1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite » Allgemein »

Rationalisierungsreserven unter der Lupe

Was schneller und flexibler macht
Rationalisierungsreserven unter der Lupe

Was macht die Kantenbearbeitung produktiver und flexibler? Wie kann die Bearbeitungsqualität gesteigert und manuelle Nacharbeit vermieden werden? Antworten auf diese Fragen gibt der Blick auf den aktuellen technischen Standard in der mittleren Leistungsklasse, die sich u. a. durch eine weiter verbesserte Aggregatetechnik auszeichnet.

Gleich ob im Innenausbau, im Möbelbau oder in der Türenfertigung, ob im Handwerk oder in der Industrie: Zur Steigerung der Produktivität ist die Kantenanleimmaschine eine der strategischen Kernmaschinen. Mit den heute zur Verfügung stehenden Möglichkeiten lassen sich immer mehr Bearbeitungsschritte maschinell durchführen und zudem eine Menge zeitaufwändiger Nacharbeit einsparen.

Im Nachfolgenden soll aufgezeigt werden, mit welcher Ausstattung und mit welchen Aggregaten sich ein hohes Rationalisierungspotenzial bei der Bekantung selbst und bei der Kantenbearbeitung ausschöpfen lässt. Wohlgemerkt: bei gleichzeitiger Steigerung der Bearbeitungsqualität.
Die Steuerung ist heute das zentrale Element zur Bedienung von Kantenanleimmaschinen. Hier konnte auch bei kleineren Maschinen ein hoher Entwicklungsstand erreicht werden. Gerade für die bei ständig wechselnden Bearbeitungsaufgaben geforderte Flexibilität ergeben sich große Vorteile: Mit den heute verfügbaren Steuerungen lassen sich die Bearbeitungsprogramme einfach und rationell einstellen und umrüsten. Im Vergleich zu Maschinen älteren Datums, bei denen alle Verstellungen noch manuell erfolgten, spart dies sehr viel Zeit bei allen standardmäßigen Änderungen und Umstellungen in der Bearbeitung.
Windows-ähnliche Bedienoberflächen zeigen alle Informationen im Klartext oder als grafische Anzeige. Hierdurch wird die Programmanwahl und die übersichtliche Erfassung aller Betriebsdaten für den Anwender jederzeit transparent. Durch die Möglichkeit, die Aggregate einzeln anzuwählen, lassen sich diese auf einfache Weise vom Bedienpult aus steuern.
„Gefügte“ Qualität
Die Steigerung der Produktivität und der Qualität zeigt sich im mechanischen Aufbau der Maschine und an der Technik der einzelnen Aggregate. Ganz der Reihe nach:
Als erstes Aggregat sind heute standardmäßig Fügefräsaggregate aufgebracht, welche die Kante der Platte sauber anfügen und jegliche Beschädigungen, die beim Plattenhandling entstanden sind, eliminieren. Auch Schnittversätze durch den Vorritzer beim Plattenzuschnitt werden eliminiert. Somit sind die Voraussetzungen für eine möglichst dünne Kleberfuge gegeben.
Das Kleberauftragssystem, bei Holz-Her mit Düsenauftragssystem und Kleberzuführung in Patronenform, sorgt für eine sichere Verbindung von Platte und Kante. Die Kleberzufuhr in Patronenform erlaubt das schnelle und einfache Wechseln von Kleberfarbe, um die Kleberfugenfarbe an das Design der Plattenmaterialien anzupassen. Außerdem wird ein schnelle Umstellung zu anderen Klebstoffarten wie z. B. auf den immer mehr öfter gefragten Polyurethan-Kleber ermöglicht.
Die Nachbearbeitung beginnt mit dem Kappaggregat. Hierbei werden die überstehenden Kanten bündig oder auch auf Fase (Melaminkanten) geschnitten. Pneumatische Verstellungen über die Maschinensteuerung ermöglichen jederzeit eine Umstellung von Gerade- auf Fasekappen.
Formflexible Aggregate: Ein Rechenexempel
Bündig-, Radius- sowie Fasefräsaggregate sorgen für eine gleichmäßige Bearbeitung der Kantenmaterialien in Längsrichtung der Kante. Ausgestattet mit motorischen und pneumatischen Verstellungen lassen sich die Aggregate einfach über die Steuerung ein- und umrüsten.
Das Gleiche gilt auch für die Ziehklinge, die der Profilform folgend, die Messerschlagbogen der befrästen Kante entfernt.
Das danach aufgebaute Formfräsaggregat stellt ein hohes Rationalisierungspotenzial speziell in der Fertigung von Möbel- und Innenausbauteilen dar. Mit ihm lassen sich so gut wie sämtliche Formen der vertikalen Kante an den bearbeiteten Materialien kopieren. Somit ist es auch problemlos möglich, das Ende einer Kante, z. B. einer Postforming-Kontur, anzupassen und sauber zu fräsen.
Grundsätzlich gilt: Das Formfräsaggregat erspart zeitaufwändige manuelle Nacharbeit. Anders ausgedrückt: Sollte auf einer Kantenanleimmaschine kein Formfräsaggregat aufgebaut sein, muss mit erhöhten Kosten gerechnet werden. Werden die stirnseitigen Kanten manuell bearbeitet, so müssen die Teile insgesamt 11-mal in die Hand genommen werden, um alle Ecken sauber zu bearbeiten. Wird der Arbeitszeitaufwand und die Manipulation der gesamten Stapel gerechnet, so kann bei einem vierseitig bekanteten Teil mit einer Mehrarbeitszeit von 4–5 Minuten pro Platte gerechnet werden. Das heißt mit anderen Worten, allein die Nachbearbeitung dauert ca. 2–3-mal länger als die eigentliche Bekantung in der Maschine.
Wird in der Kantenanleimmaschine mit einem Eckkopieraggregat gearbeitet, so verlängert sich die tatsächliche Bearbeitungszeit um maximal ca. 10 Sekunden. Somit ist über den Zeitvorteil von über vier Minuten pro Werkstück eine deutlich höhere Produktivität gegeben.
Nach dem gleichen Rechenbeispiel kann auch die höhere Produktivität einer Flächenziehklinge berechnet werden. Die Flächenziehklinge sorgt dafür, dass Kleberrückstände, die sich nach der Bearbeitung noch auf der Platte festziehen, sauber von der Fläche abgezogen werden. Beim manuellen Reinigungsaufwand können zwei Minuten pro Werkstück angesetzt werden. Wird dies im Durchlauf in der Maschine erledigt, so fallen keine zusätzlichen Arbeitszeiten an, da die Flächenziehklinge in Verbindung mit einer Sprüheinrichtung im Durchlauf keine Verlängerung der Bearbeitungszeit nach sich zieht.
Optionen mit Multifunktion
Mit den optionalen Fräsaggregaten kann die Produktivität nochmals wesentlich gesteigert werden. So z. B. durch ein multifunktionelles Fräsaggregat, anstelle eines standardmäßigen Radiusfräsaggregates. Dieses Fräsaggregat in einer Motorlage unter 45° fix montiert, ist so ausgeprägt, dass insgesamt fünf verschiedene Radien, aufgebracht sind. Sechs motorisch gesteuerte Stellachsen sorgen dafür, dass jeweils das richtige, über die Steuerung bestimmte Anwendungsfeld eingestellt wird. Somit lassen sich ohne einen Werkzeugwechsel unterschiedlichste Kantendetails über das zentrale Bedienpult an der Steuerung einstellen. Dadurch lassen sich bei einem Wechsel einer Bearbeitung, jeweils 10 Minuten manuelle Werkzeugwechselzeit komplett einsparen. Dieser Einsparung stehen für ein multifunktionelles Aggregat relativ geringe Mehrkosten gegenüber.
Die gleichen Einstellmöglichkeiten stehen für alle relevanten Aggregate zur Wahl. Wird ein Fräsaggregat multifunktionell ausgestattet, so ist eine multifunktionelle Ziehklinge selbstverständlich.
Im Bereich des Eckkopierens sind ebenfalls automatisierte Lösungen erhältlich. Beim Formfräsaggregat 1983 von Holz-Her können die Aggregate automatisch ein- und ausgewechselt werden. Als Alternativlösung stehen auch hier manuelle Werkzeug- und Motorwechselsysteme zur Verfügung. Hierbei muss das Fräswerkzeug nicht umständlich mit Werkzeugen von der Motorspindel montiert werden, sondern es wird der gesamte Motor samt aufgebautem Werkzeug gewechselt.
Sauber kalkulieren
Wie an den verschiedenen Aggregaten, deren Einstellmöglichkeiten und an der komfortablen Bedienung zu erkennen ist, stehen heute sehr flexible und produktive Maschinen für kleine und mittlere Betriebsgrößen zur Verfügung. Durch die Nutzung moderner Steuerungen und Aggregate können die Effizienz, die Flexibilität und die Bearbeitungsqualität ganz erheblich gesteigert werden.
Die bessere Technik ist dabei in hohem Maße berechenbar, denn die Möglichkeiten der Bearbeitungsmaschine erlaubt eine jederzeit klare Kalkulation ohne Rücksicht auf etwa eingeschränkte Produktionsmöglichkeiten oder schwierig kalkulierbare, manuelle Nacharbeit. ■
Herstellerinformation
BM-Gewinnspiel
Herstellerinformation
BM-Titelstars
Herstellerinformation
Im Fokus: Vernetzte Werkstatt

Herstellerinformation
Im Fokus: Vakuumtechnik
Herstellerinformation
BM auf Social Media
BM-Themenseite: Innentüren
Im Fokus: Raumakustik
_6006813.jpg
Schallmessung in der Praxis: Michael Fuchs (r.) und Simon Holzer bei raumakustischen Messungen in einem Objekt (Friseursalon Max in Wallersdorf). Foto: Barbara Kohl, Kleine Fotowerkstatt
Im Fokus: Gestaltung
Alles bio? Nachhaltigkeit im Tischler- und Schreinerhandwerk

BM Bestellservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der BM Bestellservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum BM Bestellservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des BM Bestellservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de