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Oberflächen zum Abheben

VIP-Flugzeuge: Fliegende Träume made in Hamburg
Oberflächen zum Abheben

Was auf der Straße die Stretch-Limo, sind in der Luft Großraumflugzeuge wie die Boeing 747 oder der Airbus A 340. Sie kommen leer im Hamburger Completion Center von Lufthansa Technik (LHT) an und verlassen schließlich als luxuriös und hochindividuell ausgestattete Luxusliner das Werksgelände. Perfektion in allen Phasen der überaus komplexen Fertigung dieser Einrichtungen ist oberstes Gebot. Das gilt insbesondere auch für die Möbelfronten und deren Oberflächen. In diesem Zusammenhang setzt das Unternehmen auf innovative Schleiftechnik von Bütfering.

Die ersten, die das Angebot maßgeschneiderter Flugzeug-Innenausstattungen nutzten, waren Regierungen. In den siebziger Jahren entdeckten Oberhäupter von Königsfamilien aus dem Nahen Osten den Luxus weit jenseits der First Class. Heute gehören zu dieser Personengruppe auch Showstars, die in der Luft den Komfort in vollen Zügen genießen möchten. Ein Bodybuilding-Center mit angrenzender Erfrischungsbar, ein Schlafgemach im französischen Renaissance-Stil, eine separat klimatisierte Pferdebox oder eine Garage für den Lieblings-Rolls: In der VVIP-Klasse (Very Very Important Person) kennt die Freiheit über den Wolken fast keine Grenzen.

Vor allem global operierende Unternehmen schätzen die Möglichkeit, im Flugzeug moderne Kommunikationstechniken zu nutzen und das Prinzip „business as usual” auch in der Luft anzuwenden. Sie erwarten von ihrem Luxus-Jet weit mehr als nur ein Transportgerät. Diese Flugzeuge müssen die Vorzüge eines Hightech-Büros mit den Annehmlichkeiten eines First-Class-Hotels verbinden.
Nichts ist unmöglich: Wunschliste nach oben offen
Die Spezialisten der Lufthansa Technik sorgen dafür, dass auch hochfliegende Wünsche Wirklichkeit werden. Dabei gibt es selten Standardlösungen, das Ungewöhnliche ist die Norm. Denn auch auf einer langen Flugreise wollen Passagiere beispielsweise immer mit aktuellsten Nachrichten versorgt sein und auf einen vollwertigen Internet-Zugang nicht verzichten. Lufthansa Technik hat sich beispielsweise eine Führungsrolle bei der Ausrüstung von Verkehrsflugzeugen mit Hochgeschwindigkeits-Datenverbindungen über Satelliten erarbeitet. Damit sind im Flug Datenübertragungsraten wie bei schnellen Internetverbindungen im Büro oder zu Hause möglich. Auch erlaubt das VIP-System den Live-Empfang von Fernsehprogrammen. Ebenso steht moderne Unterhaltungselektronik, die harmonisch in die Kabine integriert ist, auf der Wunschliste ganz oben. Die Experten des Flugzeugausstatters haben beispielsweise die Kabinenverkleidung als Schallmembran nutzbar gemacht. So werden konventionelle Lautsprecher überflüssig und die Kabine selbst zum Hi-Fi-Speaker.
Seit Jahrzehnten ist das Unternehmen eigenen Angaben zufolge die erste Adresse für die individuelle Ausstattung von Verkehrsflugzeugen. Bereits in den 60er Jahren stattete man das erste Regierungsflugzeug für den damaligen Bundeskanzler Konrad Adenauer aus. Später überließen auch Regierungen anderer Länder, Königshäuser und Prominente die Ausstattung ihrer VIP-Flugzeuge den Experten in Hamburg. Ende der neunziger Jahre entstand mit der Nachfrage nach komfortablen Business Jets mittlerer Größe ein ganz neuer Markt. Vorher wurden Großraumflugzeuge mit interkontinentaler Reichweite, vor allem die Boeing 747, zu VIP-Maschinen umgerüstet – mit viel Platz auch für die ausgefallensten Sondereinbauten. Gleichzeitig wurden kleine Jets mit Raum für nur wenige Personen und ihr Gepäck für schnelle, meist kontinentale Verbindungen genutzt. Inzwischen bieten die großen Flugzeughersteller auch ihre im Linienverkehr erfolgreichen Mittelstreckenmodelle ab Werk als Geschäftsreiseflugzeuge an, etwa Boeing mit der 737 und Airbus mit der A 319.
Lufthansa Technik verfügt in Hamburg über ein Entwicklungszentrum mit einem großen Team von Ingenieuren, die sich ausschließlich mit der Entwicklung neuer Geräte und Systeme beschäftigen. Bei der individuellen Ausrüstung von VIP- und Geschäftsreiseflugzeugen ist diese Innovationskraft – das „Innovation Engineering” – besonders gefragt. Viele dieser Systeme sind so ausgereift, dass sie von der Lufthansa Technik später oft auch in die Flotten von Fluggesellschaften integriert werden. Der nächste Schritt bestand dann in der Ausrüstung auch von Flotten großer Fluggesellschaften.
Die Flugzeughersteller wissen, dass die maßgeschneiderte Ausstattung ihrer Maschinen keine Fließbandarbeit, sondern etwas für Experten ist. Daher verlassen die Business Jets der neuen Klasse ihre Produktionshallen „grün“ – also noch komplett ohne Innenausstattung und unlackiert. Lufthansa Technik gehörte von Anfang an zum exklusiven Kreis von ausgewählten Ausrüstungszentren, die solche Flugzeuge dann im Namen der Flugzeughersteller individuell ausstatten durften.
Heute ist das Unternehmen der weltweite Marktführer in der Kabinenausrüstung dieser Flugzeugkategorie. Über ihre klassische Rolle als Instandhaltungsunternehmen hinaus ist man damit zum bedeutenden Co-Hersteller einer Flugzeugkategorie geworden. In den Hamburger Hallen können pro Jahr bis zu vier Business Jets ausgerüstet werden. Zusätzlich rollen jedes Jahr bis zu zwei VIP-Großraumflugzeuge aus dem Dock.
Geballte Fachkompetenz: Internes Experten-Netzwerk
Für Planung und Realisierung der VIP-Jets aller Größenordnungen ist das Completion Center von Lufthansa Technik in Hamburg zuständig. Dort sind rund 500 Mitarbeiter beschäftigt – darunter mehr als dreihundert Ingenieure unterschiedlichster Fachrichtungen, die die maßgeschneiderten Inneneinrichtungen planen und innovative Bordsysteme entwickeln. Von der eindrucksvollen virtuellen Nachbildung der Kabine bis hin zur Dekorauswahl für einzelne Möbelstücke stimmen sie jedes Detail genau mit dem Flugzeugbesitzer ab.
Rund 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen im Produktionsbereich für die Umsetzung der hochindividuellen Planungen. Auch hier arbeiten die Fachleute unterschiedlicher Gewerke sehr eng zusammen. Bei der Herstellung der Möbel sind entsprechend qualifizierte Schreiner und Tischler gefragt. Anders als die meisten ihrer Kollegen „draußen“, haben sie es werkstoffmäßig aber nicht mit Spanplatte & Co. zu tun. Sie realisieren im Regelfall sehr komplexe Leichtbau-Konstruktionen und verwenden zu diesem Zweck diverse, auf den jeweiligen Zweck hin optimierte, teils sogar im eigenen Hause entwickelte Hightech-Leichtbauwerkstoffe.
Bleibt das überaus aufwändige technische Innenleben seinen zahlungskräftigen Eigentümern im Normalfall verborgen, verhält sich dies ganz besonders bei den Fronten der Möbel natürlich ganz anders: Sie sind quasi die Visitenkarte auch für alles das, was sich an komplexer Technik und verstecktem Komfort hinter den edlen Möbelfronten verbirgt.
Auf der Wunschliste ganz oben finden sich dabei edelste Holzfronten. Ganz besonders in Hochglanz-Ausführung ergeben sich in diesem Zusammenhang sehr hohe Anforderungen. Bedenkt man, dass der Ausbau eines großen VIP-Jets durchaus Kosten im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich mit sich bringen kann, verlangen die Auftraggeber weit mehr als lediglich gute Arbeit: Perfekt muss es sein, und zwar von A bis Z und bis ins allerletzte Detail.
Nur perfekt ist gut genug: Qualität ohne Kompromisse
Wer sich schon mal mit der Herstellung von Hochglanzoberflächen beschäftigt hat, der weiß: Selbst kleinste Nachlässigkeiten in einem der zahlreichen Arbeitsschritte – vom Schliff der Rohplatten über das Furnieren bis hin zu den zahlreichen Arbeitsschritten im Bereich des Oberflächenaufbaus – können sich bereits sehr negativ auf das Ergebnis auswirken und das Produkt unverkäuflich machen.
Diese Schmerzgrenze ist bei Lufthansa Technik sehr schnell erreicht, weshalb die Mitarbeiter sich hier keinerlei Nachlässigkeit erlauben dürfen. Eine ganz zentrale Rolle zum Gelingen derartiger Oberflächen nimmt die eingesetzte Schleiftechnik ein. Und genau hier wollte Lufthansa Technik seine Prozesssicherheit erhöhen und Rationalisierungspotenzial freisetzen. Ein wesentliches Ziel war es, die zahlreichen manuellen Arbeitsgänge beim Schleifen und Polieren auf das unbedingt Notwendige zu begrenzen. Mit Bütfering, dem Schleifspezialisten der Homag-Gruppe, fanden die Flugzeugausbauer einen kompetenten Partner für die Umsetzung dieses Ziels. Die Bütfering-Ingenieure kombinierten und optimierten zielgerichtet unterschiedliche Komponenten und Maschinenoptionen, bis schließlich durch umfangreiche Versuche gemeinsam mit dem überaus anspruchsvollen Kunden eine Maschinenkonfiguration gefunden wurde, die den gestellten Forderungen rundum gerecht wurde. Im Einzelnen verfügt die individuell für Lufthansa Technik konfigurierte Maschine nun über drei Schleifaggregate, die allesamt mit innenlaufenden Drucklamellenbändern ausgestattet sind. Die Reihenfolge in Durchlaufrichtung: Querschliffaggregat, Breitbandaggregat, Querschliffaggregat.
Die beiden Querschliffaggregate laufen gegenläufig zueinander. Insbesondere beim Feinstschliff von Hochglanzlacken bringen die Querschliffaggregate mit ihren innenliegenden Drucklamellenbändern handfeste Vorteile mit sich: Ist nämlich der Einsatz von Breitbändern beim Lackzwischenschliff bis zu Körnungen von etwa P 800 möglich, lässt sich mit den Querschliffaggregaten ein hochpräziser Maschinenschliff noch bis hin zu Körnung P 2000 realisieren.
Diese Möglichkeit hat bei Lufthansa Technik auch das erhoffte Rationalisierungspotenzial freigesetzt: deutlich mehr Maschine sowie im Umkehrschluss erheblich weniger manuelle Schleifarbeit, ohne dabei irgendwelche Kompromisse in Sachen Qualität machen zu müssen. Erst im Bereich von Körnungen jenseits P 2000 ist dann Handarbeit mit Polierpasten angesagt. Deren Körnungen reichen bis in den fünfstelligen Bereich, um schließlich Hochglanzoberflächen mit einer Qualität zu erzeugen, wie sie perfekter eigentlich nicht sein kann – zum Abheben eben. ■
von BM-Redakteur
Christian Närdemann

Moderne Schleiftechnik für erstklassige Oberflächen

Die von Bütfering für Lufthansa Technik konzipierte Maschine ist zwar eine Spezialmaschine – andererseits finden sich sämtliche ausgewählte Komponenten und Schleifaggregate in der „SCO Diamond“-Baureihe des Beckumer Schleifspezialisten wieder. Diese lassen sich für die unterschiedlichsten Anwendungsfälle miteinander kombinieren. Dadurch können die Bütfering-Spezialisten hochindividuelle, leistungsstarke und dennoch technisch ausgereifte Schleiflösungen „aus dem Baukasten“ realisieren.
Die Lufthansa-Maschine ist mit einem mittig angeordneten „Super-Finish“ Breitbandaggregat sowie davor bzw. danach mit je einem Querschliffaggregat bestückt. Alle Aggregate (siehe Foto unten) verfügen über innenliegende Drucklamellenbänder. Die Kombination von Quer- und Breitbandaggregaten ermöglicht einen Feinschliff, der das Aufrichten der Fasern nach dem Lackieren minimiert. Zudem ist beim einzelnen Einsatz des Querschliffaggregates ein hochwertiger Endschliff in Faserrichtung bei quer furnierten Werkstücken möglich. Mit den Querschliffaggregaten sind auch Körnungen höher als P 800 bis ca. P 2000 für den Feinstschliff von Hochglanzlacken realisierbar.
Die leicht unterschiedlichen Geschwindigkeiten von Drucklamellenband und Schleifband bewirken, dass sich durch das voreilende Schleifband das Schleifkorn nur kurz in der Eingriffszone befindet und dann in den davor liegenden Freiraum zwischen zwei Filzrippen wandert. Dann kommen nachrückende, freie Schleifkörner zum Einsatz, was für kontinuierliches Schneiden mit stets freien Schleifbandkörnern sorgt. Im Ergebnis wird ein absolut homogenes Schleifbild erzielt. Durch den reduzierten Anpressdruck des Schleifkorns wird nur mit den Kornspitzen geschliffen, was ein intensiveres Ausschleifen sowohl beim Holz- als auch beim Lackzwischenschliff zur Folge hat. Weitere Vorteile der Drucklamellenbänder sind die Hitzereduktion sowie eine signifikant höhere Schleifband-Standzeit.
Für minimale Maschinenrüstzeiten sorgt bei Lufthansa übrigens ein Funk-Dickenmessgerät (Foto rechts) zur schnelleren Maschinen-Höheneinstellung, für die komfortable Bedienung eine Touchscreen Terminalsteuerung (Foto links).
Auf die Bedürfnisse von Handwerk und Mittelstand abgestimmt, bietet Bütfering unter dem Label Practive der Homag-Gruppe auch diverse, vielfältig einsetzbare und bewährte Standard-Maschinenkonfigurationen an.
Bütfering GmbH, 59269 Beckum
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