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Schicht auf Schicht

Multiplex-Platten
Schicht auf Schicht

Multiplexsperrholz wird technisch den Furniersperrholzarten zugeordnet, ist mindestens 12 mm dick, besteht aus wenigstens 5 Furnierlagen, die standardmäßig rechtwinklig zueinander liegen. Schon im alten Ägypten wurden Sperrhölzer hergestellt. Die industrielle Produktion begann nach der Entwicklung brauchbarer Schälmaschinen, etwa ab 1850. Im Luftschiff- und Flugzeugbau waren auch im zweiten Weltkrieg noch hochwertige Furniersperrhölzer unentbehrlich, weil sie – bezogen auf ihr spezifisches Gewicht – über sehr gute technologische Werte verfügen.

Definition: Multiplexsperrhölzer sind in der Norm DIN 68705 als mindestens fünflagig, nicht verdichtet, ab 12 mm dick umschrieben und technisch den anderen Furniersperrholzarten zugeordnet. Bezüglich Furniersperrholz differenziert die Norm:

• Sperrholz für allg. Zwecke, FU IF für nicht wetterbeständige und FU AW für bedingt wetterbeständige Verklebung
• Bausperrholz BFU 20 nicht, BFU 100 bedingt wetterbeständig verklebt, BFU 100 G zusätzlich resistent gegen Pilzbefall
• Bau-Buchensperrholz BFU-BU 100 und BFU-BU 100 G
• Schalungsplatten aus Sperrholz SFU, klassifiziert nach Biegebruchfestigkeit und Biege-E-Modul
• Sperrholz für Sonderzwecke (u. a. Multiplexplatten).
Herstellung: Zum Schälen geeignetes Rundholz wird nach dem Kochen/Dämpfen geschält, dann in voller ablaufender Länge gewickelt und als Haspel in Regalen gepuffert. Das Trocknen folgt entweder in Mehretagenrollenbahntrocknern oder zwischen umlaufenden Siebbändern in Bandtrocknern. Nach dem Trocknen werden die Furniere gefügt und fugenverklebt.
Wegen der Welligkeit von Schälfurnieren wird der Klebstoff in Form eines Fadenvorhangs gegossen, nicht gewalzt. Nur sehr dünne Sperrhölzer (z. B. Fliegersperrholz) werden mit Klebstoffilmen verpreßt.
Wegen der langen Durchheizzeiten der dicken Furnierpakete setzt die Sperrholzindustrie Mehr- oder Vieletagenpressen ein. Ab etwa 40 mm Dicke sind exakte Durchheizzeiten nicht mehr genau berechenbar. Dicke Produkte werden deshalb aus mehreren dünneren hergestellt, d.h. im Stapel kalt verpreßt. Als Kleber werden überwiegend synthetische Klebstoffe eingesetzt, in erster Linie die mit Formaldehyd reagierenden Harnstoff (UF)-, Melamin- (MF) und Phenolharzkleber (PF) sowie deren Mischungen.
Eigenschaften: Holzarten, Furnierauswahl und Lagendicke bestimmen die Qualitätsmerkmale. Üblich ist eine ungerade Anzahl der Lagen in gleichmäßig wechselndem Versatz der Faserrichtung. Für spezielle Anforderungen lassen sich auch zwei Decklagen längs anordnen.
Multiplexplatten gibt es nur bedingt witterungsbeständig. Die geeigneten Schälhölzer wie Buche, Pappel oder Birke erfüllen nicht den Anspruch voller Wetterbeständigkeit. Durch Imprägnieren der Furnierfixmaße mit brandschützenden Chemikalien im Vakuumverfahren lassen sich Produkte der Baustoffklasse B1 nach DIN 4102 herstellen.
Da Multiplexplatten im Möbelbau eine zunehmende Rolle spielen, werden sie auch mit Decklagen aus Messerfurnieren in Furnierbildfolge und gewünschter Furnierart angeboten.
Lieferformen und Verarbeitung: Multiplexplatten sind in den verschiedensten Längen, Die Verarbeitung stellt keine besonderen Ansprüche an den üblichen Maschinenpark der Tischlerei oder Möbelfabrik.
Einsatzbereiche: Multiplexplatten werden sehr oft für Treppenstufen eingesetzt, weil sie – bezogen auf ihr Gewicht – hohe statische Festigkeiten einbringen und durch geeignete Auswahl der Deckfurniere hohen gestalterischen Ansprüchen genügen. Spektakulär war die Wahl des Werkstoffs für die Treppenanlagen der neuen Messehallen in Leipzig (siehe auch BM 9/96), in denen BFU-BU 100 in Qualität II/II zum Einsatz kamen.
Auch im Möbel- und Innenausbau erfreut sich Multiplex immer größerer Beliebtheit und wird dabei als gestalterisches Element verwendet. Dies führte in den vergangenen Jahren auch dazu, daß die Industrie schon Kantenmaterial im Multiplexdesign anbietet.
Bei Türen und Wandverkleidungen kommt auch die Brandschutzwirkung entsprechend imprägnierter Produkte zum Tragen.
Weitere Einsatzmöglichkeiten sind in Form von Werktischplatten und Maschinentischen gegeben. Hier kommen jedoch preßverdichtete Produkte zum Tragen, die aber nicht unter die Kategorie Multiplex fallen, obwohl sie nahe verwandt sind. Zu erwähnen sind auch noch der Behälterbau, Lastzugaufbauten sowie der Bereich Betonschalungsplatten. n
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