Zum Wettbewerb „Gestaltete Gesellenstücke 2006“ hatte der Landesfachverband Baden-Württemberg alle Mitgliedsinnungen eingeladen. Die Exponate wurden eine Woche lang auf der Verbrauchermesse „Offerta“ in Karlsruhe ausgestellt. Insgesamt 30 Gesellenstücke aus 20 Innungen stellten sich der Jurierung. Die beiden Erstplatzierten – Jan Fimpel und Marlene Weisser – wurden als Preisträger aus Baden-Württemberg für die Teilnahme am Wettbewerb auf Bundesebene nominiert.
Der erste Preis ging an den Wäscheschrank aus Eiche von Jan Fimpel (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Lösch, Iggingen). Der Wäscheschrank überzeugt durch die Verschmelzung von Tradition und Moderne – traditionelle Verbindungen gehen mit modernen Materialien eine harmonische Verbindung ein: Eine Brettertür aus massivem Eichenholz inklusive Holzfehlern bildet die Front. Dahinter verbirgt sich der Korpus aus schwarzem MDF, der auf einem Betonsockel steht. Interessant ist der Verschluss des Schrankes. Ein Gehrungsschieber in Griffhöhe bewegt über Seilzüge und zwei Rollen die Verriegelungen. Schön gemacht sind auch die Schubkästen im unteren Teil des Korpusses. Hier hat der Geselle Holzfehler und Äste bewusst gezeigt und spielt damit. Die Bodenträger sind – nach alter Tradition – auf Zahnleisten gelagert.
Der zweite Preis erhielt das Flurmöbel von Marlene Weisser (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Flaig, Hardt). Das Flurmöbel umfasst vier Würfelkorpusse. Der Sockelstreifen kontrastiert zum Korpus durch farbige, hinterleuchtete Furniere. Mit den Intarsien, welche die Junggesellin auf einen Plexiglassockel aufgeklebt hat, gewinnt das Möbel an jugendlicher Eleganz und Fröhlichkeit. Die Elemente lassen sich verschieden kombinieren. Den Abschluss bilden rote Polster. Interessant ist auch die Elektrifizierung des Möbels. So wurden in den Böden Kontakte eingelassen, welche die Kabelverbindung zwischen den einzelnen Möbelteilen herstellen.
Der dritte Preis holte sich die Minibar von Daniel Lörch (Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Schäffer, Stuttgart). Bei der Minibar ruht ein weißer Korpus mit zwei Klappen in Rüster auf einem filigranen Metallgestell. Interessant ist der spannungsreiche Gesamtaufbau: Recht erfrischend ist die nicht alltägliche Klappe, die nach oben schwenkt und auf dem Oberboden aufliegt.
Belobigungen wurden nicht vergeben. (wp)
Teilen:
