Investor Pollmeier Massivholz hat sein geplantes Sägewerk in Heimsheim (Enzkreis) erst einmal auf Eis gelegt. Die 150 Arbeitsplätze, die neu entstehen sollten, wandern ins benachbarte Frankreich, erklärt das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Der Standort dort stehe allerdings noch nicht fest. Insgesamt wollte das Unternehmen mit Sitz in Thüringen und Großsägewerken in Mecklenburg-Vorpommern und Bayern rund 60 Millionen Euro in Baden-Württemberg investieren.
Der Grund für den Investitionsstopp ist nach Aussage von Pollmeier die nicht gesicherte Versorgung des Werkes mit Buchenholz, obwohl in Baden-Württemberg große und bisher ungenutzte Ressourcen dieses Rohstoffs vorhanden seien. Nach Einschätzung des Ministeriums für Ernährung und Ländlichen Raum in Baden-Württemberg stehe jährlich durchaus eine ausreichende Menge zur Verfugung. Eine vom Ministerium initiierte Abfrage bei kommunalen wie privaten Waldbesitzern ergab aber lediglich 60 000 Festmeter Buchenholz, die man zu liefern bereit wäre. Das Ergebnis bleibe damit deutlich hinter dem von der Bundes-waldinventur ausgewiesenen Nutzungspotenzial zurück.
Verantwortlich dafür sei vor allem, so Pollmeier, die „Zerschlagung der einst vorbildlichen Landesforstverwaltung Baden-Württemberg“. Während sich früher das Ministerium zentral um die Pflege der Waldbestände und die Holzvermarktung kümmerte, änderte sich dies 2005 im Zuge der Verwaltungsreform: Die Kommunen wurden mit weitreichenden Kompetenzen ausgestattet. Diese Konstellation kritisiert Pollmeier heftig: Zu kleinteilig und dezentral seien die Strukturen, es fehle eine zentrale Steuerung, um etwa in besonderen Fällen zu reagieren.
Dabei waren die Vorbereitungen in Heimsheim bereits weitgehend abgeschlossen: Das Grundstück war schon erworben und die Projektierung baulich wie technisch nahezu abgeschlossen.
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