Raus aus dem Teufelskreis

Liebe Leserin, lieber Leser,

besser zu werden ist gar nicht so einfach. Denn ganz egal, ob es um organisatorische Abläufe geht, um fertigungstechnische Optimierungen oder auch um Mitarbeitermanagement: Neben dem meist sehr intensiven Tagesgeschäft fehlt es meist an Luft, sich mit strategischen Dingen auseinanderzusetzen. Sicher geht es Ihnen auch häufig so. Zuallererst muss der Laden laufen. Und damit – so sieht es doch in der Praxis oft aus – sind auch schon die ersten zehn plus x Stunden eines ganz normalen Arbeitstages rum.

Und dann auch noch über die Zukunft nachdenken? Einsteigen in Prozesse, die schon immer so waren, wie sie jetzt sind? Um am Ende schließlich, dieses ungute Gefühl begleitet einen ja bei solchen Dingen, auf Schwächen im System zu stoßen? Das ist eine echte Herausforderung.

Als Betriebsinhaber/in findet man sich dabei schnell in einem inneren Konflikt wieder. Denn natürlich ist einem klar, dass an mehr oder weniger Stellen Handlungsbedarf besteht. Und das Bauchgefühl signalisiert einem schließlich tagtäglich, wo man eigentlich aktiv werden müsste. Wir haben es also mit einem gemeinen Teufelskreis zu tun. Der hält uns gefangen und allzu häufig davon ab, dass wir uns den Freiraum schaffen bzw. die Zeit nehmen, besser zu werden.

Dabei bieten sich richtig gute Perspektiven, wenn man die Dinge denn tatsächlich angeht. Besonders hilfreich ist es, die Dinge mit System anzugehen, um die selbst gesteckten Ziele möglichst ohne Umwege zu erreichen.

Genau das hat Kollege Matthias Brack aus Altusried gemacht. Meine Kollegin Regina Adamczak berichtet in ihrer Reportage, wie es ihm mit Konsequenz und Ausdauer gelungen ist, das ursprünglich für die Industrie gedachte System KVP für das Handwerk nutzbar zu machen. Gemeinsam mit seinem Team verbessert der Schreinermeister seit zehn Jahren kontinuierlich die Abläufe in seinem Unternehmen. Und stellt fest: „Wir arbeiten stressfreier und effektiver, schaffen in der gleichen Zeit deutlich mehr.“

Mühsam sei der Weg aber schon gewesen. Und wenn Brack seinen Schreinerkollegen davon berichtet, hört er oft: „Das ist so ein Riesenberg. Ehe ich mich da heranwage …“ Doch er kann ihnen Mut machen, entgegnet: „Wenn man den Erfolg sieht, kommt der Spaß von selbst“ (Seite 42).

Das BM-Schreinerteam wünscht Ihnen Lust auf Verbesserungen und den Mut, sie mit viel Energie anzugehen!

Es grüßt Sie herzlich

Christian Närdemann

Chefredakteur