Unter dem Motto „Änderungen erfahren – Fortschritt erleben“ wurden auf den Rosenheimer Tür- und Tortagen die Auswirkungen der neuen Produktnormen, der CE-Kennzeichnung und der Marktveränderungen diskutiert. In den Vorträgen wurde ein weiter thematischer Bogen gespannt, den am Donnerstag der ift-Institutsleiter Ulrich Sieberath mit einem Status-quo-Bericht zu den Produktnormen begann. Am Freitag zeigte Martin Langen (B+L Marktdaten) den Weg zu den europäischen Zukunftsmärkten in Osteuropa.
Detaillierte Infos erhielten die Teilnehmer in den fünf Themenblöcken Außentüren, Tore, Innentüren, Aktuelles, Sicherheit und Beschlag. Folgende zentrale Trends wurden auf der Tagung deutlich:
- Im Export liegt weiterhin großes Wachstumspotenzial. Noch ist Spanien der größte europäische Wohnbaumarkt. Der am stärksten wachsende Markt mit dem größten mittelfristigen Potenzial ist Russland. Die italienische Türenbranche hat den größten Importanteil am russischen Türenmarkt. Dieser wird deshalb stark von italienischem Design und Konstruktionen bestimmt.
- Die Bauarten in Europa sind sehr unterschiedlich. In Spanien und Russland dominiert die Eigentumswohnung in Mehrfamilienbauten. In Rumänien, Polen und Tschechien gibt es auch nennenswerte Segmente im Einfamilienhausbau.
- Barrierefreies Bauen ist nicht nur für Menschen mit Handicap notwendig, sondern bringt allen mehr Sicherheit, Komfort, Lebensqualität und ist deshalb eine Investition in die Zukunft. Der verbesserte Wohnkomfort und die demografische Entwicklung (Altersgesellschaft) wird dies zu einem langfristigen Trend machen.
- Biometrische Steuerungssysteme wachsen sehr dynamisch und finden immer mehr Anwendungsgebiete. Die Fingerprintmethode ist robust, genießt eine hohe Akzeptanz und nimmt deshalb ca. 50 Prozent des Biometriemarktes ein.
- Durch neue Materialien, Verbundwerkstoffe und verbesserte Konstruktionen sind deutliche thermische Verbesserungen möglich.
- Oberflächen werden leistungsfähiger, aber auch die Anforderungen an das Untergrundmaterial werden komplexer.
- Die Marktbedingungen im Holzwerkstoffbereich erfordern und begünstigen die Entwicklung leichter Holzwerkstoffe. Auch für Innentüren werden neue Werkstoffe verfügbar sein.
- Die Produktnorm für Innentüren DIN EN 14351-2 wird für Anfang 2007 erwartet. Hierzu gehören keine Bänder, Schlösser, Beschläge, Türschließer oder Türblätter, die separat gehandelt werden.
Alle Vortragsmanuskripte und -präsentationen können unter literatur@ift-rosenheim.de oder unter www.ift-rosenheim.de für 75 Euro bezogen werden.
Teilen: