfügung.
Zur EDV-Ausstattung gehören 12 PC mit Drucker und Plotter, die für die Gruppenarbeit bereit stehen, so daß jeder Studierende seinen Rechner hat.
Eine gut sortierte Bibliothek, die auch der Stadtbücherei angeschlossen ist, bietet umfassenden Zugriff zu Daten, Fakten und Anregungen für die Gestaltung sowie zu allen einschlägigen aktuellen Zeitschriften. Auch der Maschinenpark mit vielen großzügigen Spenden der Hersteller, die damit auch die richtunggebende Arbeit zur Arbeitsplatz-Bestgestaltung der Schule anerkennen, und die dazugehörigen Räumlichkeiten suchen in Deutschland ihresgleichen.
Abgerundet wird die Einrichtung durch ein angeschlossenes Wohnheim, in dem 19 Schüler wohnen und das alle Möglichkeiten eines geselligen Zusammenlebens bietet. Wenn man einen Strich unter die bisherigen Jahre der Meisterschule Ebern zieht und sieht, was in dieser kurzen Zeit alles erarbeitet wurde, dann waren dies für das Lehrerkollegium und die Meisterschüler einerseits sicher arbeitsreiche, andererseits aber auch glückliche Jahre.
Auf, daß es so weitergehe!
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de