Mit „bambeau“ bietet die Becker & Großgarten GmbH einen Parkettfußboden an, den man als echte Materialinnovation in diesem Bereich bezeichnen darf. Der Name läßt es bereits vermuten: Der Boden besteht aus Bambus und verfügt über erstaunliche mechanische und technologische Eigenschaften. Er ist sozusagen der erste Hartholzboden, für den kein Baum gefällt werden muß. Das Bambusparkett präsentiert sich mit einer unverwechselbaren, attraktiven Optik, charakterisiert durch ein abwechslungsreiches Spiel von Nodien und Internodien. In Asien ist Bambus schon seit Jahrtausenden fester kultureller Bestandteil und hat sich in fast allen Lebensbereichen etabliert. Seine günstigen Materialeigenschaften, wie z. B. geringes Gewicht, hohe Belastbarkeit auf Druck, Zug und Biegung, sowie seine relativ leichte Verarbeitungsfähigkeit prädestinieren ihn geradezu als Baustoff. Die positiven Materialeigenschaften werden in fernöstlichen Regionen u. a. auch wertgeschätzt, um Baugerüste bei Hochhauskonstruktionen oder um einfache Brückenkonstruktionen zu erstellen. Es behalf sich beispielsweise auch die chinesische Flugzeugindustrie in Ermangelung geeigneter Leichtmetalle während des Zweiten Weltkrieges mit speziell verarbeiteten Bambuselementen, die man als einzelne Lamellen mühsam aus den Stämmen gewann, um sie anschließend unter hohem Preßdruck miteinander zu verbinden.
Nach einem ähnlichen Verfahren wird heute das Bambusparkett gefertigt. Konsequentes Qualitätsmanagement am Produktionsort, so der Anbieter, sichere dabei einen gleichbleibenden Qualitätsstandard.
Mit einer Oberflächenhärte von durchschnittlich 4,0 kp/mm² nehmen die Bambusparkettelemente einen vorderen Platz unter den Harthölzern ein (im Vergleich dazu: Eiche hat 3,4 kp/ mm²). Zudem weist das Parkett unter anderem aufgrund der charakteristischen sehr dichten Zellstruktur von Bambus geringe Schwind- und Quellmaße auf.
Mit Nut und Feder ausgestattet, läßt sich das Parkett entsprechend einfach handhaben. Eine schwimmende Verlegung ist ebenso möglich wie die vollflächige Verklebung. Im Anschluß an die Verlegung wird das Bambusparkett geschliffen und versiegelt oder alternativ zu Siegeloberflächen mit Öl und Wachs behandelt. Das vollständige Fehlen von Harzen oder Gerbsäuren im Bambus bedingt eine hohe Verarbeitungsfreundlichkeit in Bezug auf die Verwendung von Oberflächenbehandlungsmitteln und Klebstoffen.
In der Botanik wird Bambus den Gräsern (Gramineen) zugeordnet. Nach chemischen Gesichtspunkten bieten sich dazu jedoch Diskussionsansätze, da das „Riesengras“ zu etwa 75 % aus Cellulose und zu 20 % aus Lignin besteht. Chemisch betrachtet muß eigentlich von einem Holz gesprochen werden.
Bambus wächst außerordentlich schnell: beim Stamm der für die Parkettproduktion verwendeten Art Phyllostachys Pubescens sind es bis zu 30 cm pro 24 Stunden; damit geht ein enormer Ausstoß an Biomasse einher, der den herkömmlicher Hartholze bei weitem übersteigt. Nach wenigen Monaten ist der Stamm ausgewachsen und beginnt zu verholzen. Nach ca. 4 bis 5 Jahren werden die „reifen“ Stämme, so versichert es die Becker & Großgarten GmbH, nach sorgfältigem Agrarmanagement selektiv geschlagen, so daß die Reproduktionsfähigkeit der Pflanzen nicht beeinträchtigt sei. Binnen 35 Jahren kann eine einzige Bambuspflanze bis zu 15 km verwertbare Stämme hervorbringen. Eine sanfte Forstwirtschaft garantiere damit eine dauerhafte Verfügbarkeit des Rohstoffes und verhindere die Folgen des gemeinhin forstwirtschaftlichen Kahlschlages.
Das Bambusparkett bambeau besteht aus dreifach verleimten Massivparkettriemen und wird in vier natürlichen Varianten als Rohware angeboten: in Naturhell, in Lichtbraun (gedämpft) sowie als Hochkantlamellenparkett Naturhell und Lichtbraun. Die Abmessungen liegen bei 920 mm Länge, 92 mm Breite sowie einer massiven Dicke von 15 mm, wobei die Höhe der Laufsohle ca. 5 mm bzw. 7 mm bei Hochkantlamelle beträgt.
Abgestimmt darauf werden Fußleisten aus Bambus in Naturhell sowie Lichtbraun mit einer Höhe von 40 mm angeboten.
(Weitere Informationen: Becker & Großgarten GmbH, 51149 Köln) n
Bambusparkett „bambeau“
Rohstoff und Herkunft
• Stamm der Bambussorte „Phyllostachys Pubescens“
• Herkunftsland: China
• gehört zur Familie der „Gramineen“ (Grasgewächse)
• Chemische Zusammensetzung (Hauptbestandteile): Cellulose (ca. 75 %), Lignin (ca. 20 %); frei von Gerbsäuren oder Harzen
Handelsformen
• Naturhell oder Lichtbraun, roh, Nut und Feder
• Hochkantlamelle Naturhell oder Lichtbraun, roh, Nut und Feder
Technische Daten
• Dicke: 15 mm, massiv
• Breite: 92 mm; Länge: 920 mm
• Aufbau: 3-schichtig verleimte Langriemen, Nutzschicht ca. 5 mm (bei Hochkantlamelle ca. 7 mm), rundum Nut und Feder
• Oberfläche: gehobelt (roh); Ausführung Lichtbraun: gedämpft
• Härte: durchschnittlich 40 N/mm² nach Brinell
• Schwind- und Quellmaß: 0,15 % bezogen auf 1 % Holzfeuchteveränderung
• Lieferfeuchte: 8 – 9 %
Verlegearten
• Vollflächige Verklebung mit geeignetem Parkettkleber (nach DIN 281); gute Verträglichkeit mit Dispersionsklebstoffen
• Schwimmende Verlegung
• geeignet für Fußbodenheizungen
Oberflächenbehandlung
• handelsübliche Siegellacke
• Wachse und Öle
• Schliff mit 60er, 80er, 120er Körnung; geringer Schleifpapierverbrauch
(Quelle: Becker & Großgarten GmbH)
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