Ein altes Haus – Anfang des letzten Jahrhunderts erbaut – wurde erweitert und erhielt einen Anbau in der ehemaligen Garagendurchfahrt. Unten wird der neue Gebäudeteil als Doppelgarage genutzt, oben wurde die neue Küche platziert.
Der Grundriss und die Raumnutzung wurden in diesem Zusammenhang überdacht und neu konzipiert. So wurde die ehemalige Küche geöffnet und mit einer Schrankwand geteilt. Im vorderen Bereich bildet das kleine, sehr niedrige Zimmer ein „Verweilplätzchen“ sowie den Durchgang zwischen Treppenhaus/Flur und dem großzügigen, ebenfalls später angebauten Wohnzimmer.
Der raumtrennende Schrank ist rückseitig als edles Regal konzipiert. Dabei wurden die Regalböden, die wie der Massivholzboden in Teak angefertigt sind, nicht bis zur Wand durchgeführt, so dass die schrägen Wände des Altbaus kaum erkennbar sind. Eine große Schiebetür – die wie eine Wandscheibe wirkt – überdeckt in geschlossenem Zustand den Schrankbereich und den Durchgang. Die Schiebetür ist mit Hawa-Beschlägen bündig in der abgehängten Decke eingelassen und kann nach beiden Seiten verschoben werden. Erst beim zweiten Bewegen wird klar, dass sich dahinter nicht nur ein Schrank befindet, sondern auch der Durchgang zum Vorrats- und Hausarbeitsraum. Leicht geschwungene Edelstahllisenen lösen die große Fläche gekonnt auf, dienen als Griffelemente und sind auf die jeweiligen Höhen der Regalböden abgestimmt.
Neu gestaltet und ausgebaut wurden auch die Garderobe und das WC, wobei beide Räume mit einer klaren Formensprache und einem edlen Materialmix aus Ahorn und Glas überzeugen.
Der Teakholzboden im Eingangs- und Garderobenbereich wurde bis ins WC weitergeführt. Eine Waschschüssel steht frei auf einem Block aus Ahorn, der vor einer Spiegelscheibe hängt. Der Spiegel wurde über Eck geführt, um so den kleinen Raum optisch zu vergrößern.
Die Türen des schmalen Vorratsschrankes haben einen runden Ausschnitt, der einen schönen Akzent setzt. Gleichzeitig verdecken die Türen den darunter befindenden Heizkörper.
Das frei hängende WC wurde an einer Wandscheibe – ebenfalls aus Ahorn – befestigt, so dass die Installation dahinter verschwinden konnte. Die hinter der Wandscheibe verdeckt angeordneten Strahler scheinen diese schweben zu lassen und verleihen dem „Örtchen“ eine fein inszenierte Atmosphäre. Für den Garderobenbereich hat sich die Innenausbaufirma Rabe, 35117 Simtshausen, einen weiteren kleinen Gag einfallen lassen. Ein kleines Fenster wurde – bedingt durch den Anbau – geschlossen und zum Regal umgebaut. Darunter befindet sich ein Heizkörper. Um alles unsichtbar verschwinden zu lassen, hat der Entwerfer eine elegante Lösung kreiert: Ein raumhoher Spiegel ist an einem Edelstahlrohr schwenkbar gelagert und macht Heizkörper und Regal unsichtbar. Beim Ankleiden lässt sich der Spiegel zur Seite schwenken.
Die Küche ist Teil des neuen Anbaus, der über der Garage liegt. Eine offene Küche mit edlen, grauen Fronten und Edelstahlarbeitsplatten wurden vom Innenausbauer mit einem großen Tisch ergänzt. Der Tisch und Boden wurden in Teak ausgeführt und bestimmen diesen Raum, der vom Licht durchflutet ist, da die Wand zum Garten vollflächig verglast wurde. (wp)
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