Ob Spielmittel oder Spielzeug, ganze Spielplätze, Sitz- und Behältnismöbel, Ausstellungs- und Stadtmöbel, Wandgestaltungen, Inneneinrichtungen oder unikate Objekte: das Aufgabenfeld eines Holzgestalters ist breit angelegt. Vom tradierten Drechseln bis hin zur computergestützten Formung reicht die Palette der eingesetzten Technologien.
Seit fast 50 Jahren verlassen alljährlich Holzgestalter nach einem umfassenden Studium das erzgebirgische Schneeberg. Wer an der Fakultät Angewandte Kunst Schneeberg immatrikuliert ist, die zur Westsächsischen Hochschule in Zwickau gehört, der darf sich auf ein überdurchschnittlich praxisorientiertes Studium freuen, das nach acht Semestern in einen Abschluss als Bachelor of Art mündet. Und die Holzstudenten sind nicht allein, denn die Studienrichtungen Modedesign, Textilkunst/Textildesign und Musikinstrumentenbau, die ebenfalls zur Fakultät gehören, garantieren einen kulturellen Austausch auf breiter Front.
Auf Basis einer weit aufgefächerten Grundlagenausbildung, zu der ein bis in die höheren Semester reichendes Naturstudium gehört, arbeitet man in der Studienrichtung Holzgestaltung vom ersten Tag an in der Werkstatt. Ein großer Maschinenpark steht zur Verfügung, mit dem die Studierenden ihre Entwürfe umsetzen können. Optimal verfügt der Studienanfänger bereits über eine einschlägige Berufsausbildung als Schreiner, Holzbildhauer, Zimmermann, Spielzeugmacher oder Ähnliches , was zwar keine Bedingung, wohl aber eine große Hilfe beim Bewältigen des Studienalltags ist.
Einzelstück und Serie
So wie jedem Student entsprechende Computertechnik zur Nutzung zusteht, so kann er auch über seinen eigenen Arbeitsplatz inkl. Werk- oder Hobelbank verfügen. Wie die Bezeichnung „Holzgestaltung. Produkt- und Objektdesign“
schon vermuten lässt, reicht die Spannbreite der Module vom künstlerischen Einzelentwurf bis hin zur industriell gefertigten Serie. Ein wichtiger Punkt ist die Zusammenarbeit mit Praxispartnern, so dass die Entwurfsarbeit stets einen konkreten Background aufweist. Zu den Mitstreitern und Auftraggebern gehören Industriefirmen, Designbüros, Architekten, gesellschaftliche Organisationen, karitative Einrichtungen, Krankenhäuser, Kindergärten, Kirchengemeinden, Museen oder Stadtverwaltungen.
Das breit gefächerte Studienangebot wird durch eine entsprechende Personaldecke untersetzt, zu der zwei Werkstattmeister, ein künstlerischer Mitarbeiter und mehrere Lehrbeauftragte gehören. Studiengangsleiter ist Prof. Gerd Kaden, praktizierender Holz- und Spielzeuggestalter seit vielen Jahrzehnten. Außerdem gehören dazu Prof. Dorothea Vent, Designerin und Innenarchitektin, sowie Prof. Jochen Voigt, Holzgestalter, Ausstellungsdesigner und Restaurator. Die Kompetenzvielfalt der Lehrenden hilft die eingangs erwähnte, große Bandbreite der Aufgabenfelder zu bewältigen. Kleine Semestergruppen garantieren eine umfassende Betreuung.
Ein wichtiges Segment des Studiums ist die gezielte Darbietung der Studienergebnisse auf Messen und in Einzelausstellungen, wobei auch die „Kunst der Präsentation“ zur Ausbildung gehört. Zahlreiche Preise und Auszeichnungen signalisieren seit Jahren das Renommee der Schneeberger Holzstudenten.
Zum Verantwortungsbereich der Studienrichtung Holzgestaltung gehört die hochschuleigene Galerie im Schloss Lichtenwalde bei Chemnitz – die „Galerie Angewandte Kunst Schneeberg“. Dort werden auf 500 m² Fläche die besten Studienergebnisse und Abschlussarbeiten aus allen Studienrichtungen gezeigt.
Regelmäßig finden dort Wechselausstellungen und Abendveranstaltungen statt, denn die Fakultät versteht sich nicht „nur“ als Studienort, sondern immer schon als lebendiger Teil der sächsischen Kulturlandschaft.
Über das Studium kann man sich unter der Telefonnummer der Studienberatung 03772-350719 oder auf der Homepage der Fakultät näher informieren. ■
Westsächsische Hochschule Zwickau
Fakultät Angewandte Kunst
08289 Schneeberg
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