1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Präzision im Durchlauf

Allgemein
Präzision im Durchlauf

Präzision im Durchlauf
Der von Walter Gropius entworfene und 1911 erbaute Firmenkomplex – das Fagus- Werk – setzte Architektur-Akzente und wird seit vielen Jahren liebevoll restauriert
Anfang September hatte die zur Weinig-Gruppe gehörende GreCon Dimter Nord in das Fagus-Werk nach Alfeld eingeladen. Das weltbekannte Gebäude wurde 1911 von Walter Gropius entworfen und gilt als Vorreiter des Neuen Bauens und des Bauhaus. Mit Mut und innovativen Ideen konzipierte Gropius auch eine vorgesetzte Fensterfront für den zwischenzeitlich unter Denkmalschutz stehenden Firmenkomplex, die Vorbild für vorgehängte Fassaden waren. Innovativ war auch der Firmengründer Carl Benscheidt, der mit der Entwicklung einer Kopierdrehbank für Schuhleisten den Grundstein für die Produktion von Holzbearbeitungsmaschinen legte. Noch heute ist der Zeitgeist und die Begeisterungsfähigkeit des Entwicklungsteams um Geschäftsführer Gerd Greten und Manfred Witte spürbar, die natürlich nicht nur das Fagus-Werk, sondern vielmehr die neue Flachkeilzinkenfräse „Typ HS 120“ präsentieren wollten.

Die Keilzinkung ist eine elegante Längsverbindung, deren Entwicklung vor über 60 Jahren begann. Diese Verbindung wird traditionell auf Präzisionsmaschinen im Paket gefräst, d. h., daß die Hölzer hochkant und nebeneinander gestellt und im Paket zusammen am Fräswerkzeug vorbei geführt werden. Nach der Leimangabe werden die Teile vereinzelt und in einer Durchlaufpresse zu Stäben verpreßt. Bei einer Weiterverarbeitung zu Platten sind die Keilzinken auf der Oberfläche der Platte zu sehen.

Anders die Technik der Amerikaner: Sie bearbeiten die Hölzer einzeln und verwenden seit Jahren die Flachkeilzinkung, so daß die Keilzinken nur an der Kante sichtbar sind – in der Oberfläche entsteht ein einfacher Stoß.
Nun könnte man natürlich auch die Flachkeilzinkung auf bestehenden Anlagen im Paket fertigen. Doch ab einer Breite von über 40 mm ist bei der horizontalen Bearbeitung im Paket die Leistung viel zu gering. Um diese Nachteile zu eliminieren, hat die Entwickungsabteilung von GreCon Dimter die Hochleistungs-Flachkeilzinkenanlage „Typ HS 120“ konzipiert, die gegenüber vergleichbaren Anlagen überzeugende Vorteile aufweist. Die modulare Bauweise der Maschinenkomponenten ermöglichen Anlagen für eine Leistung von 80 Teilen/min, die mit einer automatischen Beschickung bis auf 120 Teile/min erhöht werden können.
Konstruktive Details für höchste Präzision
Herzstück der neuen Anlage sind die Fräseinheiten und das Transportsystem für die Einzelteilbearbeitung, wobei die Entwicklungsingenieure auf bewährte Elemente und Standards zurückgegriffen haben. So wurde ein amerikanisches Kettentransportsystem überarbeitet und weiterentwickelt. Alle Mitnehmernocken werden permanent per Laser auf Winkligkeit überprüft. Bei einer Abweichung wird die Anlage gestoppt und der genaue Fehler am Bedienterminal angezeigt. So ist auch eine absolute Winkligkeit der zu fräsenden Keilzinkenprofile gewährleistet. Hinzu kommt noch der Kraftschluß von oben, der sich über einen Druckluftschlauch und ein Stahlband aufbaut und die Holzteile fest nach unten auf die Kette bzw. an die Mitnehmernocken drückt. Vor dem Einlauf wird auch die exakte Position der einzelnen Hölzer sowie die richtige Holzdicke resp. die genaue Höheneinstellung des Stahlbandes überprüft.
Auch für die Zerspanung hat man auf bewährte Elemente und Techniken zurückgegriffen. So sind alle Werkzeugspindeln (zwei Vorritzer, Zerspaner und Fräser) über einen indirekten Antrieb auf optimale Werkzeugdrehzahlen ausgelegt und verfügen über eine hohe Leistungsreserve. Selbstverständlich kommen Spindeln aus der bewährten Weinig-Technik zum Einsatz. Die Werkzeuge lassen sich radial und axial im Bereich von Hundertstel-Millimeter über Meßuhren verstellen und kontrollieren. Die Absaugung der Werkzeuge sind in einem Absaugstutzen zusammengefaßt, so daß die einzelnen Agreggate sehr gut zugänglich sind.
Die gesamte Fräse besteht aus den beiden Werkzeugträgereinheiten und dem Kettenbett, die auf einer gemeinsamen, massiven Stahlkonstruktion aufgebaut sind – ein Vorteil bei der Installation und Ausrichtung der Anlage.
Schneller Durchlauf
Nach dem Auflegen der unterschiedlich langen Hölzer – manuell oder automatisch – wird das erste Holz von der Mitnahmenocke erfaßt, weiter transportiert und auf die genaue Lage überprüft. Dann setzt der Druck des Stahlbandes ein und fixiert das Holz fest auf der Kette. Mit den Vorritzsägen werden beide Randzinken abgesetzt, anschließend rechtwinklig abgelängt und dann das Holz stirnseitig profiliert. Im weiteren Durchlauf verläßt das Holz den durch das Stahlband aufgebauten Druckbereich, wird weiter gefördert bis das rechte Ende des Holzes an ein schräg gestelltes Förderband stößt und von diesem – zwischen den Nocken hindurch – zur anderen Maschinenseite durchgeschoben. Nach Überprüfung der Lage, übernimmt das zweite Stahlband wieder die Fixierung des Holzes und die zweite Stirnseite wird profiliert.
Die weiteren Stationen der Bearbeitung – Saugband mit Einfädelstrecke, Vorschub und der kontinuierlichen Presse – erfolgen auf den bewährten Elementen der Combipact-Technik aus dem Hause GreCon Dimter.
Wie alle Keilzinkenanlagen ist auch die HS 120 mit der modernen Siemens-S7-Steuerung ausgerüstet. Das Bedienterminal OP7 wurde mit einer GreCon Dimter-Software hinterlegt, die sich durch einfachste Eingabefunktionen auszeichnet. So beispielsweise die automatische Verstellung bei einer Querschnittsänderung der Hölzer in allen Bereichen, wie Vorschübe, Leimangabe usw. Weiterhin verfügt die Steuerung über abrufbare Statistikmeldungen, wie Leistung, Zyklen, Zyklenzeiten, Unterbrechungen sowie über eine Klartextanzeige von Fehlern, so daß ein schnellstmöglicher Eingriff gegeben ist.
Mit der neuen Flachkeilzinkenanlage HS 120, die sich durch hohe Leistung und Präzision auszeichnet, ist man in Alfeld für die Zukunft bestens gerüstet und sieht gute Chancen auf dem nord- und lateinamerikanischen Markt. Hinzu kommt noch der Bedarf leistungsfähiger Anlagen für den Möbelplatten-, Treppenstufen- und Parkettsektor in ganz Europa.
Vorteile der Weinig-Gruppe nutzen
Die Professionalität und der Erfolg der Weinig-Gruppe sind in der Massivholzmaschinenindustrie unumstritten. Viele Versuche wurden unternommen, das weltumspannende Vertriebsnetz zu imitieren oder in irgendeiner Form daran zu partizipieren.
Der GreCon Maschinenbau hatte bereits in den 80er Jahren eine sehr gute Beziehung zu diesem Weinig-Vertriebsnetz aufgebaut. Daraus haben sich starke persönliche Kontakte entwickelt.
Eine Unterbrechung dieser guten Zusammenarbeit erfolgte 1993, als Weinig den GreCon Maschinenbaukonkurrenten Dimter übernahm.
Durch die Kooperation der drei Firmen Weinig, Dimter und GreCon Maschinenbau ab 1.1.1998 konnten die guten Beziehungen zur Weinig-Gruppe wieder aufleben.
Mit dem Joint Venture GreCon Dimter in der Weinig-Gruppe gibt es drei der weltgrößten Produzenten für
• Kehlmaschinen in Tauberbischofsheim
• Optimierungssägen in lllertissen
• Keilzinkenanlagen in Alfeld.
Nach den üblichen Anlaufschwierigkeiten im Fusionsjahr, wie Programmabstimmung, Weiterentwicklung der Produkte, Aufteilung der Märkte und Abstimmung der Geschäftspolitik sind nun die beiden produzierenden Werke von GreCon Dimter in Alfeld und in lllertissen sowie die Auslandstöchter auf positivem Weg.
Während anfangs Weinig sowie Fagus-GreCon an dem neuen Joint Venture – den beiden produzierenden Werken in Alfeld und in lllertissen sowie an den drei Tochterunternehmen USA, Frankreich und England – jeweils 60 : 40 beteiligt waren, mußten aufgrund der Verwertung von steuerlichen Verlustvorträgen zugunsten der Weinig-Gruppe erneut gesellschaftsrechtliche Umstrukturierungen im Mai 1999 vorgenommen werden.
Diese Veränderungen wurden im partnerschaftlichen Miteinander gelöst.
Weinig hält seitdem 100 % der Geschäftsanteile der GreCon Dimter Süd in lllertissen, während im Unternehmen GreCon Dimter Nord sowie bei den drei Tochterunternehmen jeweils die Beteiligungsverhältnisse 60 : 40 geblieben sind.
Diese interne Verschiebung der Anteile hat jedoch an den Grundverträgen des Joint Ventures nichts wesentliches verändert. Vor allem ist die Geschäftspolitik unverändert geblieben mit dem Ziel, eine Technologie unter einem Dach – die absolute Konzentration auf die eigene Kernkompetenz, das Erfolgskonzept der Weinig AG – konsequent fortzuführen.
Die Konzentration beispielsweise nur auf Keilzinkenanlagen am Standort Nord zeigt bereits große Produktivitäts- und Rationalisierungsfortschritte. Ziel ist das bei Weinig in Tauberbischofsheim konsequent betriebene Baukastensystem, das im Endeffekt zu einer hohen Qualität und Kundenzufriedenheit führt.
Die Einbindung des ehemaligen GreCon Maschinenbaus in die Weinig-Gruppe ermöglicht den Zugang zu allen finanziellen, vertrieblichen, produktions- sowie entwicklungstechnischen Ressourcen der erfolgreichen Weinig-Gruppe und ist damit ein wesentlicher Meilenstein zur Zukunftssicherung des Maschinenbaus in Alfeld.
wp
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de