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Sicherheitsprofi

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Selbständiges Arbeiten wird vor allem im TSM 3-Lehrgang verlangt (Bildnachweis: Holz-BG)
Der überbetriebliche Maschinenlehrgang für den Tischler- und Schreinernachwuchs, der künftig die Bezeichnung TSM trägt, wurde gegenüber dem Vorgänger T-G4 um eine Woche verlängert und sieht bereits im ersten der drei Lehrgangsabschnitte die Unterrichtung im sicheren Arbeiten an einer Reihe von Maschinen, besonders intensiv an Formatkreissäge und Abricht-hobelmaschine, vor.

Von Theo Schwab, Holzberufsgenossenschaft, München

Der Maschinen-Lehrgang wurde auf Wunsch der Sozialpartner den Anforderungen der neuen Ausbildungsverordnung für Tischler/ Schreiner angepasst. Er heißt künftig TSM (Tischler/Schreiner-Maschinen-Lehrgang) und soll nicht mehr als Block im zweiten Ausbildungsjahr abgehalten werden, sondern in drei Abschnitten während der beiden ersten Lehrjahre. Die erste Schulungswoche wird in der zweiten Hälfte des ersten Ausbildungsjahres stattfinden, die zweite und dritte Lehrgangswoche in der ersten bzw. zweiten Hälfte des zweiten Lehrjahres.
Der neue TSM-Lehrgang für den Nachwuchs führt somit in drei getrennten Lehrgangswochen noch intensiver in Sicherheitstechniken ein.
Ausbildung erheblich umfangreicher
Diese Aufteilung hat sich als notwendig erwiesen, weil die neue Ausbildungsordnung eine erheblich umfangreichere Ausbildung an den Holzbearbeitungsmaschinen vorsieht als früher. Das bietet auch den Vorteil, die Ausbildung in den Betrieben zum jeweils günstigsten Zeitpunkt unterstützen zu können.
Nach dem neuen Lehrgangskonzept, das Vertreter des holz- und kunststoffverarbeitenden Handwerks, der Gewerkschaft Holz und Kunststoff, der Berufsschulen sowie der Holz-BG gemeinsam erarbeitet haben, werden die Auszubildenden künftig schon in der ersten Lehrgangswoche (TSM 1) an der Tischbandsäge und Dickenhobelmaschine, an Handkreissäge, Handstichsäge, Handhobel- und Handoberfräsmaschine sowie an Bohr- und Schleifmaschine und Formfedernutfräse unterrichtet werden. Besonders intensiv wird die Unterweisung an der Abrichthobelmaschine und Formatkreissäge stattfinden.
Tischfräse ausgeklammert
Schwerpunkt der zweiten Schulungswoche ist das Arbeiten an der Tischfräsmaschine, die wegen ihrer Gefährlichkeit im ersten Lehrgangsabschnitt bewusst ausgeklammert wurde. Neben der unbedingt erforderlichen betrieblichen Unterweisung bietet diese Schulungswoche außerdem eine gute Möglichkeit, die im ersten Abschnitt erworbenen Kenntnisse zu überprüfen und gefährliche Arbeitsweisen zu korrigieren.
Im TSM 3-Lehrgang sollen die Lehrlinge selbständiges Planen und Durchführen der Arbeiten sowie die Kontrolle der Arbeitsergebnisse (Qualitätskontrolle) erlernen. Dazu erhalten sie die Fertigungszeichnung eines Werkstücks und eine Liste mit den Fertigmaßen. In Gruppenarbeit müssen sie dann einen Arbeitsablaufplan und eine Materialliste für den Zuschnitt erstellen. Ziel ist es, das vorgegebene Werkstück, das vom Schwierigkeitsgrad her dem Ausbildungsstand der Lehrlinge angepasst ist, sicher und rationell anzufertigen. Problemlösungen, z. B. wann, wo, wie, welches Werkstück zu bearbeiten ist, muss die Gruppe selbst suchen. Auch die Qualität ihrer Arbeit muss die Gruppe während der gesamten Fertigung selbst überprüfen. Ein Konzept, das den Lehrgangsteilnehmern ein hohes Maß an Teamfähigkeit abverlangt.
Eingreifen – nur bei Gefahren
Die anspruchsvolle Aufgabe des Ausbilders ist es, die Auszubildenden beratend durch den Lehrgang zu führen, ohne das Geschehen zu dominieren, und nur dann einzugreifen, wenn den Lehrgangsteilnehmern durch die gewählten Arbeitsweisen Gefahren drohen.
Um festzustellen, ob sich das neue Konzept auch in die Praxis umsetzen lässt und die drei Lehrgangsabschnitte aufeinander abgestimmt sind, wurden in der Berufsschule in Augsburg Pilotveranstaltungen durchgeführt. Alle Probelehrgänge waren ein voller Erfolg.
Kenntnisse “hängengeblieben”
Die erste Testwoche 1997 zeigte, dass die Inhalte des TSM 1-Lehrgangs, die an vorgegebenen Werkstücken realisiert werden müssen, in der Berufsschule vermittelt werden können. Der TSM 2-Pilotlehrgang brachte die erfreuliche Erkenntnis, dass alle Lehrgangsteilnehmer noch auf gute bis sehr gute theoretische Kenntnisse aus dem TSM 1-Lehrgang zurückgreifen konnten. Im praktischen Bereich erwies es sich dagegen als sinnvoll, das bereits in der ersten Lehrgangswoche Gelernte noch einmal zu wiederholen, um das Einschleifen gefährlicher Arbeitsweisen zu verhindern. Denn gerade so ver-meintliche Kleinigkeiten wie zum Beispiel eine nicht auf das Werkstück abgesenkte Schutzhaube auf der Formatkreissäge führen immer wieder zu Unfällen.
Der TSM 3-Pilotlehrgang schließlich machte deutlich, dass dort, wo eine enge Zusammenarbeit zwischen Berufsschule und dem Veranstalter der überbetrieblichen Maschinenlehrgänge möglich ist, das Lesen der Fertigungszeichnung, das Anfertigen von Detailskizzen und das Erstellen der Materiallisten bereits in der Berufsschule erfolgen kann. Die Erkenntnisse aus dem Unterricht können so in den Maschinenlehrgang einfließen.
Die Pilotveranstaltungen haben gezeigt, dass der neue Lehrgang, der auch das richtige Heben und Tragen von Lasten beinhaltet (in Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft Holz und Kunststoff sowie der Innungskrankenkasse Nordrhein wurde speziell zu diesem Thema ein Leitfaden entwickelt), die Ausbildung in Schule und Betrieb optimal ergänzt.
Start
Nach dem erfolgreichen Test der ersten Lehrgangswoche wurden über die Kultusministerien der Länder mit Berufsgrundschuljahr Fortbildungsveranstaltungen für Fachlehrer organisiert. Bei diesen Lehrgängen, die technische Aufsichtsbeamte (alle Schreinermeister) der Holz-BG durchführten, konnten bereits über 600 Fachlehrer zu TSM 1-Ausbildern fortgebildet werden. Aufgrund dieser Maßnahme können Auszubildende in diesen Bundesländern bereits in der Berufsschule am TSM 1-Lehrgang teilnehmen. In den anderen Ländern werden für eine Übergangszeit noch T-G4-Lehrgänge nach altem Muster und zum Teil auch bereits TSM-Lehrgänge stattfinden. Ab Frühjahr 2000 wird die Umstellung voraussichtlich für das gesamte Bundesgebiet umgesetzt sein. o
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