Es bewegt sich wieder was, in der
Politik, in der Wirtschaft und in der Branche. Euphorie wäre fehl am Platz, das Ende der Dauerrezession scheint
jedoch in Sicht: Schon im Herbst zeigte sich der Konjunkturhimmel deutlich aufgeheitert. In der Folge hat sich die Stimmung in der Wirtschaft spürbar verbessert.
Auch die Politiker haben sich endlich aufeinander zu bewegt und das ewige Gezerre um die Steuer- und Sozialreform zumindest vorläufig beendet.
Das mächtige Reformpaket wurde zwar zum Päckchen „vermittelt“,
entscheidend aber ist die Signalwirkung: Nach ohnmächtigem Stillstand, scheint das Land wieder in die Spur der Vorwärtsbewegung zu finden.
Vergessen wir dabei nicht: Wirtschaftserfolg ist abhängig von der Stimmung und die andere Hälfte ist Psychologie!
Der positive Stimmungswandel in der Holz und Kunststoff verarbeitenden Branche ist jedenfalls unverkennbar. Ein aussagekräftiger Gradmesser dafür, ist die zunehmende Entwicklungsintensität in der Branche und bei
deren Zulieferanten: Nach Monaten
der Flaute, ist das Ideen-Barometer
im letzten Quartal stramm nach oben
geklettert. Jede Menge Innovationen und neue Marktkonzepte zeigen den Mut und den Willen zur Veränderung, wie die vorliegende BM-Ausgabe
eindrucksvoll beweist.
Das erste Heft des Jahres 2004 liest sich wie ein aktuelles Protokoll über die
Aktivitäten jener, die etwas bewegen wollen:
Immer mehr Schreiner und Tischler
erkennen, dass die Märkte der Zukunft jenseits ihrer vermeintlichen Branchengrenzen stattfinden und suchen sich Erfolg versprechende Nischen (Seite 32) wie Feng Shui oder Wellness. Sie entdecken neue Werkstoffe wie farbiges MDF (Seite 32) oder biegsames Salix (Seite 88).
Ideenreiche Bauelementehersteller
realisieren kreative Marketingkonzepte und suchen Wege aus der ruinösen Preisspirale. Sie setzen auf das Motto „Mehrwert steigern statt Preise senken“ (Seite 54) oder Verkaufen „Hausmöbel mit Lebensgefühl“ (Seite 50).
Auf ein außergewöhnliches Konzept setzt ein namhafter Maschinenher-
steller. Um preislich in der Handwerksliga mitspielen zu können, verlängert dieser schwäbische CNC-Spezialist seine Werkbank nach Taiwan (Seite 40).
Viel Bewegung ist auch im Markt der CAD-Software zu beobachten,
wie unser Marktspiegel auf Seite 71
dokumentiert. In zwei Jahren ist die Zahl der Anwender um runde 20 Prozent gestiegen. Und dennoch:
Der Möbel- und Innenausbau hat in
Sachen CAD immer noch erheblichen Nachholbedarf. Die überwiegende Mehrheit der Schreinerbetriebe im deutschsprachigen Raum zeichnet und radiert noch immer am Zeichenbrett.
Handwerkspolitisch hat sich ebenfalls einiges bewegt. Die verabschiedete Handwerksnovelle schafft endlich Rechtsklarheit. Dass Tischler und Schreiner „meisterlich“, also in der
Anlage A bleiben, ist seit langem klar.
Mit der neuen Handwerksordnung ist jetzt die so genannte Altgesellen-
regelung verabschiedet: In Zukunft können Gesellen nach sechs Jahren
Berufstätigkeit, davon vier in leitender Position, ohne Meisterbrief einen
eigenen Betrieb gründen.
Das BM-Team wünscht eine informative und kurzweilige Lektüre, viel Bewegung in Ihren Auftragsbüchern und
natürlich ein gutes und erfolgreiches Neues Jahr!
Herzlichst Ihr
Manfred Maier
Chefredakteur
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Hobelbank am Straßenrand
