Nach räumlichen Konzepten, die der Kreativität der Firma Ausdruck verleihen und ein unverwechselbares Ambiente für Kunden und Mitarbeiter schaffen, suchte man im Bekleidungsunternehmen Bawi. Man entschied sich u. a. für die Kombination von Plattenwerkstoffen aus Bambus in gedämpfter, lichtbrauner Ausführung – aus dem Hause Becker & Großgarten GmbH – und Granit.
Das Haus Bawi, ein Tochterunternehmen der Peine Gruppe mit Sitz Wilhelmshaven, darf als Beispiel für dynamische Entwicklung und die Wahrnehmung internationaler Chancen eines mittelständischen deutschen Bekleidungsunternehmens gelten. Neu gestaltet wurde der Eingangsbereich und der Konferenzraum. Die Firmenphilosophie der zeitgemäßen Offenheit sollte sich in den Entwürfen widerspiegeln, was den Architekten veranlasste, nach neuen Materialien und deren Kombination zu suchen.
Im Eingangsbereich, einem groß-zügigen Raum mit Empfang und Telefonzentrale, entschied sich der Architekt für eine Kombination aus Granit sowie lichtbraunem Edelfurnier in 3S-Optik, welches die typische Bambusoberfläche besonders markant zum Ausdruck bringt. Dieser Material-Mix findet sich in der Theke selbst und setzt sich in der Gestaltung der Wände fort. Organische Formen allenthalben, die jedoch nicht an Trennschärfe missen lassen. In den geschwungenen, aus massiven Bambusplatten gefertigten und mit Bambusfurnier beschichteten Empfangstresen wurden zudem mit viel Liebe zum Detail hinterleuchtete Elemente eingefügt. Die illuminierten Harzkunststoff-Elemente (Abonite) erzeugen ein grünlich schimmerndes Licht und ziehen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich.
Das anspruchsvolle Konzept findet sich auch in der Gestaltung des Konferenzraumes wider: Zum einen plante man den repräsentativen Raum für die Besprechung mit Kunden sowie für die effektiven Meetings des Verkaufsteams. Zum anderen wollte man Laufsteg-Events für die Vorführung der neuen Konfektionen veranstalten können. Deshalb ließ sich der Planer eine Besonderheit einfallen und schuf einen elegant geschwungenen Konferenztisch von 9 Metern Länge, dessen sechs Einzelsegmente von je 1700 x 1500 mm zu einem Ganzen gefügt wurden. Der Clou: Im Rahmen hausinterner Modenschauen wird der Tisch zum Laufsteg und bietet die angemessene Bühne für die vorgestellten Konfektionen. Bambus-Massivholzplatten in 20 mm Stärke und Dickfurniere aus Bambus 3 mm stark fanden hier ihre Verwendung. Elektrifizierung und Multimedia-Anschlüsse durchziehen den Tisch in voller Länge und ermöglichen von jedem Platz aus, Computer einzuloggen und Projektoren oder digitale Projektionsflächen mit Daten zu versorgen. Trennwände – gefertigt aus massiven Bambusplatten in Kombination zu einem Regalsystem aus Edelstahl – bieten Sichtschutz beim schnellen Kleiderwechsel und Stauraum für die Kollektionen. Dieser Umkleide-bereich wurde zudem mit einem Bambusparkettboden sichtbar von den mit Teppich belegten Restflächen getrennt.
Eine Multimediawand – kopfseitig zum Tisch – bietet allen Komfort modernster Multimediatechnik. Ein Großbildschirm für Werbefilme, eine im Bedarfsfalle verfügbare Leinwand für Overhead-projektionen sowie verschiebbare Magnetwände sind eingebettet in eine Wandtäfelung aus Bambus Starkfurnieren. Stauraum schaffen zudem integrierte Schubladensysteme im unteren Bereich.
Die Materialsynthese aus den Materialien Granit und Bambus hinterlassen auch bei den designverwöhnten italienischen Kunden bleibenden Eindruck, wie der Bauherr versichert. o
Planung: Günter Beyer, Innenarchitekturbüro, 26427 Esens
Ausführung: Scholz Ladenbau GmbH, Büro + Objekteinrichtungen, 26316 Varel
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