Da soll einer sagen, die deutsche Holzbearbeitungsmaschinenindustrie sei nicht für Schlagzeilen gut. Die Top-News des „heißen Herbstes“ sprechen jedenfalls eine andere Sprache: Die Sensationen des Monats, diese Formulierung scheint nicht übertrieben, liefern die drei großen deutschen Holzbearbeitungs-Maschinenmarken.
Nicht etwa im Mai auf der Ligna, sondern im Oktober in Tauberbischofsheim, zündete die Weinig AG eine geballte Innovationsladung. Mit dem „Unimat 3000 Brillant“ gelang der Vorstoß in eine neue Leistungsdimension bei Profilfräsautomaten. Zur „Produktivitätsrakete“ wird die NC-gesteuerte Maschine durch die Verbindung von erhöhtem Bearbeitungstempo mit einer auf nur noch fünf Minuten reduzierten Rüstzeit für den Profilwechsel. Möglich wird der technische Quantensprung durch eine Fülle innovativer Details, wie z. B. eine neue zukunftsweisende Spindel- und Werkzeuggeneration (Seite 68).
Eine andere, nicht weniger bedeutende Schlagzeile, wurde im schwäbischen Schopfloch und im westfälischen Lübbecke geschrieben:
Homag und IMA unter einem Dach!
Was vor wenigen Jahren noch unvorstellbar war, wird Realität: Die einstigen Konkurrenten planen gemeinsam einen neuen Maschinenbau-Konzern. Die Kerngeschäftsfelder der beiden Firmengruppen sollen mit einer Zwei-Marken-Strategie künftig unter einer gemeinsamen Holding geführt werden (Seiten 6 u. 74).
Die Homag Manager, mit Gerhard Schuler an der Spitze, hatten wie gewohnt, weitsichtig gehandelt und die sich bietende Chance genutzt. Ihnen war natürlich nicht entgangen, daß die italienische Firmengruppe Biesse, den Westfalen leidenschaftlich „Amore“ geschworen hatte. Mit der High-Tech-Kantenbearbeitung aus Lübbecke, hätte der Herausforderer aus Pesaro eine Sortimentslücke schließen und seine ohnehin schon bedeutende Marktposition ganz erheblich verbessern können.
Die schwäbisch-westfälische Vernunftehe stärkt somit zweifellos auch die Position der deutschen Holzbearbeitungsmaschinenindustrie im harten, weltweiten Wettbewerb.
Die Italiener werden’s mit ihrem sprichwörtlichen Sportsgeist nehmen und möglicherweise schon bald die Headline für eine andere attraktive Hochzeit liefern: SCM und Biesse fusionieren.
Dies mag zwar zunächst unwahrscheinlich klingen, ist aber in Zeiten der Globalisierung wohl mehr als ein fixes Gedankenspiel.
Interessante Schlagzeilen in dieser BM-Ausgabe liefern aber nicht nur die Maschinenhersteller, sondern auch fortschrittliche Schreinermeister und Unternehmer.
So z. B. Kollege Schorn im Beitrag „Intelligenter Zuschnitt“. Die Revolution kommt dabei aus dem Plattenlager. Dort hat intelligente Förder- und Lagertechnik das sprichwörtliche Plattenchaos besiegt (Seite 51).
Betriebsplaner und Energiesparer dürften sich brennend für den Beitrag „Wärmefalle“ interessieren. Schreinermeister Hannes Schmidt hat mit seiner neuen Werkstatt ein Konzept verwirklicht, das mit einer Energiefassade als Vorbild für Ökologie und Ökonomie gilt (Seite 92).
Ein echtes Schmankerl für Praktiker kommt aus der Feder des „Treppenpapstes“ Willibald Mannes, der über ein schier unerschöpfliches Fachwissen verfügt. In der neuen BM-Serie „Praxistips für Treppenbauer“ vermittelt er wertvolle Tips für Gestaltung, Konstruktion und Fertigung (Seite 99).
Interessante Informationen und viel Spaß mit den Schlagzeilen des Monats wünscht
Manfred Maier
Chefredakteur
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