Hinter der deutschen Holzwerkstoffindustrie liegt ein schwieriges Jahr mit Produktionsstagnation und deutlichen Umsatzeinbußen von über 2,5 Prozent. Eine ähnliche Entwicklung erlebte die Innentürenbranche, die bei äußerst angespannter Ertragslage erstmals negative Umsatz- und Produktionszahlen schrieb. Trotz der guten Aussichten für die Gesamtkonjunktur werden die Geschäftserwartungen im Span- und Faserplattengeschäft sehr differenziert kommentiert.
Bei unbefriedigender Baukonjunktur im Inland wird auf einen weiterhin guten Verlauf des Exportgeschäfts – auch nach Osten – gesetzt. Der Absatz an die Möbelindustrie läuft – mit Ausnahme der Küchenmöbelhersteller – relativ gut und lässt auf eine weitere Stabilisierung oder sogar auf ein leichtes Umsatzplus hoffen.
Die Holzwerkstoffindustrie erwartet langfristig, dass die gegenwärtigen Krisen und Unsicherheitsfaktoren lediglich zu einer vorübergehenden Dämpfung der wirtschaftlichen Entwicklung in der Branche führen. So ist es auch zu erklären, dass trotz bestehenden europaweiten Überkapazitäten weitere Span- und MDF-Produktionsanlagen im Bau sind.
Eine gänzlich andere Entwicklung erlebt die deutsche Sperrholzindustrie. Wegen der hohen Lohn- und der extrem gestiegenen Rohstoffkosten werden vor allem die Buchenfurnierplatten-Hersteller immer mehr in die Defensive gedrängt. Im Inland werden nur noch 10 Prozent des bei ca. 1 Mio. m³/Jahr liegenden Verbrauchs produziert. Dazu wird ständig von weiteren Produktionsverlagerungen ins Ausland berichtet.
Auch die Türenindustrie wird zunehmend mit Billigimporten konfrontiert. Bei den eigenen Überkapazitäten gibt es keine brancheneinheitliche Entwicklung mehr, sondern zunehmend Firmenkonjunkturen. In diesem Jahr rechnet die Türenbranche mit einem Nachfragerückgang von 6 Prozent. o
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